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Ein Tag, zwei Leben (German Edition)

Ein Tag, zwei Leben (German Edition)

Titel: Ein Tag, zwei Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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Ich glaube, er hatte einfach angenommen, dass das jemand tun musste, und da Dad ein höchst angesehener Rechtsanwalt war und meist in New York arbeitete, hatte Lucas die Wohnung praktisch für sich allein.
    Als er vor dem Haus anhielt, konnte ich nicht aufhören, auf die Uhr zu schauen. Die Fahrt hatte länger gedauert, als ich erwartet hatte. Bestimmt waren alle schon im Mixons und ich hatte immer noch nicht die Antworten für Ethan.
    » Was ist los?«, fragte Lucas, der meine Unruhe bemerkte.
    » Eigentlich sollte ich schon im Mixons sein.«
    » Lass mich raten: Dex?« Sein Tonfall triefte vor Vorurteil.
    Ich hatte nicht vor, mich vor Lucas zu rechtfertigen. » Jep«, erwiderte ich und machte mir nicht die Mühe, ihn anzuschauen.
    Er stellte den Motor ab und lehnte sich in seinem Sitz zurück. » Geh dich umziehen oder was immer du noch machen musst. Dann setze ich dich vor dem Mixons ab.«
    Ich sah ihn mit großen Augen an.
    Er zog nur die Augenbrauen nach oben, als wollte er sagen: Beeil dich, bevor ich es mir anders überlege.
    Ich rannte in mein Zimmer hinauf und zog schnell ein kurzes weißes Kleid an, das perfekt war für den warmen Abend, und fasste mein Haar zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen, um meine Wangenknochen zu betonen.
    Nachdem ich ein wenig Wimperntusche und Lipgloss aufgetragen hatte, räumte ich ein paar Sachen aus meiner Tasche in eine kleine karamellfarbene Handtasche um und saß nach zehn Minuten wieder in Lucas’ Wagen. Sogar er schien beeindruckt zu sein.
    » Danke«, sagte ich, als wir nach einer weiteren schweigsamen Fahrt vor dem Mixons anhielten.
    » Kein Problem. Ich sage dir dann Bescheid, wenn dein Auto fertig ist.«
    Ich lächelte. » Gut, danke noch mal.«
    Er zuckte mit den Achseln.
    Drinnen drängten sich alle in unserer gewohnten Nische hinten im Lokal. Ich blieb kurz stehen und musterte prüfend mein Spiegelbild im Fenster, um mich zu vergewissern, dass alles so war, wie es sein sollte, bevor ich eintrat.
    » Sabine!«, schrie Miriam auf der anderen Seite des Lokals, wodurch sich alle Augenpaare auf mich richteten.
    Ich drückte die Schultern nach hinten, lächelte geziert und stolzierte hinüber.
    Miriam und Lucy hatten sich ebenfalls umgezogen. Aber heute Abend war es Lucy, die alle Register gezogen hatte – sie trug ein gewagt kurzes hellrotes Kleid. Und sah fantastisch aus.
    Ich merkte, dass sie gespannt auf eine Bestätigung von mir wartete, während ich mir mit viel Hallo meinen Weg durch die Gruppe von Freunden bahnte und Wangenküsse verteilte.
    » Lucy, wenn dich das nicht in die Arche bringt, dann weiß ich auch nicht, Babe«, flüsterte ich mit einem Augenzwinkern. » Wo ist denn der herrliche Noah?«
    Lucy wurde so rot wie ihr Kleid, während sie verstohlen nach links zeigte und » Psst!« machte. Noah war ein Stückchen von uns entfernt und sah zu uns herüber, seine goldenen Locken – sein Markenzeichen – hingen ihm ins Gesicht. Er hob die Hand und winkte mir zu. Ich erwiderte die Geste mit einem wissenden Lächeln und er zog eine Augenbraue nach oben.
    » Hast du schon mit ihm gesprochen?«, fragte ich, nachdem ich mich wieder Lucy zugewandt hatte.
    Sie verzog den Mund.
    » Sabine!«, rief Dex aus der angrenzenden Nische. Umsichtigerweise hatte er den Platz neben sich für mich freigehalten. Bevor ich zu ihm hinüberging, warf ich Lucy einen letzten Kommentar zu. » Denk daran, dass du es versprochen hast. Ich werde dich auf jeden Fall darauf festnageln.«
    » Ich weiß, ich weiß«, flüsterte sie hektisch und scheuchte mich davon.
    Ich legte meine Handtasche auf den Tisch und setzte mich neben Dex, wobei ich mich selbst daran erinnerte, dass das mein Platz war. Ich passte in diese Welt, ich hatte eine Zukunft in dieser Welt, hier konnte ich etwas aus mir machen. Hier konnte ich von Bedeutung sein.
    Alle waren aufgekratzt, begeistert darüber, dass dies die letzte Schulwoche war. Ich ließ mich treiben, ließ zu, dass mich Dex auf seinen Schoß zog; dann quetschte sich Miriam neben uns. Dabei stieß sie meine Handtasche vom Tisch, sodass sich der ganze Inhalt in ihren Schoß ergoss, was Brett und Dex zu einer Runde Applaus veranlasste. Miriam hatte offenbar schon etwas Alkohol intus, dem Flachmann nach zu urteilen, den ich heimlich hatte kreisen sehen. Als ich mich umsah, merkte ich, dass die meisten der Jungs und auch ein paar Mädchen ebenfalls einen glasigen Blick hatten.
    Ich sah Dex an. Er starrte zurück, und zwar mit einem so durchdringenden

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