Ein süßes Früchtchen: Wo Träume wahr werden (German Edition)
damit verbundene Anonymität“, erklärte er, auf ihr anfängliches Gespräch zurückkommend. Er drehte den Kopf zur Seite und sah sie an. „Dass man sein kann, wer und was man will. Dass man seinen Impulsen folgen kann, ohne sich darum zu kümmern, was die anderen sagen oder denken, weil ja niemand etwas anderes kennt, als das, was einem die eigene Fantasie diktiert.“
Erstaunt, dass seine Theorie ihren Gedanken ähnelte, schwieg sie und war neugierig, mehr von diesem Vergleich zu hören.
„Meine Fantasie könnte zum Beispiel sein, dass ich gern ein Selfmademillionär wäre. Wenn ich diese Rolle hier auf der Insel spielen würde, hätte das, womit ich meinen Lebensunterhalt im richtigen Leben verdiene, vermutlich nicht viel mit meiner Fantasie zu tun, oder?“
Das war absolut logisch. Sie nippte an ihrer Piña Colada und verbarg ein Grinsen. „Irgendwie bezweifle ich, dass es Ihre Fantasie ist, ein Selfmademillionär zu sein.“
„Aber Sie wissen es nicht genau, oder?“
„Nein“, gab sie zu.
„Und das Nichtwissen steigert die Spannung, nicht wahr?“
Ein sinnlicher Schauer überlief sie. „Ja, das stimmt.“
„Für mich ist es ebenso aufregend“, versicherte er ihr. Dann stand er auf und streckte sich. „Tja, ich sollte besser gehen.“
„Sie wollen schon weg?“ Die Enttäuschung war ihr deutlich anzuhören.
Er stemmte die Hände in die Hüften und grinste. „Ich finde, ich habe Ihre Zeit genug in Anspruch genommen.“
Nicht annähernd genug! dachte Alexis. „Ich habe mich gern mit Ihnen unterhalten.“
„Ich mich auch mit Ihnen.“
Er ging davon, und Alexis war wieder genau dort, wo sie heute Morgen angefangen hatte. Sie war frustriert, ungeduldig und jetzt auch noch erregt von einem Mann, der nicht einmal Teil ihrer Fantasie war. Großartig.
Sie beobachtete, wie Jackson in seine Schuhe schlüpfte, sein T-Shirt aufhob und sich die Sonnenbrille wieder aufsetzte. Unfähig, ihre Unzufriedenheit abzuschütteln, schnappte sie sich ihr Buch und entschied, dass es an der Zeit war, mal mit Merrilee darüber zu sprechen, wie sie ihre Fantasie verwirklichen konnte.
Abrupt stand sie auf, drehte sich um und prallte in ihrer Eile mit einer warmen, muskulösen Brust zusammen.
Erschrocken wich Alexis einen Schritt zurück. „Ich dachte, Sie wären schon weg.“
„Ich habe mich gefragt …“ Jackson verstummte und wirkte erstaunlicherweise unsicher.
„Ja?“, ermutigte sie ihn.
„Ich habe mich gefragt, ob Sie heute Abend mit mir essen würden?“
Endlich! Da sie nicht vorhatte, diesen Mann noch einmal entwischen zu lassen, platzte sie heraus: „Sehr gern!“
Er schien amüsiert. „Sind Sie sicher, dass Sie nicht noch ein wenig Bedenkzeit für die Antwort brauchen?“
Sie schüttelte entschlossen den Kopf. „Nein, ich bin absolut sicher, dass ich den Abend mit Ihnen verbringen möchte.“
„Gut. Ich hole Sie um sieben in Ihrem Zimmer ab.“
Schwindelig vor Glück schwebte sie beinah zum Hotel zurück, nicht, um Merrilee anzurufen, sondern um für den Nachmittag einen Termin in der exklusiven Boutique zu machen, wo sie sich beim Kauf einer neuen, sexy Garderobe beraten lassen wollte. Jackson gab ihr zwar das Gefühl, begehrenswert zu sein, aber sie wollte auch so aussehen und hatte keine Ahnung, wie sie das anstellen sollte.
Als sie die klimatisierte Lobby betrat, fiel ihr ein, dass sie Jackson ihre Zimmernummer nicht gegeben hatte. Dann lachte sie. Wenn er wirklich der Mann war, mit dem sie ihre geheimsten Fantasien verwirklichen wollte, würde er auch ohne ihr Zutun herausbekommen, wo sie wohnte.
4. KAPITEL
„Bitte sehr, Mr Witt.“ Christy, die hilfsbereite Verkäuferin, die Jackson eine Stunde lang bei der Auswahl von Damenbekleidung assistiert hatte, öffnete die Doppeltür, die in einen weitläufigen Raum im hinteren Teil der Boutique führte. Sie winkte ihn hinein. „Sie können in unserem privaten Ankleidezimmer auf Miss Baylors Ankunft warten. Ich hänge die Sachen, die Sie für sie ausgewählt haben, dort auf den Ständer. Falls Sie noch etwas wünschen, drücken Sie den Knopf der Gegensprechanlage an der Wand.“
„Danke, Christy.“ Jackson war noch nie in dem einschüchternden Allerheiligsten gewesen, einem Umkleideraum für Frauen. Aber er fand die Erfahrung äußerst stimulierend. Er schaute sich in dem Zimmer um, das mit seinem Sitzmöglichkeiten in sanften Mauve- und Blautönen und dem erhöhten Podest in der Mitte an ein Boudoir erinnerte. An der einen Wand
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