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Ein süßes Abenteuer

Ein süßes Abenteuer

Titel: Ein süßes Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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Meinung. Sie konnte ihrer Gesellschafterin ruhig auch einmal einen Gefallen tun, schließlich musste diese sich oft genug nach ihrem Willen richten.
    “Aber ja”, antwortete sie. “Wir nehmen Ihre Einladung gerne an, nicht wahr, meine Liebe?”
    “Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit”, ließ sich Mrs. Marchmont vernehmen.
    “Natürlich wird es das”, rief George, der kaum auf eine Zusage gehofft hatte. “Wenn zwei solche Zierden der Gesellschaft einen Ausflug unternehmen wollen, darf es doch nicht regnen!”
    In diesem Stil redete er noch eine ganze Weile lang weiter, bis ihm glücklicherweise einfiel, dass er sich um zwölf Uhr im Salon mit einem seiner Freunde treffen sollte. Da verabschiedete er sich so übertrieben galant von ihnen wie eine komische Figur aus einer Gesellschaftskomödie.
    Kurz darauf erschien eine alte Freundin von Isabella. Während die beiden älteren Damen in Erinnerungen an ihre gemeinsame, längst verflossene Jugend schwelgten, bemerkte Diana, dass Neville auf sie zukam.
    Gleichzeitig näherte sich Prinz Adalbert von Eckstein Halsbach, der sie in letzter Zeit ziemlich aufdringlich umwarb, obwohl sie ihm regelmäßig eine Abfuhr erteilte. Heute Abend wollte sie ihm unter allen Umständen aus dem Weg gehen, also beschloss sie, ganz zwanglos in Nevilles Richtung zu schlendern. Solange es aussah, als begegneten sie einander rein zufällig, verletzte sie die Anstandsregeln nicht.
    “Euer Gnaden”, begrüßte Neville sie, als sie einander trafen. “Ich freue mich sehr, Sie zu sehen, ja, ich hatte sogar gehofft, dass Sie diesen Ball besuchen würden.”
    “Oh, unbedingt, Sir Neville. Bei Lady Jersey begegnet man immer so interessanten Leuten.”
    Jeder, der in ihrer Nähe stand, konnte hören, dass sie bloß die üblichen leeren Floskeln wechselten. “Soviel ich weiß, hat Lady Jersey im Chinesischen Salon ihre kostbare Porzellansammlung ausgestellt”, fuhr er in lässigem Ton fort. “Vielleicht möchten Sie sie gemeinsam mit mir besichtigen?”
    “Mit dem größten Vergnügen. Ich schwärme für Porzellan.”
    Im Zimmer angekommen, setzte Neville mit bewusst lauter Stimme zu einem Vortrag über die schönen Stücke in den Vitrinen an, damit sie vor den anderen anwesenden Paaren wie harmlose Kunstinteressierte wirkten. Doch sobald sie allein waren, fasste er für Diana die Ergebnisse seiner heutigen Gespräche zusammen.
    “Im Grunde habe ich also nicht viel erreicht”, bemerkte er abschließend. “Aber Jackson macht einen hartnäckigen Eindruck. Er wird jede Spur verfolgen.”
    “Finden Sie es nicht sonderbar, dass Sir Stanford sich rundheraus weigert, den Fall zu übernehmen?”, erkundigte sich Diana scharfsinnig.
    “Er hat ausdrücklich bestätigt, dass er sich anders entschieden hätte, falls junge Damen aus vornehmen Familien vermisst würden.”
    “Was für eine üble Einstellung! Man sollte doch meinen, dass ein Dienstmädchen genauso wie ich den Schutz des Gesetzes genießt.”
    “Genau das habe ich ihm auch gesagt.” Je besser Neville diese bezaubernde, kluge und gütige Frau kennenlernte, desto mehr wuchs seine Bewunderung. Er spürte, wie sie ihn zunehmend in ihren Bann zog. Bisher hatte er sich viel auf seine unerschütterliche Selbstbeherrschung zugutegehalten, gerade im Umgang mit dem schönen Geschlecht, doch mit Diana konnte er kaum über ein unverfängliches Thema wie Porzellan sprechen, ohne dass sein Blut in Wallung geriet. Was würde erst geschehen, wenn er einmal Walzer mit ihr tanzte?
    Zu seiner Erleichterung kamen in diesem Augenblick wieder neue Gäste ins Zimmer, sodass er seinen Stegreifvortrag fortsetzen musste. Zuvor aber versicherte er Diana leise, dass er dem Verschwinden der drei Mädchen auf den Grund gehen würde. Die junge Frau schätzte ihn umso höher, weil er sich für Menschen von bescheidenem Stand einsetzte. Beiden tat es leid, dass sie sich nun wieder trennen mussten, um kein Aufsehen zu erregen.
    Nachdem er sie zu ihrer Anstandsdame zurückgebracht hatte, raunte diese tadelnd: “Was sollen die Leute von dir denken? Erst gehst du auf Sir Neville zu, und dann ziehst du dich auch noch mit ihm in ein Nebenzimmer zurück!”
    “Aber Isabella”, antwortete Diana in aller Unschuld. “Bestimmt wird niemand es unschicklich finden, wenn wir gemeinsam Lady Jerseys Chinesischen Salon besichtigen. Immerhin haben sich dort noch mehrere andere Gäste aufgehalten. Sir Neville hat mir viele interessante Dinge über die Geschichte und die

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