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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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schwang ein Hackbeil, um die beiden auf Abstand zu halten, die ihr Salven von Blasen mit Erdbeer-Kiwi-Geschmack entgegen- bellten.
    »Hilfe! Schicksen wollen Abendessen klauen!«, sagte Mrs. Ling.
    Auf dem Herd sah Charlie den dampfenden Suppentopf, aus dem zwei Entenfüße ragten. »Mrs. Ling, trägt diese Ente etwa Hosen?«
    Sie sah kurz hin, dann drehte sie sich um und schwang das Hackbeil nach den Höllenhunden. »Gut möglich«, sagte sie.
    »Sitz, Alvin! Platz, Mohammed!«, kommandierte Charlie, was die Höllenhunde völlig ignorierten. Er drehte sich zu Ray um. »Ray, könntest du bitte Sophie holen?«
    Der Excop, der sich für den Meister aller chaotischen Situationen hielt, sagte: »Hä?«
    »Die lassen erst ab, wenn sie es ihnen sagt. Geh und hol sie, okay?« Charlie wandte sich Mrs. Ling zu. »Sophie schafft Ihnen die beiden bestimmt vom Hals, Mrs. Ling. Tut mir leid.«
    Mrs. Ling sah sich ihr Abendessen genauer an. Sie versuchte, die Entenfüße mit dem Hackbeil in die Brühe zu schieben – ohne Erfolg. »Ist altes chinesisches Rezept. Wir erzählen Weiße Teufel nichts davon, damit ihr es nicht ruiniert. Schon mal von Hühnchen im Schlafrock gehört? Das hier ist Ente in Hose.«
    Die Höllenhunde knurrten.
    »Na, die ist bestimmt lecker«, sagte Charlie an den Kühlschrank gelehnt, damit er nicht umfiel.
    »Sie bluten, Mr. Asher.«
    »Ja, tu ich«, sagte Charlie.
    Ray kam zurück, trug Sophie, die in ihr Handtuch gewickelt war. Er setzte sie ab.
    »Hi, Mrs. Ling«, sagte Sophie, dann stieg sie aus ihrem Handtuch, ging zu den Höllenhunden und packte sie bei den Halsbändern. »Ihr habt euch nicht abgespült«, sagte sie. Dann führte Sophie – splitterfasernackt, im Haar noch immer Shampoostacheln – die Höllenhunde aus Mrs. Lings Wohnung.
    »Hm... jemand hat auf dich geschossen, Boss«, sagte Ray. »Ja, das stimmt«, sagte Charlie.
    »Du solltest medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.«
    »Ja, das stimmt«, sagte Charlie. Er verdrehte die Augen und rutschte vorn an Mrs. Lings Kühlschrank herunter.
     
    Charlie verbrachte die Nacht in der Notaufnahme des St. Francis Memorial und wartete darauf, behandelt zu werden. Ray Macy blieb die ganze Zeit bei ihm. Zwar ergötzte sich Charlie am Geschrei und Gejammer der anderen wartenden Patienten, doch die Kotzerei und der damit einhergehende Gestank machten ihm nach einer Weile doch zu schaffen. Als er langsam grün anlief, versuchte Ray, seinen Ruf als Excop zu nutzen, um sich bei der Oberschwester einzuschleimen, die er von früher kannte.
    »Er ist schlimm verletzt. Könnten Sie ihn nicht irgendwie dazwischen schummeln? Er ist ein guter Kerl, Betsy.«
    Schwester Betsy grinste (was sie tat, wenn sie jemandem sagen wollte, dass er sich verpissen sollte) und sah sich im Wartezimmer um, wollte sicher gehen, dass keiner etwas davon mitbekam. »Können Sie ihn hierher zum Schalter holen?«
    »Logo«, sagte Ray. Er half Charlie vom Stuhl hoch und führte ihn zu der kleinen, kugelsicheren Scheibe. »Das ist Charlie Asher«, sagte Ray, »mein Freund.«
    Charlie sah Ray an.
    »Ich meine: mein Chef«, fügte Ray eilig hinzu.
    »Mr. Asher, sterben Sie mir hier gleich unter den Händen weg?«
    »Ich hoffe, nicht«, sagte Charlie. »Aber da sollten Sie lieber jemanden fragen, der mehr medizinische Erfahrung hat als ich.« Schwester Betsy grinste.
    »Er ist angeschossen worden«, sagte Ray diplomatisch, wie er war.
    »Ich konnte nicht sehen, wer auf mich geschossen hat«, sagte Charlie. »Es ist mir ein Rätsel.«
    Schwester Betsy beugte sich durchs Fenster. »Sie wissen, dass wir Schussverletzungen den Behörden melden müssen. Sind Sie sicher, dass Sie nicht lieber einen Tierarzt entführen wollen, damit der Sie wieder zusammennäht?«
    »Ich glaube nicht, dass meine Versicherung da mitspielt«, sagte Charlie.
    »Außerdem war es keine Kugel«, sagte Ray. »Es war ein Pfeil.«
    Schwester Betsy nickte. »Darf ich sehen?«
    Charlie rollte seine Hose auf und hob sein Bein auf den schmalen Tresen. Schwester Betsy griff durch das kleine Fenster und stieß seinen Fuß herunter. »Um Himmels willen. Die anderen dürfen doch nicht wissen, dass ich es mir ansehe.«
    »Autsch. Entschuldigung.«
    »Blutet es noch?«
    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Tut’s weh?«
    »Wie blöd.«
    »Sehr blöd oder bisschen blöd?«
    »Bisschen sehr blöd«, sagte Charlie.
    »Sind Sie allergisch gegen Schmerzmittel?«
    »Nein.«
    »Antibiotika?«
    »Nein.«
    Schwester Betsy griff in ihre

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