Ein süßes Früchtchen: Wo Träume wahr werden (German Edition)
um sie bewusst so tief zu verletzen. Es gelang ihm nicht mehr, das Geschenk der Liebe und Akzeptanz, das sie ihm gemacht hatte, zurückzuweisen. Außerdem glaubte er längst nicht mehr, dass sie direkt für den Diebstahl seiner ausgeklügelten Software verantwortlich war. Er besaß zwar noch keine stichhaltigen Beweise für ihre Unschuld, doch sein Instinkt sagte ihm, dass sie nichts mit dieser üblen Sache zu tun hatte. Jetzt, wo er Alexis intim kannte, war er fest davon überzeugt, dass ein derartiger Patentraub einfach nicht ihrem Charakter entsprach.
In seinem anfänglichen Zorn und wegen früherer Verletzungen hatte er überstürzt gehandelt und Alexis sofort verurteilt. Jetzt musste er schleunigst die Sache bereinigen und konnte nur darauf hoffen, dass er Alexis nicht verlor.
Mit diesen quälenden Gedanken nahm er die Magnetkarte aus seiner Tasche, zog sie durch den Schlitz an der Eingangstür seines Bungalows und betrat das kühle Innere des Hauses. Ganz gleich, wie er die Situation auch analysierte, es war nicht zu vermeiden, dass Alexis irgendwann auf seine wahre Identität stieß. Sie war nicht dumm, würde zwei und zwei rasch zusammenzählen und seine ursprünglichen Motive für seinen Urlaub auf Seductive Fantasy durchschauen. Und es gab nichts, was er jetzt noch tun konnte, um das zu verhindern … es sei denn, er entschied sich für den ehrbaren Weg und die gute, altmodische Aufrichtigkeit. Wann er das tun sollte, war jedoch eine andere Frage. Er verzog widerwillig das Gesicht. Doch um die Wahrheit kam er nicht herum, wenn er überhaupt eine Chance erhalten wollte, ihre Beziehung zu retten.
Ihre Beziehung. Er hatte fest damit gerechnet, dass es ihm Angst machen würde, sich etwas Dauerhaftes mit Alexis zu wünschen. Stattdessen machte ihm jetzt nur die Vorstellung Angst, sie könnte ihn hassen, wenn alles herauskam. Dazu hatte sie angesichts seines miesen Verhaltens auch jedes Recht. Da er selbst schon oft ähnliche Enttäuschungen erlebt hatte, kannte er den Schmerz, der damit verbunden war, nur zu gut.
Er ignorierte das unheilvolle Pochen in seinen Schläfen und nahm im Wohnzimmer den Telefonhörer ab. Er tippte Mikes Privatnummer in Atlanta ein. Sein Auftrag an Mike, Fred Hobson gründlich zu durchleuchten, um belastende Beweise gegen diesen Mann zusammenzutragen, war der Beginn seiner Wiedergutmachung an Alexis.
„Ich hörte, morgen Abend gibt es eine Abschiedsparty“, sagte Alexis und schob ihre Gabel in den Geflügelsalat, den sie in dem Restaurant mit Blick auf den dschungelartig bepflanzten Innenhof bestellt hatte. „Hast du Lust dazu?“
Jackson dachte ernsthaft über ihre Frage nach, während er trotz seines fehlenden Appetits von seinem Hamburger abbiss. Hatte er Lust, die letzten Stunden, die ihm mit Alexis blieben, unter Fremden zu verbringen? Nein. Er wollte jede Sekunde mit ihr zusammen sein, sowohl jetzt als auch morgen Nachmittag, bevor sie abreisen würden. Er wollte mit ihr reden, ihre zarte Haut berühren, ihre sinnlichen Lippen küssen, mit ihr schlafen. Ja, das vor allem.
Sofort meldete sich sein Gewissen wieder. Sosehr er sich auch wünschte, sich die nächsten vierundzwanzig Stunden dem erotischen Vergnügen mit ihr hingeben zu können, wusste er doch, dass er mit ihr reden und die Dinge klären musste, bevor sie wieder miteinander schliefen. Er durfte die Sache nicht noch schlimmer machen, als sie ohnehin schon war, indem er sein Geständnis noch weiter hinauszögerte. Nicht, wenn er die Chance auf eine Zukunft mit Alexis wahren wollte. Und diese Zukunft wollte er, so sehr, dass er sich ihre Vergebung für seine Fehler verzweifelt ersehnte – bevor sie entdeckte, was er getan hatte.
„Hallo, Erde an Jackson“, neckte sie ihn und brachte ihn so zurück in die Gegenwart.
„Entschuldige bitte.“ Er straffte die Schultern und sah sie an. Sie wirkte lebhaft und strahlte förmlich. In dieser einen Woche war sie für ihn zu einer glücklichen Frau erblüht. „Ich hatte gehofft, dass wir den Abend zu zweit verbringen würden.“
„Die Idee gefällt mir auch. Sehr sogar.“ Sie trank einen Schluck von ihrem Eistee und tupfte sich mit der Serviette die Lippen ab. „Wir könnten den Abend in deinem Bungalow verbringen, uns den Sonnenuntergang anschauen und anschließend ein Picknick im Mondschein am Strand machen.“
„Das klingt fantastisch.“ Und während des Picknicks würden sie reden … nicht sich küssen oder miteinander schlafen.
„Du bist fantastisch,
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