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Ein süßes Abenteuer

Ein süßes Abenteuer

Titel: Ein süßes Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAULA MARSHALL
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vor lauter Arbeit seine Gesundheit ruiniert.“
    Das wurde ja immer besser! Sollte sie den letzten Satz etwa als eine versteckte Drohung gegen Neville auffassen? Ahnte Henry Latimer, dass Neville über seine Machenschaften Bescheid wusste?
    „Sehr freundlich von Ihnen, dass Sie sich um seine Gesundheit sorgen“, bemerkte sie betont gelassen. „Könnten wir dieses Thema jetzt beenden und stattdessen über unpersönliche Dinge reden, wie beispielsweise das neuste Stück im Drury Lane Theater? Sonst werde ich Lady Leominster enttäuschen, indem ich dieses Gespräch abbreche.“
    „Und das würde sich nicht schicken“, ergänzte er lächelnd. „Kommenden Mittwoch veranstalte ich in Richmond ein Picknick, wenn das Wetter schön bleibt. Wollen Sie mir die Ehre erweisen, daran teilzunehmen? Sir Neville werde ich ebenfalls einladen. Bitte sagen Sie zu!“
    „Ich kann noch nichts versprechen. Erst muss ich zu Hause nachprüfen, ob ich an dem Tag nicht schon etwas vorhabe.“
    Schließlich verneigten sie sich voreinander, und Diana ging zu ihrer Gastgeberin hinüber, um sich zu verabschieden. Ihr schwirrte der Kopf. Was führte Henry im Schilde? Wo war Neville, und was tat er gerade? Schwebte er etwa in Gefahr?
    So viel stand fest, bei ihrer nächsten Begegnung würde sie ihm von ihrer Unterhaltung mit Henry Latimer berichten. Zumindest wusste sie, dass dieser sich im Moment bei Lady Leominster aufhielt, somit konnte er Neville und Jackson nicht daran hindern, ihm auf die Schliche zu kommen.
    Im selben Augenblick schickte Neville sich an, mit seinen Begleitern in ein Bordell einzubrechen. Nachdem sie auf der Rückseite von Madame Josettes Etablissement ein Fenster eingeschlagen hatten, stiegen sie ein und schlichen in den ersten Stock hinauf, wo Thad die Tür zum Versammlungsraum aufbrach. Anschließend knackte er auch noch die Schlösser der beiden Schränke, von denen er bereits erzählt hatte. Neville behagte ihr ungesetzliches Vorgehen zwar ganz und gar nicht, aber er half dennoch dabei, die wenigen Unterlagen einzusammeln, die sie in den Schränken fanden.
    Leider stießen sie unter den vergilbten Papieren auf keinerlei interessante Informationen. Allem Anschein nach handelte es sich bloß um alte Inventarlisten des Bordells.
    „Jetzt habe ich mich für nichts und wieder nichts an einer Straftat beteiligt“, murmelte Neville, wobei er missmutig das Gesicht verzog.
    „Nicht ganz“, widersprach Jackson. „Immerhin wissen wir jetzt, was die Schränke enthalten.“
    In einer weniger ernsten, um nicht zu sagen gefährlichen Situation hätte Neville über diese fragwürdige Logik vielleicht gelacht. So aber sagte er lediglich: „Ja, gewiss.“ Dann ließ er aufmerksam den Blick durch den Raum schweifen, als hoffte er, doch noch etwas Wichtiges zu entdecken.
    Plötzlich eilte Thad, der beim Treppenabsatz Wache gestanden hatte, ins Zimmer zurück. „Los, verstecken wir uns, es kommt jemand herauf.“
    Rasch packte er Neville beim Arm und zog ihn auf den Flur hinaus, dicht gefolgt von Jackson. Im letzten Augenblick, kurz bevor eine Gruppe von mehreren Männern den ersten Stock erreichte, zwängten sie sich hinter einem Vorhang in eine Nische. Eigentlich, so hatte Thad gesagt, versammelten sich die Verschwörer nur dienstags. Heute machten sie anscheinend eine Ausnahme.
    Von ihrem Versteck aus bemühten sich Neville und seine Begleiter durch einen Spalt im Vorhang einzelne Gesichter zu erkennen, doch die Laterne, die der Anführer der Gruppe bei sich trug, leuchtete zu schwach. Wenigstens knarrte die Treppe so laut, dass mit Sicherheit niemand gehört hatte, wie die drei Eindringlinge sich zurückzogen.
    Als die mutmaßlichen Verschwörer die Tür offen vorfanden, begannen sie erregt zu diskutieren, bis sie endlich eintraten. Schließlich fiel die Tür hinter ihnen zu, und Neville atmete erleichtert auf.
    „Nur schade“, flüsterte Jackson, „dass wir nicht wissen, wer diese Leute sind.“
    „Bei dem Lärm, den sie veranstalten, würde man nicht meinen, dass sie etwas Böses im Schilde führen“, antwortete Neville.
    „Nein. Offensichtlich fühlen sie sich hier sicher.“
    „Gehen wir, bevor man uns noch erwischt“, warf Thad ein. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, draußen auf mich zu warten, werde ich Toby noch einmal befragen. Hat einer von Ihnen vielleicht ein paar Guineas, mit denen ich ihm die Zunge lösen kann?“
    „Ja, ich“, meldete sich Neville und zückte seine Börse. „Hier, bitte

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