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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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die Tür auch aufschießen können, aber vom Türenaufschießen verstand er genauso wenig wie vom Türeneintreten, und deshalb beschloss er, zu klingeln.
    Das Trippeln wurde lauter, und von drinnen hörte man schwere Schritte. Die Tür ging auf, und die hübsche Brünette, die er als Elizabeth Sarkoff – Esther Johnsons falsche Nichte – kannte, stand vor ihm.
    »Ach, Mister Asher! Das ist aber eine nette Überraschung.« Nicht mehr lange, Schwester , sagte sein innerer Privatdetektiv , der harte Bursche, der in ihm steckte. »Mrs. Sarkoff, schön, Sie zu sehen. Was machen Sie hier?«
    »Ich bin die Empfangsdame. Kommen Sie, kommen Sie! «
    Charlie trat in ein Foyer, das zu einer Treppe führte, mit großen Schiebetüren links und rechts. Am Ende sah man einen Speiseraum mit langer Tafel, und dahinter lag die Küche. Das Haus war hübsch restauriert und wirkte eher wie eine Privatwohnung.
    Der harte Bursche in ihm dachte: Deine Spielchen kannst du dir sparen, Mäuschen. Ich hab noch nie ’ ne Frau geschlagen, aber wenn ich hier nicht gleich ’ ne Antwort kriege, könnte es sein, dass ich ’ s mal ausprobiere. Charlie sagte: »Ich wusste gar nicht, dass Sie Buddhistin sind. Faszinierend. Wie geht es übrigens Ihrer Tante Esther?« Jetzt hatte er sie am Haken, ohne ihr eine reinhauen zu müssen.
    »Immer noch tot. Danke der Nachfrage. Was kann ich für Sie tun, Mr. Asher?«
    Die Schiebetür links von ihnen öffnete sich einen Daumenbreit, und jemand – eine männliche Stimme – sagte: »Meister, wir brauchen Euch.«
    »Ich komme gleich«, sagte die angebliche Mrs. Sarkoff.
    »Meister?« Charlie zog die Augenbrauen hoch.
    »Empfangsdamen sind in der buddhistischen Tradition hoch angesehen.« Sie grinste schief, als glaubte sie selbst nicht daran. Charlie war wie verzaubert von ihrem Lachen und der offenen Kapitulation in ihrem Blick. Da war Vertrauen... wenn auch blindes.
    »Meine Güte, sind Sie eine schlechte Lügnerin«, sagte er. »Wahrscheinlich haben Sie meine kleine Posse gleich durchschaut, hm?« Breites Grinsen.
    »Als – Sie sind...?« Charlie reichte ihr die Hand zum Schütteln.
    »Ich bin die Ehrwürdige Amitabha Audrey Rinpoche. « Sie verneigte sich. »Oder einfach Audrey, wenn es schnell gehen soll.« Sie nahm zwei von Charlies Fingern und schüttelte sie.
    »Charlie Asher«, sagte Charlie. »Sie sind also gar nicht wirklich Mrs. Johnsons Nichte.«
    »Und Sie handeln nicht wirklich mit gebrauchten Kleidern?« »Also, im Grunde...«
    Mehr bekam Charlie nicht heraus. Ein Krachen wurde laut, Glas und splitterndes Holz. Dann sah er, dass nebenan der Tisch umkippte, und hörte, wie Minty Fresh »Keine Bewegung!« rief, als er über den umgekippten Tisch sprang und auf sie zukam, die Waffe in Händen, offenbar ohne sich der Tatsache bewusst zu sein, dass er zwei Meter zehn groß war und der Türrahmen – erbaut im Jahre 1908 – nur zwei Meter hoch.
    »Halt!«, rief Charlie ungefähr eine halbe Sekunde zu spät, als Minty Fresh seine Stirn gegen eine sehr schön gearbeitete Eichenholzverzierung oberhalb der Tür rammte, mit einer Wucht, die das Haus in seinen Grundfesten erschütterte. Seine Füße liefen weiter, sein Körper hing etwas hinterher, und dann lag er in der Luft, parallel zum Boden, etwa einen Meter hoch, als die Erdanziehungskraft ihren Einfluss geltend machte.
    Klappernd rutschte die verchromte Desert Eagle durchs Foyer und schlug gegen die Eingangstür. Minty Fresh landete platt und einigermaßen ohnmächtig zwischen Charlie und Audrey am Boden.
    »Und das ist mein Freund Minty Fresh«, sagte Charlie. »Solche Sachen macht er eigentlich selten.«
    »Junge, so was sieht man auch nicht jeden Tag«, sagte Audrey und musterte den schlafenden Riesen.
    »Tja«, sagte Charlie, »keine Ahnung, woher er die Rohseide in Mintgrün kriegt.«
    »Das ist kein Leinen?«, fragte Audrey.
    »Nein, es ist Seide.«
    »Hm, sie ist so knitterig, dass ich dachte, es wäre bestimmt Leinen – oder irgendeine Mischfaser.«
    »Also, ich vermute, bei allem, was hier so los war...«
    »Ja, stimmt wahrscheinlich.« Audrey nickte, dann sah sie Charlie an. »Also...«
    »Mr. Asher.« Eine Frauenstimme von rechts. Die Türen neben Charlie glitten auf, und dort stand eine ältere Frau: Irena Posokowanowich. Zuletzt hatte er sie gesehen, als er hinten in Riveras Wagen saß, mit Handschellen gefesselt.
    »Mrs. Posokow... Mrs. Posokowano – Irena! Wie geht es Ihnen?«
    »Das war Ihnen gestern anscheinend egal.«
    »Nein,

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