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Ein Tag, zwei Leben (German Edition)

Ein Tag, zwei Leben (German Edition)

Titel: Ein Tag, zwei Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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» Vielleicht findet mein anderes Leben in Kalifornien statt.« Er sah aus, als würde ihm der Gedanke gefallen.
    » Ja, oder in Schottland. Du würdest interessant aussehen in einem Schottenrock.«
    Er lachte laut. Woraufhin auch ich lachen musste.
    » Warum freust du dich so darüber?«
    Seine Augen leuchteten. » Mir gefällt der Gedanke, dass es da noch mehr gibt, dass das Leben weitergeht. Hast du je in Betracht gezogen, dass das, was mit dir passiert, eine Art Leben nach dem Tod sein könnte – vielleicht sogar eine Art Himmel?«
    Mein Lächeln verblasste. » Nein, Ethan. Ich erlebe das. Das ist nicht der Himmel. Wenn schon, dann eher die Hölle.«
    » Tut mir leid, Sabine. Ich wollte damit nicht andeuten, dass es einfach wäre. Aber ich kann mich des Gedankens nicht erwehren, dass es einen Grund gibt, wenn sich das bei dir tatsächlich so verhält. Und vielleicht könnte es auch einfach toll sein, wenn du es nur … ich weiß auch nicht … akzeptieren würdest?«
    Als er mein Gesicht sah, schlug er rasch eine andere Richtung ein. » Hast du in Wellesley einen Freund?«, brach es aus ihm heraus, und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war ich nicht die Einzige, die er mit dieser Frage überraschte.
    » Ich … ich … warum?«, fragte ich. Und warum hatte ich nicht einfach geantwortet?
    Er biss sich auf die Unterlippe und fing an, mit dem Kondenswasser in seinem Glas herumzuspielen. » Ich habe mich das … nur mal so gefragt.«
    Ich starrte in mein beinahe leeres Glas. » Ja.«
    » Und da Davis offenbar dachte, er hätte Chancen bei dir, nehme ich an, dass du in dieser Welt momentan mit niemandem ausgehst?«
    » Ähm … nein, tue ich nicht. Ich glaube, das wäre nicht richtig.«
    Ich spürte, wie sein Blick auf mir ruhte, wie er mich aufmerksam beobachtete, bevor er nickte. » Liebst du ihn?«
    » Wen? Dex?«, fragte ich, erschrocken über die Frage.
    » Wenn er so heißt, Dex. « Er sagte das so, als würde er ihn schon kennen und nicht mögen. Aus irgendwelchen verkorksten Gründen gefiel mir das.
    Als ich nicht antwortete, zog er die Augenbrauen nach oben und sah mich auffordernd an.
    » Ethan, ich … es ist anders dort.« Ich sah an mir herunter, auf meinen Minirock und mein enges T-Shirt. » Ich bin anders. Dex ist … er ist nett zu mir und wir passen gut zusammen.«
    Ethans Stimme schaltete einen Gang zurück, seine Augen wurden schmal. » Du hast meine Frage nicht beantwortet, Sabine. Liebst du ihn?«
    Plötzlich hatte ich das Gefühl, mein Wellesley-Leben verteidigen zu müssen. » Warum fragst du?«
    Er schwieg, sein Kinn ruhte jetzt in seiner Hand und er sah mich durchdringend an. Als er antwortete, fühlte es sich an, als würden seine Augen etwas ganz anderes sagen als seine Worte. » Reine Neugier.«
    Gefangen in seinem Blick, brauchte ich einen Moment, um mir meiner selbst wieder bewusst zu werden. » Ich gebe dir eine Antwort, wenn du mir zuerst zwei meiner Fragen beantwortest.« Ich konnte nicht zulassen, dass dieser Typ die Oberhand gewann – schöne Lippen hin oder her. Ich musste darauf achten, mich selbst zu schützen.
    Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. » Schieß los.«
    » Glaubst du mir?«
    Er nippte an seinem Getränk und stellte es wieder hin, sein Blick wandte sich dabei keine Sekunde von mir ab. » Gott helfe mir, ich glaube, ich fange gerade damit an. Aber ich werde dich weiterhin darum bitten, Dinge für mich zu tun, es mir weiterhin zu beweisen, wenn das in Ordnung ist. Die Sache ist … ich glaube, mir gefällt der Gedanke, dir nicht zu glauben, einfach zu gut.«
    Auf einmal spürte ich Tränen in mir aufsteigen. Es war zwar keine Versicherung, dass er mir glaubte, aber es war ein Anfang.
    » Und zweitens?«
    Ich schluckte und wurde wieder nervös. » Bist du mein Arzt, Ethan? Oder ist da noch etwas anderes – sind wir Freunde? Sind wir …? Oder ist das nur so ein Arzt-Patient-Ding?«
    Ethan betrachtete eingehend seine Hände. Als er aufsah, war sein Blick nachdenklich. » Ich bin kein Arzt, Sabine. Ich hatte gehofft, dass ich vielleicht eines Tages …« Er verstummte. » Ich arbeite als Nachtpfleger in der Klinik, oder vielleicht als eine Art Nachtdienstvorgesetzter. Was dieses Arzt-Patient-Ding betrifft … das sollte es eigentlich sein. Aber nichts an all dem ist normal.« Er deutete auf den Drink, den er mir bestellt hatte, und dann auf die Bar. » Sieh dich doch um – sieht das wie eine Arzt-Patient-Umgebung aus?«
    »

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