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Ein stuermischer Retter

Ein stuermischer Retter

Titel: Ein stuermischer Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Gracie
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obszönes Wort. Mac sah hastig zu Faith und Nicholas hinüber. „Still, Mädchen", zischte er. „So etwas habe ich nicht von Ihnen verlangt, und abgesehen davon benutzen wir dieses Wort hier nicht!"
    „Dieses Wort? O doch! Englische Soldaten benutzen es ständig, sie wollen, dass alle Mädchen das mit ihnen tun - und französische Soldaten auch, aber ich tue das nicht. Mit keinem Mann!"
    Er legte ihr die Hand auf den Mund. „Schluss jetzt! Dieses Wort nehmen wir jedenfalls nicht in den Mund, und wenn ich es noch ein einziges Mal von Ihnen höre, erwürge ich Sie!"
    Er hielt ihr so lange den Mund zu, bis sie mürrisch nickte. „Welches Wort kann ich dann benutzen? Wie nennt ein Schotte das?"
    „Sie brauchen kein Wort dafür!"
    Sie stieß einen verächtlichen Laut aus. „Das brauche ich sehr wohl, wenn jeder Mann mit mir ..." Sie verstummte gerade noch rechtzeitig.
    Mac dachte mit gequälter Miene eine Weile nach. „Hm ... Liebe machen. Wir sagen Liebe machen dazu."
    Sie ließ sich das kurz durch den Kopf gehen und zuckte dann die Achseln. „Nun, ich mache nicht Liebe mit Ihnen, Engländer, also denken Sie erst gar nicht daran!"
    „Wann begreifen Sie das endlich? Ich bin kein Engländer! Ich heiße McTavish, Weib!" „Angenehm, Tavish, ich heiße Estrellita. Und ich mache mit keinem Mann Liebe. Wenn Sie das verstehen, können wir Freunde werden."
    „Gott schütze mich!"
    „Ja, das hoffe ich auch", erwiderte sie höflich. „Warum schleppen Sie diese Decken an, wenn Sie nicht Liebe mit mir machen wollen?"
    Mac stöhnte auf. „Ich habe Ihnen die Decken gebracht, weil es in der Nacht am Boden ziemlich kühl werden wird."
    Sie wirkte leicht verschnupft. „Meinen Sie, ich weiß nicht, wie es ist, auf dem Boden zu schlafen? Ich bin kein empfindliches Pflänzchen!"
    „Nein, eher ein verdammtes kleines Dornengestrüpp!"
    Faith verfolgte den Wortwechsel angespannt, offenbar jederzeit bereit aufzuspringen und das Zigeunermädchen zu verteidigen. „Keine Sorge", flüsterte Nick ihr ins Ohr. „Sie schafft das schon. Sie kommt mir vor wie ein durchaus kampferprobtes Mädchen."
    „Ja", murmelte Faith. „Aber es ist ziemlich schwer, wenn man allein kämpfen muss." Mac baute sich gerade vor dem Mädchen auf und wirkte wie ein großer, zorniger Bär. „Mir ist es ganz egal, ob Sie auf einem Baum oder in einer Elfenhöhle geschlafen haben - heute Nacht jedenfalls werden Sie diese Decken benutzen!"
    „Aber das sind Ihre", konterte sie.
    „Ja, ja, Sie stures Frauenzimmer, aber ich stehe Wache! Da brauche ich keine Decken. Außerdem habe ich auch noch meinen Langmantel. Jetzt nehmen Sie die Decken. Wenn ich von der Wache zurückkomme und merke, dass Sie sie nicht benutzt haben, werden Sie es bereuen! Ich werde zwar nicht versuchen, Liebe mit Ihnen zu machen, aber ich habe nicht versprochen, Sie nicht übers Knie zu legen!" Mit dieser Drohung drehte er sich um und stürmte zu einer Stelle, von der aus er sowohl das Lager als auch die Straße im Blick hatte.
    Estrellita sah ihm nach. Verächtlich stieß sie mit dem Fuß gegen die Decken, dann schaute sie wieder zu dem großen Mann hinüber, der wie ein Fels am Rande des Lagers stand. Trotzig warf sie ihr Haar nach hinten. Mit widerstrebenden Bewegungen hob sie die Decken auf und schüttelte sie beinahe übertrieben gründlich aus. Eine davon faltete sie ordentlich zusammen und platzierte sie so, dass Mac sie nicht übersehen konnte. In die andere wickelte sie sich ein und legte sich dann auf den Boden. Beowulf trottete über die Lichtung und blieb genau vor ihr stehen.
    Faith überlegte, ob sie Estrellita warnen sollte, dass das schreckliche, haarige Untier Frauen hasste. Doch ehe sie dazu kommen konnte, packte Estrellita den Hund beim Fell und zog ihn neben sich auf die Erde. Faith hielt erschrocken den Atem an, aber Beowulf seufzte nur schwer vor Behagen und schloss die Augen. Erstaunlich!
    Jetzt, wo Mac nicht mehr da war, entspannte Faith sich. Sie beobachtete Estrellita und flüsterte Nick ins Ohr: „Zu schade, dass die beiden sich nicht ausstehen können.

Das wird die Reise für uns alle ziemlich unangenehm machen."
    Nick legte den Arm um sie. „Ganz im Gegenteil, mein kleiner Unschuldsengel, dadurch wird die restliche Reise außerordentlich unterhaltsam!"
    Sie warf ihm einen verständnislosen Blick zu, vertiefte das Thema aber nicht weiter. Er hatte für sie beide einen gemeinsamen Schlafplatz vorbereitet. Sie zog belustigt eine Augenbraue hoch, doch er

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