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Ein stuermischer Retter

Ein stuermischer Retter

Titel: Ein stuermischer Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Gracie
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hin.
    Ihr Blick fiel auf Faith und Nicholas, dann auf Stevens, der soeben mit dem Packpferd auf der Lichtung eingetroffen war. Sie warf den Kopf in den Nacken und betrachtete alle drei Männer trotzig, die Hände in die Hüften gestemmt.
    Sie war eine auffallende Erscheinung. Ihr geraffter Rock enthüllte ihre Beine bis zu den Waden, und sie war barfuß. Um einen Knöchel trug sie eine silberne Schmuckkette. Auf eine wilde, zigeunerhafte Art sah sie gut aus. Sie hatte schimmernde dunkle Augen, die im Moment allerdings Blitze versprühten, und eine dichte Mähne lockiger schwarzer Haare. Sie war klein und zierlich, allerdings mit verführerischen Rundungen oberhalb und unterhalb der eng geschnürten Taille. Ihre Bluse war an mehreren Stellen eingerissen und notdürftig wieder zusammengeflickt worden.
    Mac stieg vom Pferd und sagte etwas, was die anderen nicht verstanden. Die junge Frau wirbelte zu ihm herum und antwortete auf Spanisch, dem Klang nach nichts Freundliches. Mac machte eine Bemerkung in derselben Sprache.
    Sie wich ein wenig zurück. „Woher kennen Sie meine Sprache, Engländer?"
    Mac fing an, die Sattelgurte zu lösen. „Ich bin kein Engländer. Mein Name ist McTavish. Ich war einige Jahre mit der Armee in Spanien, da habe ich ein paar Brocken Spanisch gelernt."
    „Ich hasse Soldaten!" Herausfordernd schüttelte sie ihre Haarmähne.
    Mac zuckte die Achseln und nahm seinem Pferd den Sattel ab.
    „Und die Engländer hasse ich auch!"
    Wieder zuckte er die Achseln. „Ich bin kein Engländer."
    Sie beobachtete ihn verbittert. „Ich kenne Soldaten. Wenn Sie mich anfassen, bringe ich Sie um!"
    Mac tat, als hätte er das nicht gehört. Mit sicheren Bewegungen begann er, sein Pferd trocken zu reiben.
    Die junge Frau trat hinter ihn und stieß ihm in den Rücken. „Haben Sie mich gehört, Engländer? Wenn Sie mich anfassen, bringe ich Sie um."
    Mac drehte sich zu ihr um. „Zum letzten Mal - ich bin kein Engländer, Sie kratzbürstiger kleiner Besen!"
    Sie runzelte die Stirn und sah an sich herab. „Klein?"
    „Ja!"
    „Aber mein Busen ist nicht klein!" Mac schwieg, daher wandte sie sich an die anderen, die den Wortwechsel fasziniert verfolgt hatten. Sie zupfte am Ausschnitt ihrer Bluse und meinte beleidigt: „Nicht klein, oder?"
    Faith wollte erklären, dass Besen ein Ausdruck für eine streitlustige Frau war, aber Nick bedeutete ihr mit einer Geste, nichts zu sagen. Er versuchte angestrengt, nicht zu lachen. „Nein, Ihr Busen ist nicht klein."
    Sie nickte zufrieden und drehte sich wieder zu Mac um. Sie versetzte ihm einen Hieb gegen den Arm. „Sie finden also meinen Busen klein, ja?", sagte sie angriffslustig. „Warum gucken Sie dann so viel, eh?"
    Mac wurde rot. „Halten Sie Ihre Zunge im Zaum! Schämen Sie sich, so mit dem Capt'n über Busen zu sprechen!"
    „Ich - schämen?", fuhr sie ihn gekränkt an. „Wer hat denn zuerst über meinen Busen gesprochen? Sie sollten sich schämen, großer, haariger Engländer, weil Sie dauernd darauf geguckt haben! Und ihn beleidigt haben. Ich bin Estrellita und lasse mich von keinem Mann beleidigen, Engländer oder nicht! Ich kenne Engländer vom Krieg und ... "
    „Ich. Bin. Kein. Engländer!", brüllte Mac.
    Nicholas, der neben Faith stand, verschluckte sich beinahe vor Lachen, und Stevens wischte sich Tränen aus den Augen, während er die junge Frau fasziniert beobachtete.
    Estrellita sah Mac verächtlich an. „Na, was sind Sie dann? Kein Spanier oder Portugiese natürlich, aber auch kein Franzose mit diesem roten Gestrüpp in Ihrem Gesicht. Franzosen stinken wie alle Soldaten, aber sie sehen wenigstens elegant aus." „Ich bin Schotte, Weib!"
    Sie runzelte verwirrt die Stirn. „Schotte? Was ist das?" Ihre Miene hellte sich auf. „Ach, ich weiß, das sind die, die Kleider tragen, nicht wahr?" Sie musterte ihn zweifelnd. „Sie tragen Kleider?"
    „Kein Kleid, sondern einen Kilt!"
    Sie neigte den Kopf zur Seite wie ein neugieriger kleiner Spatz. „Was ist ein Kilt?"
    Mac suchte nach einer leicht verständlichen Erklärung. „Das ist ein Tuch mit traditionellem Muster, man wickelt es sich um und es reicht bis hier." Er hielt sich die Hände in Kniehöhe.
    Sie verzog achselzuckend das Gesicht. „Also doch ein Kleid. Sie tragen ein Kleid, aber zeigen dabei haarige Knie."
    „Woher wollen Sie wissen, dass meine Knie haarig sind?"
    Sie warf ihm einen Blick zu, der besagte, dass er wohl am ganzen Körper so behaart war, wenn schon die sichtbaren Teile davon

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