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Ein toedlicher Plan

Titel: Ein toedlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Deaver
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das für eine charmante jugendliche Torheit.
    »Hallo, Sean. Carrie.«
    »Hallo, Mr. Clayton«, grüßte Carrie nervös zurück.
    »Ich hoffe, ich störe nicht gerade bei etwas Dringendem?«
    Außer dass ich zwei erhitzte junge Hunde daran hindere, es hier miteinander zu treiben.
    »Nein.«
    »Wir haben uns nur unterhalten«, fügte Carrie rasch hinzu.
    Clayton betrachtete das Gesicht der jungen Frau. Man konnte ihr eine gewisse Hübschheit nicht absprechen, und sie hatte einmalig grüne Augen. Er stellte sich vor, wie ihr Kopf auf einem Kissen lag und er ihre geschlossenen Lider leckte. Und sogleich bemerkte er, dass sich jetzt auch in seiner Hose etwas regte. »Wenn Sie uns bitte entschuldigen wollen, Carrie. Sean und ich haben etwas zu besprechen«, sagte er schließlich.
    Keiner von beiden rührte sich vom Fleck. Lillick sah zu Boden. Carrie räusperte sich und erwiderte dann: »Wir haben die ganze Nacht gearbeitet und wollten jetzt eigentlich etwas essen gehen.«
    Clayton schwieg.
    Und so sagte Lillick zu ihr: »Warum wartest du nicht in dem Restaurant auf mich?« Er sah Clayton an. »Das wird doch sicher nicht allzu lange dauern, oder?«
    »Nein.«
    Carrie zögerte, nahm dann ihren Mantel und ihre Handtasche und machte sich mit den Worten »Bleib nicht zu lange, ja?« auf den Weg den langen Flur hinunter.
    Warum soll ich mich beeilen?, dachte Clayton. Du wirst schön warten, bis er kommt. Wenn nötig, wirst du eine halbe Ewigkeit in dem Laden herumsitzen und warten.
    Sein Blick folgte ihr. Er lehnte sich an einen Schreibtisch und bedachte Lillick dann mit einem gehässigen Grinsen. Dieser sah jetzt wieder zu Boden und fing ebenfalls an zu grinsen, jedoch mehr aus Ärger und Verlegenheit.
    Als die Tür sich hinter Carrie geschlossen hatte, sagte Clayton: »Du weißt doch sicher noch, Sean, was wir neulich besprochen haben.« Erst jetzt fiel ihm der Ohrring auf. Obwohl sie in der Vergangenheit schon öfter darüber in Streit geraten waren und Lillick versprochen hatte, ihn zumindest nicht in der Kanzlei zu tragen, beschloss Clayton jetzt, darüber heute Abend kein Wort zu verlieren. »Du hast mir bereits sehr geholfen … Aber ich brauche noch etwas … noch mehr Hilfe von dir.«
    »Hilfe«, seufzte Lillick.
    »Du bist in der Kanzlei recht beliebt, Sean.«
    Dieser brummte nur etwas vor sich hin.
    »Sehr beliebt«, wiederholte Clayton und fügte nach einem Moment im Flüsterton hinzu: »Ich möchte über den jüngsten Klatsch informiert werden. Besonders, was Donald Burdick angeht. Hast du irgendetwas über ihn gehört?«
    »Nein.«
    »Ich brauche Stimmen, Sean. Ich brauche sie sehr schnell. Die Sache steht auf Messers Schneide.«
    »Wendall, das Ganze gefällt mir nicht, und ich denke, ich habe schon mehr als genug für dich getan.« Lillick klang trotzig, aber kaum waren diese Worte aus dem entschlossen wirkenden Mund gekommen, wusste Clayton, dass sein junger Freund über kurz oder lang kapitulieren würde. »Ich verlange ja nichts Illegales von dir.« Er setzte wieder ein spöttisches Grinsen auf. »Und niemand wird je erfahren, woher ich meine Informationen habe.«
    »Nein, Wendall. Ich will ganz einfach nicht mehr.«
    »Denk nur an die besondere Ausbildung, die du durch die Kanzlei und da insbesondere durch mich erfährst. Wenn du zur Uni gehst, wird dir das noch sehr von Nutzen sein.«
    »Ich glaube, dass ich studieren möchte, doch ich bin nicht sicher, ob ich es auch wirklich tun werde.«
    »Aber natürlich wirst du. Und du wirst alle Prüfungen mit Bravour bestehen und danach ein brillanter Anwalt werden.«
    »Wie auch immer, ich will solche Sachen nicht mehr machen. Meine normale Arbeit erledige ich natürlich weiterhin für dich, aber mit dem anderen Kram möchte ich nichts mehr zu tun haben. Ich werde …«
    »Sean …«
    »Vergiss es!«, fuhr Lillick ihn an.
    »Was hast du da gesagt?«, zischte Clayton. »Ich soll es vergessen?«
    Lillick kehrte ihm den Rücken zu.
    Clayton hatte sich rasch wieder im Griff und legte Lillick eine Hand auf die Schulter. »Wenn ich einen Sohn hätte, der so etwas zu mir sagte, würde ich ihm eine Tracht Prügel verabreichen.« Clayton schwieg einen Moment. »Ich wünschte, ich könnte das auch mit dir tun.«
    Lillick drehte sich wieder zu ihm um. Clayton hatte erwartet, dass er angesichts solcher Worte wütend oder empört sein würde, aber nein, seine Miene drückte eher Angst und leise Verwunderung aus. Bei Hubbard, White & Willis, dachte Clayton, ging es tatsächlich

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