Ein süßes Früchtchen: Wo Träume wahr werden (German Edition)
sein Magen zusammen, da er ahnte, was gleich auf ihn zukam. „Wie, sagtest du, lautet der Name des Besitzers von Extreme Software?“, fragte sie mit einer Stimme, die nur noch ein heiseres Krächzen war.
Jackson fluchte leise. Seine Zeit war abgelaufen, seine Tarnung aufgeflogen.
Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht, als ihr die Wahrheit dämmerte. Sie wirkte am Boden zerstört. Ein Schauer durchlief ihren Körper, als müsste sie gegen aufsteigende Übelkeit ankämpfen. Verrat, das wusste Jackson nur zu gut, konnte einen körperlich krank machen.
„Dennis, ich muss Schluss machen. Ich rufe dich später an.“ Sie beendete das Gespräch, legte den Apparat neben ihren Teller und schloss die Augen. Jackson hatte sich noch nie einsamer gefühlt als in diesem Moment. Er hatte unfassbare Angst, etwas zu verlieren, was ihm lebenswichtig geworden war.
„Was habe ich getan?“, flüsterte sie.
Er hielt es für besser, jetzt nicht darauf zu antworten. Sie hatte sich in ihn verliebt, hatte ihm ihren Körper gegeben, ihr Herz und ihre Seele. Und dafür war er ihr auch dankbar. Nur würde sie das nicht sehen, und er konnte es ihr kaum verübeln, dass sie alles, was zwischen ihnen war, für eine Täuschung hielt. Er wusste nicht, was er in diesem Moment sagen sollte, daher wartete er, was passieren würde, sobald sie ihren anfänglichen Schock überwunden hatte.
Allmählich fing sie sich. Als sie ihn wieder ansah, wirkte sie unglaublich gefasst und frustrierend nüchtern. Ihr Lächeln war kühl und passte zu ihrem distanzierten Blick. Verschwunden war die liebevolle Frau, die letzte Nacht so sanft und weich in seinen Armen gelegen hatte.
„Es ist schön, endlich den Mann persönlich kennenzulernen, der hinter der Klage gegen Gametek wegen Verletzung des Urheberrechts steht“, sagte sie schließlich in einem Ton, als würden sie über das Wetter plaudern und nicht darüber, dass er fast ihre Firma ruiniert hätte. Oder über die emotionale Zerstörung, die er angerichtet hatte.
Er griff nach ihrer Hand, die noch auf dem schnurlosen Telefon ruhte, doch sie zog den Arm hastig zurück, bevor er sie berühren konnte. Ohne ein weiteres Wort schob sie ihren Stuhl zurück, stand auf und ging hoch erhobenen Hauptes in den Innenhof.
Jackson stieß eine Reihe übler Flüche aus, ohne sich darum zu kümmern, wer ihn hörte. Kurz entschlossen folgte er ihr in den üppigen Garten und holte sie in der Nähe des Wasserfalls ein. Er verzichtete lieber darauf, sie anzufassen. Außerdem hatte er nicht länger das Recht dazu, sie zu berühren. Daher stellte er sich ihr einfach in den Weg, um sie aufzuhalten.
Alexis blieb unvermittelt stehen und hob das Kinn. „Wenn du mich nicht sofort vorbeilässt, rufe ich den Sicherheitsdienst.“
Jackson atmete frustriert aus. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte er ihre Kaltblütigkeit bewundert. Jetzt allerdings verhinderte sie nur, dass er sie erreichte. „Alexis, lass es mich erklären …“ Als gäbe es eine Erklärung für seine Rache durch Verführung oder eine Entschuldigung dafür, dass er ihr nicht schon viel früher die Wahrheit gesagt hatte.
Sehr zu seiner Überraschung wies sie ihn bei seinem Versuch einer Rechtfertigung weder ab, noch rief sie den Sicherheitsdienst. „Nur zu, Mr Witt. Erklären Sie es“, forderte sie ihn ruhig auf.
Ihm wäre es lieber gewesen, sie würde toben und schreien oder ihn in den Magen boxen. Irgendetwas, um ihre Wut herauszulassen. „Ja, es stimmt, ich habe diese Reise ursprünglich gebucht, weil ich geglaubt habe, du seist für den Diebstahl des Programms, das du für die Entwicklung deines neuen Spiels brauchtest, aus meinem Unternehmen verantwortlich. Für mich sah es so aus, als hättest du Fred Hobson dazu benutzt, diesen Diebstahl zu begehen. Er hat für deine Firma in San Diego gearbeitet, kam zu uns nach Atlanta und kündigte später bei Extreme Software, um wieder bei Gametek anzufangen. Da schien es mir doch eindeutig mehr als ein Zufall zu sein, als Gametek ein neues Spiel ankündigte, das ohne die von mir entwickelte Software gar nicht funktioniert.“
Sie verschränkte die Arme vor der Brust und wartete. Sie bestritt weder seine Behauptungen, noch verteidigte sie sich oder ihr Unternehmen, wozu sie jedes Recht hatte.
Er schluckte, da seine Kehle wie zugeschnürt war, und zwang sich fortzufahren. „Ich fand heraus, dass du hier Urlaub machen würdest und betrachtete es als die perfekte Gelegenheit, persönlich Rache an dir zu nehmen,
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