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Ein süßes Abenteuer

Ein süßes Abenteuer

Titel: Ein süßes Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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zunächst völlige Stille. Glücklicherweise hatte Diana sich nicht ernsthaft verletzt, sondern bloß ein paar Prellungen erlitten und sich das linke Handgelenk verstaucht. Von George konnte man das nicht behaupten, wie sie feststellte, als sie leicht benommen um sich blickte. Offenbar hatte er nicht nur die Hauptlast des Sturzes getragen, sondern wie durch eine Ironie des Schicksals ihren Aufprall abgemildert.
    Nun lag er bewusstlos da, den rechten Arm und das rechte Bein in einem unnatürlichen Winkel abgespreizt, und blutete aus einer Kopfwunde. Unter normalen Umständen hätte Diana es als ihre erste Pflicht angesehen, ihm zu helfen. So aber beschäftigte sie nur ein einziger Gedanke: Ob ihr wohl trotz ihrer Schmerzen die Flucht gelingen konnte, wenn sie sich tatsächlich nichts gebrochen hatte?
    Von draußen drangen aufgeregte Stimmen an ihr Ohr. Plötzlich schob ein großer, kräftiger Mann den Kopf durch das Loch in der zerschmetterten Fensterscheibe.
    “Leben Sie noch?”, rief er. “Wir werden Sie sofort herausholen.”
    “Ja, mir geht es gut, aber mein Begleiter braucht einen Arzt.”
    “Können Sie sich bewegen, Ma’am?”
    “Zur Not, ja.”
    “Dann versuchen wir jetzt, die Tür aufzubrechen, um Sie herauszuziehen. Warten Sie einen Augenblick.”
    Seine Stimme klang freundlich. Nachdem er kurze Zeit später die Tür geöffnet hatte, nahm er ihre Hände und richtete sie auf, ehe er sie mithilfe eines zweiten Mannes aus der Kutsche hob. Sobald sie sich ein wenig besser fühlte, versuchte Diana, alleine zu stehen. Prompt wurde ihr schwarz vor Augen, sodass sie jeden Moment zu fallen drohte, doch ihr Retter bemerkte ihr Schwanken sofort. “Sie haben einen bösen Schock erlitten, Ma’am”, sagte er beruhigend. “Stützen Sie sich auf mich, dort drüben ist eine niedrige Gartenmauer, auf die Sie sich setzen können.”
    Dank der kurzen Ruhepause ließen Dianas Zittern und ihr Schwindelgefühl ein wenig nach. Jetzt konnte sie die Folgen ihres schweren Unfalls in allen grässlichen Einzelheiten überblicken.
    Offensichtlich hatte das Unglück viele Schaulustige angezogen, aber auch mehrere Männer und Frauen, die den Verletzten nach Kräften halfen. Eine Gruppe barg gerade Lord Alford aus der Kutsche, während ein aus der Nachbarschaft herbeigeeilter Arzt sich um den Fahrer des Brauereiwagens kümmerte. Nach dem Zusammenstoß war das Gefährt direkt gegen eine hohe Steinmauer geprallt, und beim Sturz vom Kutschbock hatte der Mann sich schwer verletzt.
    Eines von Dianas Pferden lag tot im Straßengraben, das andere hatte sich ein Bein gebrochen und wieherte unaufhörlich vor Schmerz. Gerade zogen einige Helfer den fremden Fahrer ihrer Kutsche unter dem Fahrzeug hervor, wo er sich eingeklemmt hatte. Nach einem kurzen Blick auf ihn schüttelte der Arzt den Kopf.
    In diesem Moment kam aus einem der anliegenden Häuser ein Dienstmädchen mit einem Stapel Decken und Leintüchern. Ein Tuch nahm der Arzt, um damit die Leiche zu bedecken. Anscheinend gab es keine weiteren Todesopfer, doch nach der Miene des Arztes zu schließen stand es zumindest um George sehr schlecht.
    Diana lehnte die ihr angebotene Decke sowie die ärztliche Hilfe ab. Stattdessen konzentrierte sie sich auf ihre Absicht, so bald wie möglich unauffällig zu verschwinden. Von hier aus konnte sie zu Fuß zu Nevilles Haus gehen. Wenn sie noch lange blieb, würde irgendjemand sich früher oder später nach ihrem Namen und dem Lord Alfords erkundigen, und das wollte sie unbedingt vermeiden. Sonst gab es am Ende noch Gerede, weil sie beide ganz allein eine Fahrt in einer geschlossenen Kutsche unternommen hatten. Wenigstens ließ sich das zerkratzte, schwer beschädigte Wappen an ihrem Fahrzeug nicht mehr identifizieren. Falls ihr die Flucht gelang und falls George noch eine Weile bewusstlos blieb – was sie für sehr wahrscheinlich hielt –, würde niemand die Dowager Duchess of Medbourne mit diesem Unfall in Verbindung bringen.
    Als ein Konstabler und ein wichtigtuerischer Büttel erschienen, wurde ihr erst recht mulmig zumute. Andererseits konnte sie sich im Augenblick auch nicht davonstehlen, da gerade ein Trupp Soldaten unter der Führung eines Kavallerieoffiziers um die Ecke kam. Sie hatten die Anstifter der Protestmärsche umzingelt und festgenommen, darunter auch Captain Knighton. Nun brachten sie die in Handschellen gelegten Gefangenen ins Gefängnis von Newgate, wo sie auf ihren Prozess warten sollten.
    Angesichts der allgemeinen

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