Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
Loretta. »Glücklicherweise ist niemand bis auf ein paar blaue Flecken oder Schrammen zu Schaden gekommen, und zudem waren wir allein im Dom. Ich schlage vor, wir lassen die vier dort liegen, wo sie sind, und verlassen die Kathedrale ganz ruhig und unaufgeregt.«
    »Als sei nichts geschehen?«, erkundigte Loretta sich und erntete ein grimmiges Nicken als Antwort.
    Sie waren sich alle einig und machten genau das, sodass Loretta Zeit hatte, das Geschehene erneut zu durchleben und ihre Gefühle dabei zu analysieren.
    Ihre Überraschung über den Angriff. Die leicht andere Überraschung, als sie gesehen hatte, wie Rafe auf sie zugestürzt kam, dann die heftigen Hiebe, mit denen sein Angreifer auf ihn losgegangen war.
    Ihr Entsetzen, als sie bemerkte, dass der erste Mann, den er überwältigt hatte, sich erholte und vorhatte, in den Kampf einzugreifen, zwei gegen einen. Verzweifelt hatte sie sich umgeschaut auf der Suche nach etwas, mit dem sie den Mann schlagen konnte. Wie üblich hatten die Männer den Frauen weiter keine Beachtung geschenkt, sie als unwichtig abgetan, ja hatten nicht einmal zu ihnen gesehen. Esme hatte einen Kelch genommen und ihn ihr gereicht. Sie hatte ihn genommen und keine Sekunde gezögert, ihn einfach hochgehoben und ihn dem Feigling vor sich auf den Kopf geschlagen.
    Es hatte sich so gut angefühlt, in der Lage zu sein, etwas zu tun, so befriedigend, behilflich zu sein. Rafe davor zu bewahren, überflüssige Verletzungen zu erleiden.
    Sie war sich ziemlich sicher, dass eine züchtige junge Dame von Rechts wegen in Ohnmacht hätte fallen müssen, wenn sie Zeugin solcher Gewalt geworden wäre. Aber egal, wie konzentriert sie sich erforschte, es war ihr nicht gegeben, ohnmächtig zu werden. Nicht solange die Aufregung noch durch ihre Adern rauschte.
    Nein. Wenn überhaupt, dann verspürte sie Stolz – Stolz darauf, ihren Teil dazu beigetragen zu haben, Rafe und Hassan zu helfen, sie alle zu verteidigen.
    Sie erreichten den Kai ohne weitere Zwischenfälle und gingen unter Hassans und Rafes wachsamer Beobachtung wieder an Bord, zu einem wohlverdienten Nachmittagstee.
    Rafe konnte erst wieder unbeschwert atmen, als er die Frauen sicher an Bord der Uray Princep hatte. Sein erster Gedanke war gewesen, dass die Männer von der Schwarzen Kobra gedungen seien, geschickt, den Schriftrollenhalter an sich zu nehmen. Aber jetzt war er sich da nicht mehr sicher.
    Als er zu Hassan aufs Aussichtsdeck trat, suchte er mit den Augen den Kai ab.
    »Außer diesen Männern habe ich niemanden und nichts gesehen, das auch nur ansatzweise auf den Kult hinweisen könnte.«
    »Und ich auch nicht.« Hassan betrachtete die Stadt. »Können das Diebe aus der Gegend gewesen sein, die einfach Reisenden auflauern, um sie zu bestehlen?«
    »Möglich, nehme ich an. In der Folge des Krieges gibt es oft Schwierigkeiten mit entlassenen Soldaten, die weder Arbeit noch Heim haben … aber ich dachte, die Kriege seien schon so lange vorüber, dass das kein Problem mehr darstellen sollte.« Rafe verzog das Gesicht. »Ich wünschte nur, ich hätte daran gedacht, sie zu befragen, ob sie angeheuert worden sind oder auf eigene Initiative hin arbeiten.«
    »Das ist nicht länger wichtig.« Hassan richtete sich auf. »Wir sind in Sicherheit und halten Wache, und die Mannschaft wird helfen, wenn wir sie brauchen.«
    »Richtig.« Rafe blickte zur Brücke. »Ich werde mit dem Kapitän reden, dass wir in der Stadt belästigt wurden, und ihm vorschlagen, dass wir so rasch wie möglich ablegen. Es sieht so aus, als seien sie mit dem Beladen fertig.«
    Damit stieß sich Rafe von der Reling ab und ging zur Brücke.
    Einmal von dem Vorfall unterrichtet, brachte der Kapitän seine Empörung zum Ausdruck über diesen Angriff, und da die Ladung verstaut war und zudem alle Passagiere wieder an Bord waren, gab er auch gleich Anweisung zum Ablegen.
    Eine halbe Stunde später segelten sie langsam flussaufwärts.
    Spät in der Nacht lag Loretta im Bett und versuchte die Veränderungen in sich zu analysieren.
    Sie hatte von Anfang an begriffen, dass Esme die ganze Reise überhaupt nur ihretwegen geplant hatte, um sie aufzurütteln und von dem strikten Festhalten an Roberts und Catherines strengen Regeln abzubringen.
    Mit Ausnahme von Robert waren Michelmarshs nicht zurückhaltend oder gestreng. Sie wusste, sie selbst war es nicht, sie hatte nur schon vor langer Zeit entdeckt, dass das Leben wesentlich einfacher war und sie es zudem besser nach ihren Wünschen

Weitere Kostenlose Bücher