Ein süßes Früchtchen: Wo Träume wahr werden (German Edition)
bevor die Gerichte die Angelegenheit regeln würden.“
Schmerz flackerte in ihren Augen auf, doch sofort unterdrückte sie diese Gefühlsregung. „Eine persönliche Rache durch Verführung“, bemerkte sie, um ihn dazu zu drängen, die Wahrheit laut auszusprechen.
„Ja.“ Er ballte die Fäuste und stemmte sie in die Hüften, um der Versuchung zu widerstehen, Alexis zu berühren. „Mein Leben lang habe ich mich benutzt gefühlt, und diesmal war das Maß einfach voll. Es war einmal zu oft passiert. Ich wollte mich und meine Technik nicht benutzen lassen, damit eine andere Firma davon profitieren konnte. Und so entschied ich, dass ich demjenigen, der hinter allem steckte, auch etwas nehmen würde. Dieser jemand warst du.“
Sie zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Dann hast du ja genau das bekommen, was du wolltest.“
Ihr reservierter Ton erschreckte ihn. Trotzdem fuhr er mit seinen Erklärungen fort, bevor sie beschloss, nichts weiter von ihm hören zu wollen, und sich einfach umdrehte. „Genau wie du, war ich nicht darauf gefasst, wie sich die Dinge entwickeln würden. Von unserer ersten Begegnung an wusste ich, dass du nicht so bist und völlig anders, als ich mir dich vorgestellt hatte. Die ganze Woche über kämpfte ich mit meinem Gewissen. Ich habe mich in dich verliebt, Alexis, und zwar so sehr, dass es mir Angst macht. Du weißt mehr über mich als irgendjemand sonst, den ich kenne. Und jetzt erscheint alles so kompliziert, weil ich dir nicht wehtun wollte und dennoch wusste, dass du am Ende meine wahre Identität herausfinden würdest.“
Sie bedachte ihn mit einem skeptischen Blick. Offenbar traute sie weder ihm noch seinen Gefühlen für sie. Aber Jackson wusste nicht, wie er sie anders überzeugen sollte. Eine lange Minute sah sie ihn nur an, und er wartete auf ein Zeichen der Vergebung und des Verständnisses. Er bekam keines von beiden.
„Nur zu deiner Information, und ob du es mir glaubst oder nicht: Fred Hobson hat die Technologie deines Unternehmens ohne mein Wissen gestohlen.“ Ihr Ton war nach wie vor kühl, die Wortwahl präzise.
„Das weiß ich inzwischen auch, und ich glaube dir.“ Auch wenn es aufrichtig war, klang es doch nach einer mageren Entschädigung für eine Woche Lüge.
„Als er sie meinem Team von Designern präsentierte und behauptete, sie selbst entwickelt zu haben, gab es für uns keinen Grund, ihm nicht zu glauben. Offenbar war er sich sehr sicher, dass man ihm nie auf die Schliche kommen würde.“ Sie berichtete ihm die Fakten, als säßen sie in einem Sitzungszimmer bei einer geschäftlichen Besprechung. „Laut Dennis wird man Fred anklagen. Als Präsidentin von Gametek muss ich mich jedoch für jeglichen persönlichen und finanziellen Schaden entschuldigen, den du oder dein Unternehmen durch diese Angelegenheit erlitten habt.“
Ihre Worte machten ihn wütend. Glaubte sie wirklich, dass es ihn jetzt interessierte, welcher Schaden dabei entstanden war? „Das ist mir alles gleichgültig!“, erwiderte er mit zusammengebissenen Zähnen.
Sein Ausbruch rührte sie nicht im Mindesten, was ihn noch wütender machte.
„Wie kann es dir gleichgültig sein?“, fragte sie ruhig. „Dieser Spielchip bedeutete dir offensichtlich sehr viel, wenn du zu solch extremen Mitteln greifst.“
Ihr vernünftiger Ton machte ihn wahnsinnig. „Verdammt, Alexis, ich halte das nicht aus!“
Sie blinzelte. „Was hältst du nicht aus?“
„Das alles.“ Er vollführte eine ungeduldige Geste mit der Hand. „Ich will irgendeine Gefühlsregung von dir. Wut. Trauer. Irgendetwas. Selbst wenn du mich schlagen würdest, wäre das noch besser als diese kühle Haltung.“
Sie seufzte, und es war eine Spur Traurigkeit darin zu hören. „Worüber soll ich mich aufregen? Du hast mir genau das gegeben, weshalb ich hierher gekommen bin: eine wilde, stürmische Affäre. Einen besseren, aufmerksameren Liebhaber als dich hätte ich mir nicht wünschen können.“
Ihre Worte trafen ihn tief ins Herz. Aber er hatte es nicht besser verdient.
„Mir waren die Risiken bewusst, als ich diesen Urlaub plante“, fuhr sie wohl überlegt fort. „Und ich akzeptierte sie. Daher kann ich niemandem außer mir die Schuld dafür geben, dass es so weit gegangen ist.“
Jackson verspürte den verzweifelten Wunsch, ihre Fassade einzureißen. „Was ist mit dem, was du mir im Restaurant gesagt hast? Über mich und uns?“
„Diese Dinge habe ich zu Jackson Witt gesagt, dem Mann meiner Träume. Jetzt
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