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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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organisierter Affe angeschossen?«
    »Sei nicht so...«
    »Der daraufhin an einem Draht abwärts gerutscht ist, um was zu tun? Bananen zu klauen?«
    »Du hättest mal was von dem Blödsinn hören sollen, den du neulich Abend im Krankenhaus vom Stapel gelassen hast. Und hab ich mich über dich lustig gemacht?«
    »Ich stand unter Drogen, Ray.«
    »Jedenfalls lässt es sich anders nicht erklären.« Für Rays Betamännchen-Phantasie klang die Affen-Erklärung absolut vernünftig, abgesehen vom fehlenden Motiv. Aber du weißt ja, wie Affen sind. Sie bewerfen dich aus Spaß mit Scheiße. Weshalb sollten sie da nicht ...
    »Die Erklärung ist, dass es sich um einen rätselhaften Fall handelt«, sagte Charlie. »Ich weiß zu schätzen, dass du versuchst, diesen... diesen behaarten Scheißer zur Strecke zu bringen, Ray, aber ich muss wissen, was mit den beiden Frauen los ist.«
    Ray nickte, lenkte ein. Er hätte einfach den Mund halten sollen, bis er wusste, weshalb jemand einen Affen in Charlies Wohnung schicken sollte. »Man kann Affen ja auch abrichten. Hast du wertvollen Schmuck in deiner Wohnung?«
    »Weißt du...«, sagte Charlie, kratzte sich am Kinn und starrte an die Decke, als versuchte er, sich an etwas zu erinnern. »Den ganzen Tag stand da ein kleines Auto an der Vallejo Street, direkt gegenüber vom Laden. Und am nächsten Tag lagen haufenweise Bananenschalen herum, als hätte jemand das Haus beobachtet. Jemand, der Bananen gegessen hat. «
    »Was war das für ein Auto?«, sagte Ray, seinen Notizblock in der Hand.
    »Ich bin nicht sicher, aber es war rot und definitiv die richtige Größe für einen Affen.«
    Ray blickte von seinen Notizen auf. »Tatsächlich?«
    Charlie tat, als dachte er sorgfältig über seine Antwort nach. »Ja«, sagte er sehr ernsthaft, »definitiv.«
    Ray blätterte zum Anfang seines Büchleins. »Es gibt keinen Grund, so zu reagieren, Charlie. Ich will dir nur helfen.«
    »Vielleicht war es auch größer«, sagte Charlie, als erinnerte er sich. »Wie ein Geländeaffenwagen... etwas, das man vielleicht fahren würde, wenn man – ich weiß nicht – einen Käfig voller Affen transportiert.«
    Ray wand sich, dann las er aus dem Büchlein vor. »Ich war am Haus von dieser Johnson. Da wohnt keiner, aber das Haus steht auch nicht zum Verkauf. Und die Nichte, von der du erzählt hast, habe ich auch nicht gesehen. Nur eines war merkwürdig: Die Nachbarn wussten, dass sie krank war, aber keiner hatte davon gehört, dass sie gestorben sein sollte. Einer hat sogar gesehen, wie sie letzte Woche mit ein paar Umzugshelfern in einen Möbelwagen gestiegen ist.«
    »Letzte Woche? Ihre Nichte hat gesagt, sie ist vor zwei Wochen gestorben.«
    »Keine Nichte.«
    »Was?«
    »Esther Johnson hat keine Nichte. Sie war ein Einzelkind. Keine Brüder und Schwestern und auch keine Nichten von ihrem verstorbenen Mann.«
    »Also lebt sie noch?«
    »Offenbar.« Ray reichte Charlie ein Foto. »Das ist ihr Führerscheinfoto. Das ändert alles. Jetzt suchen wir eine vermisste Person, jemanden, der eine Spur hinterlässt. Aber die andere – Ire- na – ist sogar noch besser.« Er reichte Charlie ein weiteres Foto.
    »Die ist auch nicht tot?«
    »Na ja, vor drei Wochen stand in der Zeitung eine Todesanzeige, aber jetzt kommt der Knaller: Ihre Rechnungen werden nach wie vor bezahlt, und zwar per Scheck. Mit ihrer eigenen Unterschrift.« Ray lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, lächelte, genoss seine rechtschaffene Entrüstung wegen der Affentheorie. So musste er kein schlechtes Gewissen haben, dass er Charlie nichts von seinen Transaktionen erzählt hatte.
    »Und?«, fragte Charlie schließlich.
    »Sie wohnt bei ihrer Schwester im Sunset District. Hier ist die Adresse.« Ray riss eine Seite aus seinem Notizbuch und hielt sie Charlie hin.

 
     
     
     
    Charlie war hin- und hergerissen. Am liebsten hätte er seinen Stockdegen mitgenommen, aber er hatte keine Hand frei, wenn er auf Krücken ging. Er dachte daran, ihn an der Krücke festzukleben, fürchtete aber, er würde zu viel Aufmerksamkeit erregen.
    »Möchtest du, dass ich mitkomme?«, fragte Ray. »Ich meine, kannst du denn fahren, mit deinem Bein?«
    »Ich komm schon zurecht«, sagte Charlie. »Jemand muss im Laden bleiben.«
    »Charlie, bevor du fährst: Kann ich dich was fragen?«
    »Klar.« Frag nicht, frag nicht, frag nicht, dachte Charlie.
    »Warum sollte ich diese beiden Frauen für dich suchen?«
    Du blöder Hammel, musstest du unbedingt fragen? »Hab

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