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Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)

Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)

Titel: Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Marlowe
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dorthin gehen.“
    Auch ohne seinen Gesichtsausdruck zu sehen , wusste Julian ganz genau dass Romeo äußerst zufrieden mit sich war als sie zusammen zum Aufzug gingen.
     
    * * * *
     
    Das Café de Paris war tatsächlich ein nettes Plätzchen, nicht besonders groß, aber dafür sehr charmant mit seinem französischen Flair. Zierliche, geschmiedete Stühle umgarnten passende Tische und der Duft von Kaffee und mediterranen Gewürzen erfüllte die Luft zusammen mit den gedämpften Stimmen der Gäste, die zum größten Teil aussahen als seien sie gerade irgendwo im Süden Frankreichs in ein Flugzeug gestiegen um un croissant et du café en New York zu genießen.
    Als er das letzte—und gleichzeitig auch das erste—Mal dort gewesen war , hatte Julian kaum Zeit gehabt, die Atmosphäre zu würdigen. Er war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, herauszufinden was Romeo plante.
    Dieses Mal ergriff er die Chance sich umzuschauen während Romeo zur Toilette ging. Wenigstens musste Julian sich jetzt keine Gedanken mehr darum machen, dass er verschwinden könnte, auch wenn er sich noch immer nicht so richtig an diese Vorstellung gewöhnt hatte. Ein Teil von ihm war jedes Mal aufs Neue angenehm überrascht wenn Romeo wieder auftauchte, nicht nur weil er ein angenehmes Kribbeln verspürte wann immer er seinen hübschen, eleganten Liebhaber sah, diesen kleinen Funken Magie in seinem Inneren, genau wie jetzt, als er Romeo beobachtete wie der sich seinen Weg durch das Meer aus Stühlen und Tischen bahnte.
    Doch Julian war nicht der Einzige, der ihn beobachtete. Einige Damen drehten sich nach ihm um und neigten dann ihre Köpfe zu denen ihrer Freunde um in aufgeregtem Flüsterton Bemerkungen auszutauschen. Die Szene erfüllte Julian mit Stolz. Stolz und Triumph. Er war derjenige auf den Romeo zuging. Er war derjenige mit dem Romeo das Bett teilte, sowie einige Stunden sexuellen Vergnügens.
    „Was ist los?“ fragte Romeo mit seinem gewohnt sonnigen, leicht verschmitzten Lächeln als er sich setzte.
    „Nichts. Ich beobachte nur die Leute.“ Julian versteckte sich hinter seiner Kaffeetasse. Romeo war erschreckend gut darin, in ihm zu lesen, und er brauchte nicht zu wissen, wie sehr Julian sich über so etwas Simples wie ihn wiederzusehen freute. „Was denkst du?“
    „Über die Leute?“
    Julian rollte die Augen und erklärte „Über unseren Fall—das hier ist ein offizielles Meeting, schon vergessen? Also, was denkst du? Ach übrigens, du hast da drin ja ein paar sehr ausgefeilte Verhörmethoden angewendet.“
    „Oh, danke.“
    „Wo hast du das gelernt?“
    Romeo starrte seinen Kaffee an und griff nach seinem Löffel. „Muss ich irgendwo mal gesehen haben.“
    „Verstehe. Ich vermute , du hast nicht vor mir zu sagen, wo irgendwo ist, richtig?“
    „Richtig.“
    „Nein, natürlich nicht.“ Julian versuchte gar nicht erst, seine Enttäuschung zu verbergen. „Tja, dann sollten wir wohl jetzt mal den Fall besprechen.“
    „Ah, der Fall“, sagte Romeo mit wenig Begeisterung und richtete seine Aufmerksamkeit auf sein Schokocroissant anstatt auf Julian. Er begann eine lang same, nervige Prozedur die daraus bestand, dass er es in kleine Stücke zerteilte bevor er einen Bissen in den Mund steckte, kaute und ihn mit einem Schluck seines café au lait hinunterspülte.
    Julian sah ihm eine Weile dabei zu. Anscheinend testete Romeo wieder einmal die Grenzen aus und zeigte, da er gerade dabei war, wortlos aber dennoch eindeutig seine eigenen Grenzen auf. Das machte er in letzter Zeit ziemlich häufig. Oh verdammt, das Leben hätte so einfach sein können.
    Zu guter Letzt sammelte Romeo sehr sorgfältig die letzten Krümel des Croissants mit seinem Daumen auf, leerte seinen Kaffee, gab der Kellnerin ein Signal einen weiteren zu bringen und wandte sich dann, überraschenderweise, Julian zu. Der hatte sich in der Zwischenzeit größte Mühe gegeben nicht vor Wut rot anzulaufen. Romeos blaue Augen funkelten ihn noch immer frech an, aber Julian wusste dass sein Verhalten richtig gewesen war. Er hatte den Test bestanden, worum auch immer es dabei gegangen war.
    „Wir wissen , dass ein Mitglied aus Townsends eigenem Haushalt daran beteiligt ist, aber ich persönlich würde lieber noch warten bevor ich mit dem Finger auf jemanden zeige.“
    Julians Geduld war allmählich am Ende. „Oh. Toll.“
    Was war denn heute bloß los mit Romeo? Er hatte die Lösung in dem Museumsfall sehr bereitwillig geliefert und auch mit Keener gute

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