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Ein toedlicher Plan

Titel: Ein toedlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Deaver
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Designerabendkleid aus Seide sogar ähnlich angezogen.
    »Sie müssen Taylor Lockwood sein«, sagte sie.
    »Ja.«
    »Ich bin Vera Burdick, die Frau von Donald.«
    Die beiden reichten sich die Hände. Vera Burdick bemerkte die Überraschung auf Taylors Gesicht, die Verwunderung darüber, dass das Burdick-Lager sich auf feindliches Territorium vorgewagt hatte, und erklärte: »Donald hat heute Abend noch zu tun, und so hat er mich gebeten, sozusagen als seine Vertretung hier zu erscheinen.«
    »Es erstaunt mich wirklich, dass Sie sich noch an mich erinnern können. Wir sind uns erst einmal ganz kurz begegnet, und das ist schon einige Jahre her.«
    Vera erwiderte nichts darauf, sondern lächelte nur und sah Taylor in die Augen.
    »Eine nette Party, nicht wahr«, bemerkte Taylor.
    »Ja, es ist wirklich freundlich von Wendall, sein Haus für diesen Anlass zur Verfügung zu stellen. Jedes Jahr im Juli gibt es für die Neuen eine Party. Ein Höhepunkt für alle Anwälte.«
    Die beiden tauschten freundliche Blicke aus, wie zwei Partygäste, die einander nichts zu sagen haben.
    Taylor machte der belanglosen Konversation ein Ende, indem sie sagte: »Ich glaube, ich werde mich ein wenig unters Volk mischen.«
    Vera nickte, so als hätte ihre Prüfung Taylor positive Resultate erbracht. »Es war mir eine Freude, Sie wieder zu sehen, meine Liebe.«
    Taylor beobachtete, wie Donalds Frau sich in Richtung einer Gruppe von jungen Mitarbeitern entfernte. Als sie Veras Lachen hörte, machte sie sich wieder auf den Weg zur Treppe. Nur noch ein paar Meter trennten sie von den Stufen, als sie eine leise, fast matte Stimme hörte, die sie fragte: »Und wer sind Sie bitte gleich noch?« Taylors Nackenhaare stellten sich auf.
    Sie drehte sich um und sah sich Wendall Clayton gegenüber. Seltsamerweise überraschte es sie am meisten, dass er nur wenige Zentimeter größer war als sie. Auf den zweiten Blick fiel ihr auf, wie gut aussehend er war, viel attraktiver, als sie erwartet hatte.
    Und dann herrschte nur noch Leere in ihrem Kopf. Für drei oder vier Sekunden war kein einziger Gedanke in ihrem Bewusstsein. Und dafür waren Claytons Blicke verantwortlich. Das waren die Augen eines Menschen, der genau wusste, wie man andere kontrolliert. Diesem Mann konnte man auch unter größten Mühen nicht Nein sagen, selbst dann nicht, wenn er seine Wünsche unausgesprochen vortrug.
    »Wie bitte?«
    Er lächelte. »Ich habe Sie gefragt, wer Sie bitte noch sind.«
    Dieselbe, die ich immer gewesen bin. Das »noch« ist also überflüssig, Wichtigtuer. Dann tauchte sein Blick in ihre Augen, und alles um sie herum verging. Sie vergaß ihre patzige Antwort völlig und antwortete: »Taylor Lockwood.«
    Ich werde nicht Sir oder so was zu ihm sagen. Bitte, lieber Gott, versiegele meine Lippen.
    »Und ich bin Wendall Clayton.«
    »Ich kenne Sie«, entgegnete Taylor. »Ich würde Ihnen ja gern für die Einladung danken, Wendall, aber ich fürchte, ich bin hier ungebeten hereingeplatzt. Werden Sie mich jetzt mit einem Fußtritt nach draußen befördern?« Irgendwie gelang es ihr, zu lächeln.
    »Aber ganz im Gegenteil. Sie sind hier in diesem Haufen vermutlich der einzige Mensch, mit dem es sich zu reden lohnt.«
    »Oh, ich denke, das ist wohl ein wenig übertrieben.«
    Er legte kurz eine Hand auf ihren Arm. So war Taylor noch nie angefasst worden. Ein fester Griff, der nichts von dem eines strengen Erziehers an sich hatte, aber auch nicht dem eines Freundes oder Liebhabers ähnelte. Autorität lag in der Art, wie seine Handmuskeln sich zusammenzogen. Einen Moment später war der Druck von ihrem Arm fort, hatte aber eine wenn auch unklare Botschaft hinterlassen, die nur besagte, dass es um etwas Dringliches ging. »Möchten Sie, dass ich Ihnen das Haus zeige?«, fragte Clayton. »Es stammt aus den Achtzigerjahren des 18. Jahrhunderts und ist in weiten Teilen noch original erhalten. Ich würde …«
    »Taylor, Sie sind auch hier?« Eine junge Frau trat zu ihnen. In ihrem Anzug wirkte sie ebenfalls etwas zu fein angezogen für diesen Anlass. Sie war schmal, trug eine Brille und hatte kein Make-up aufgelegt. Ihr lockiges Haar war kurz geschnitten. Sie streckte ihre Hand aus. »Mr. Clayton, ich bin Martha Owen. Ich komme frisch von der Uni und bin gerade erst in die Kanzlei eingetreten.«
    Clayton begrüßte sie und ließ sich von ihr die Hand schütteln.
    »Es ist wirklich eine große Freude, Sie kennen zu lernen, Mr. Clayton. Ich habe Ihre Arbeit über die

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