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Ein süßes Abenteuer

Ein süßes Abenteuer

Titel: Ein süßes Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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Ich weiß, dass ein paar mittellose Herren aus vornehmen Kreisen den Bordellwirtinnen und deren Zuhältern gegen Bezahlung Hinweise geben, wo sie geeignete Mädchen finden können.
    Als ich mich unter den Vertretern des Gesetzes umhörte, stieß ich ebenfalls auf Widerstand, was meinen ursprünglichen Verdacht bestätigte. Nun ahnen Sie vielleicht, weshalb Sir Stanford und die Bow Street Runners Ihnen nicht helfen wollten.
    Und es gibt noch ein weiteres Problem: Einige dieser Bordelle dienen nebenbei als Schlupfwinkel für Verschwörerbanden, die die gegenwärtige Regierung stürzen und eine Revolution wie in Frankreich anzetteln wollen. Auch aus diesem Grund werden alle Informationen über diese Häuser so streng geheim gehalten. Solange die Spione des Innenministeriums wissen, wo die Möchtegernverräter sich verstecken, können sie sie im Auge behalten. Aber wer weiß, wohin diese Burschen sich verziehen würden, wenn plötzlich die Konstabler die Bordelle nach entführten Mädchen durchsuchen”, schloss der Ermittler seinen Bericht.
    “Vorhin deuteten Sie an, dass Jungfrauen besonders begehrt sind. Hängt das etwa mit dem Aberglauben zusammen, dass der Beischlaf mit einer Jungfrau Geschlechtskrankheiten heilen kann?”
    “Unter anderem, ja. Ich habe Ihnen die Namen der beiden Freudenhäuser, wo unsere drei Mädchen möglicherweise festgehalten werden, aufgeschrieben. Nun müssen Sie entscheiden, wie es weitergehen soll.”
    Neville nahm den Zettel, den Jackson ihm zuschob. “Ich werde Sie später für Ihre Dienste entlohnen, nicht hier. Wenn ich Ihre Hilfe noch einmal benötige, werde ich nach Ihnen schicken.”
    Plötzlich erstarrte Jackson. “Gerade habe ich einen Mann gesehen, der mir bekannt vorkommt. Wir sollten jetzt gehen.”
    “Nichts lieber als das”, versetzte Neville, der es selbst nicht für klug hielt, noch länger an diesem öffentlichen Ort zu bleiben.
    Lord Alford erwachte an diesem Morgen mit heftigen Kopfschmerzen und fühlte sich erst am späten Vormittag wohl genug, um aufzustehen. Inzwischen bereute er, dass er sich am Vorabend von ein paar Freunden dazu hatte überreden lassen, eine Spielhölle am Haymarket zu besuchen. Anstatt endlich einmal zu gewinnen, hatte er seinen letzten Penny verspielt, was er sich wirklich nicht leisten konnte. Nicht solange er sich in den Fängen eines Mannes befand, den er einst für seinen Freund gehalten hatte.
    Es half alles nichts, er musste seinen Cousin bitten, ihm Geld zu borgen, und zwar so viel wie möglich. In der Zwischenzeit dürfte Neville sich wieder beruhigt haben, dachte George, als er gegen Nachmittag an die Tür von Fortescue House klopfte.
    Zu seiner Enttäuschung teilte der Butler ihm mit, Sir Neville sei in wichtigen Geschäften ausgegangen und werde erst spät zurückerwartet. Selbstverständlich werde er seinem Herrn ausrichten, dass Lord Alford ihn sprechen wolle. So musste George unverrichteter Dinge wieder gehen – zu Fuß, da er sich nicht einmal eine Droschke leisten konnte.
    Durch die Bewegung verschlimmerten sich seine Kopfschmerzen so sehr, dass er beschloss, The Turk’s Head aufzusuchen, ein zwielichtiges Kaffeehaus, in dem er anschreiben lassen konnte. Zumindest hatte man es ihm bis heute immer erlaubt. Heute jedoch erklärte der Kellner entschuldigend, er dürfe Seiner Lordschaft nichts mehr servieren, bis dieser seine bislang angefallenen Schulden beglichen habe. Es ging um eine beträchtliche Summe, weit mehr, als George an Kleingeld bei sich trug. Fieberhaft ließ er den Blick durch den Raum schweifen. Kannte er hier irgendjemanden, von dem er eine Tasse Kaffee schnorren konnte?
    Da entdeckte er plötzlich keinen anderen als Neville an einem der Tische. Er trug schlichte, abgetragene Kleidung, genau genommen sah er wie ein einfacher Büroschreiber aus. Ihm gegenüber saß ein verschlagen wirkender Bursche, in dem George sofort Jackson wiedererkannte, einen ehemaligen Bow Street Runner. Vor einiger Zeit hatte der Mann dafür gesorgt, dass einer seiner Freunde wegen Betruges lebenslänglich nach Australien deportiert wurde.
    Was wollte Neville von Jackson? Warum traf er sich mit einem privaten Ermittler, noch dazu in dieser Aufmachung? Das wollte George zu gerne wissen. Kurz entschlossen ging er zu seinem Cousin hinüber und klopfte ihm von hinten auf die Schulter. “Na so etwas! Dass ich dich hier finde! Dein Butler hat gesagt, du gingest wichtigen Geschäften nach.”
    Neville fuhr herum. “Das stimmt auch,

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