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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Kitteltasche und holte eine Hand voll Pillen hervor, suchte zwei runde und eine lange aus und schob sie durch das kleine Fenster. »Kraft des Amtes, das mir der Heilige Franz von Assisi verliehen hat, erkläre ich Sie hiermit für schmerzfrei. Die Runden sind Percocet , die Ovale ist Cipro . Ich schreib es Ihnen auf. « Sie sah Ray an. »Füllen Sie ihm diese Formulare aus. In ein paar Minuten wird er es nicht mehr können.«
    »Danke, Betsy.«
    »Sollten Sie irgendwelche Prada- oder Gucci-Taschen reinbekommen – die gehören mir.«
    »Kein Problem«, sagte Ray. »Charlie ist der Ladenbesitzer.« »Ehrlich?«
    Charlie nickte.
    »Geschenkt«, fügte Betsy hinzu. Sie schob noch eine runde Pille über den Tresen. »Für Sie, Ray.«
    »Mir tut aber nichts weh.«
    »Die Wartezeit ist lang. Es könnte sonst was passieren.« Sie grinste, statt ihm zu sagen, dass er sich verpissen sollte.
    Eine Stunde später war der Schreibkram erledigt, und Charlie kauerte auf einem Plastikstuhl in einer Haltung, die eigentlich nur mit Knochen aus Marshmallows möglich war.
    »Hier haben sie Rachel ermordet«, sagte Charlie.
    »Ja, ich weiß«, sagte Ray, »es tut mir leid.«
    »Sie fehlt mir immer noch.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Ray. »Was macht dein Bein?«
    »Aber sie haben mir Sophie geschenkt«, sagte Charlie, überhörte die Frage. »Also, na ja... das war gut.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Ray. »Und wie geht es dir jetzt?«
    »Ich mache mir ein bisschen Sorgen darum, dass Sophie nicht sensibel genug wird, weil sie ohne Mutter aufwächst.«
    »Du machst deine Sache wirklich gut, was Sophie angeht. Ich meinte: Wie geht es dir jetzt körperlich?«
    »Wie diese Sache, dass sie Leute tötet, indem sie sie einfach nur ansieht. Das kann für so ein kleines Mädchen doch nicht gut sein. Meine Schuld, alles meine Schuld.«
    »Charlie, tut dein Bein noch weh?« Ray hatte das Schmerzmittel doch lieber nicht genommen, das Schwester Betsy ihm gegeben hatte. Das bereute er jetzt.
    »Und die Sache mit den Höllenhunden – welches Kind muss mit so was fertig werden? Das kann nicht gesund sein.« »Charlie, wie geht es dir?«
    »Ich bin ein wenig müde«, sagte Charlie.
    »Na ja, du hast eine Menge Blut verloren.«
    »Aber ich bin entspannt. Du weißt, dass Blutverlust entspannend ist. Meinst du, deshalb haben sie im Mittelalter Blutegel benutzt? Man könnte sie anstelle von Beruhigungsmitteln einsetzen. › Ja, Bob, wir sehen uns gleich beim Meeting. Lass mich nur schnell einen Blutegel anlegen. Ich bin etwas nervös.‹ So zum Beispiel.«
    »Tolle Idee, Charlie. Möchtest du Wasser?«
    »Du bist ein netter Kerl, Ray. Hab ich dir das schon mal gesagt? Obwohl du ein Serienkiller bist, der verzweifelte Filipinas metzelt.«
    »Was?«
    Schwester Betsy kam ans Fenster. »Asher!«, rief sie.
    Flehentlich sah Ray sie durch das Fenster an – Sekunden später kam sie mit einem Rollstuhl durch die Tür.
    »Wie geht es Schmerzfrei?«, sagte sie.
    »Oh, mein Gott, er ist unfassbar nervig«, sagte Ray. »Sie haben Ihre Medizin nicht genommen, oder?«
    »Ich mag keine Drogen.«
    »Wer ist hier die Krankenschwester, Ray? Es ist der Kreis aus Ärzten, nicht allein der Patient, sondern alle, die um ihn sind. Haben Sie den König der Löwen nicht gesehen?«
    »Das ist nicht aus dem König der Löwen . Es ist der Lauf des Lebens.«
    »Wirklich? Dann hab ich das Lied die ganze Zeit immer falsch gesungen? Wow, ich glaub, ich mag diesen Film nicht mal. Helfen Sie mir, Schmerzfrei in den Stuhl zu heben. Zum Frühstück haben wir ihn wieder zu Hause.«
    »Wir sind schon seit dem Abendessen hier«, sagte Ray. »Sehen Sie, wie Sie drauf sind, wenn Sie Ihre Medikamente nicht nehmen?«
     
    Charlie hatte einen elastischen Gehgips, als er aus dem Krankenhaus nach Hause kam. Die Schmerzmittel hatten so weit nachgelassen, dass er nicht mehr schmerzfrei war. In seinem Kopf dröhnte es, als wollten kleine Zwillings-Aliens aus den Schläfen hervorbrechen. Mrs. Korjew kam aus seiner Wohnung und fing ihn auf dem Flur ab.
    »Charlie Asher. Ich muss rupfen Huhn mit Ihnen. Gestern Abend sehe ich kleine Sophie nackt und seifig wie Bär vor meine Wohnung laufen, zieht Riesenhunde hinterher und singt ›nich in Arsch‹? In alte Heimat wir haben Wort dafür, Charlie Asher. Wort ist verderbt . Ich hab noch Nummer von Jugendamt aus der Zeit, als meine Jungs noch Jungs waren.«
    »Seifig wie Bär?«
    »Nicht wechseln Thema. Ist verderbt.«
    »Ja, das ist es. Tut mir leid. Es wird nicht

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