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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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und unterhielt sich kurz. All die anderen Passagiere würden das Schiff in Wien verlassen, entweder um eine Weile hierzubleiben oder um von hier aus über Land weiterzureisen. Momentan hatte das Schiff ein Stück abseits des Kais Anker geworfen, würde aber morgen anlegen und dort bis zum folgenden Tag liegen.
    Sie fragte sich, ob Rafe hinter der Entscheidung des Kapitäns steckte, auf dem Fluss zu bleiben und nur die mindestens vorgesehene Zeit hier zu verweilen.
    Durch die Menge erhaschte sie einen Blick auf ihn, wie er mit Herrn Gruber sprach. So war es den ganzen Tag lang gewesen. Abgesehen von den Mahlzeiten hatte sie Rafe nur aus der Ferne gesehen. Selbst wenn sie am selben Tisch gesessen hatten, schien er im Geiste mit anderen Sachen beschäftigt und trug nur wenig zur Unterhaltung bei.
    Das war, sagte sie sich, gut, bedachte man, wie entschlossen sie gewesen war, ihn auf Armeslänge Abstand zu halten. Wenigstens für den Augenblick.
    Sie blieb neben Esmes Stuhl stehen und merkte erstaunt, dass ihre Tante mit dem Kapitän ihre Pläne für Besichtigungen am folgenden Tag besprach. Was sie wunderte, war, dass ihre Tante nicht viel sehen wollte.
    Sogar der Kapitän machte dazu eine Bemerkung, worauf Esme antwortete:
    »Ich bin schon oft in Wien gewesen, sodass ich mir nicht viel noch einmal anschauen muss.«
    Leicht verwundert lächelte Loretta den Kapitän an und ging dann weiter. Sie blieb am schmal zulaufenden Ende des Salons stehen und blickte nach draußen, auf das schwarze Seidenband des Flusses, das vor dem Fenster vorbeifloss, und dahinter die Lichter der Stadt.
    Plötzlich prickelte ihre Haut, und sie drehte sich um. Ihre Sinne regten sich, ihr Herz machte einen Satz, verfiel dann wieder in einen stetigeren, aber schnelleren Rhythmus.
    Rafe blieb neben ihr stehen und blickte ebenfalls nach draußen. Mit einer Kopfbewegung deutete er auf die Häuser von Wien.
    »Hat Esme schon entschieden, was sie sich morgen ansehen will?«
    Er klang fast grimmig, als rechnete er mit einer Auseinandersetzung über ein ausgedehntes und möglicherweise gefährliches Besichtigungsprogramm.
    »Ich habe gerade gehört, wie sie mit dem Kapitän darüber gesprochen hat. Offenkundig möchte sie einen Spaziergang auf der Stadtmauer unternehmen und sehen, ob die Aussicht noch so ist, wie sie sich erinnert. Und dann will sie noch zum Stephansdom.«
    Er runzelte die Stirn und schaute ihr in die Augen.
    »Das ist alles?«
    »Alles, was sie sagt, sehen zu wollen.«
    »Das klingt für ihre Verhältnisse bemerkenswert zurückhaltend.«
    Sie zuckte die Achseln.
    »Vielleicht hat der Vorfall in Pressburg sie beunruhigt.«
    Er schnaubte.
    »Das kann man nur hoffen.«
    Es gab nichts, was sie darauf erwidern konnte, dennoch … obwohl er ganz still stand, spürte sie, dass er rastlos war.
    Er bewegte sich.
    »Zweifellos werden wir morgen die Wahrheit herausfinden.« Mit einem Nicken ging er wieder.
    Loretta blieb, wo sie war, schaute in die Nacht und wunderte sich über die Empfindung, die sich in ihr breitmachte. Enttäuschung?
    Es gefiel ihr nicht – sie billigte dieses Gefühl nicht. Brüsk drehte sie sich um, ging weiter und stellte sich zu Frau Gruber.
    »Wohin reisen Sie von Wien aus weiter?«
    Am nächsten Morgen verließ Rafe das Schiff in dem Moment, als es angelegt hatte. Um zehn Uhr kehrte er mit Karten für alle jüngst frei gewordenen Kabinen auf dem Schiff in der Tasche zurück.
    Er fand Esme und Loretta im Salon, wo sie an den breiten Fenstern saßen. Sie hatten auf die Stadt geschaut und unverkennbar auf ihn gewartet. Beide hatten ihre Hüte und Mäntel an. Sie drehten sich zu ihm um, als er hereinkam.
    »Ich komme gerade von dem örtlichen Kontor der Reederei. Bis Ulm werden wir die einzigen Passagiere an Bord sein.«
    »Ulm?« Esme runzelte die Stirn, dann klärte sich ihre Miene. »Ach so, verstehe. Da verlassen wir die Donau und reisen über Land zum Rhein, wo wir wieder an Bord eines Schiffes gehen.«
    Er nickte.
    »Unter den gegebenen Umständen dachte ich, es sei klug, wenn es keine anderen Passagiere gibt, die uns ablenken oder auf die wir Rücksicht nehmen müssen. Und falls es wirklich zu einem Angriff auf das Schiff kommt, werden weder Hassan noch ich oder der Kapitän und die Besatzung sich darum kümmern müssen, andere zu beschützen.«
    Indem er diese Ablenkung ausschaltete, hatte er zugleich auch Esme und Loretta alle gesellschaftlichen Zerstreuungen genommen, aber er hoffte, sie würden keinen Einspruch

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