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Ein Traum in roter Seide

Ein Traum in roter Seide

Titel: Ein Traum in roter Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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der City. Warum?"
    „Freitag hat Cleo Geburtstag, und ich wollte sie zum Lunch einladen.
    Und da habe ich gedacht, du könntest auch kommen. Ich würde in einem Restaurant in der City einen Tisch reservieren lassen. Es wäre schön, wenn ihr Freundinnen werden könntet."
    Michelle konnte sich nicht vorstellen, mit Cleo befreundet zu sein.
    „Ich möchte lieber keine Verabredung für Freitag zum Essen treffen, Tyler. Manchmal dauern solche Präsentationen länger, als man geplant hat."
    „Okay. Aber heute Abend ..."
    „Du willst mich heute sehen?" unterbrach sie ihn. Glaubte er etwa, er müsse jetzt jeden Abend mit ihr schlafen?
    „Ja. Warum nicht? Diese Woche habe ich nicht so viel zu tun."
    „Du Glücklicher."
    „Ich merke, du bist wirklich nicht gut drauf. Ich wollte mit dir zum Essen gehen und anschließend noch zum Tanzen."
    „Während der Woche gehe ich nicht gern aus", entgegnete Michelle.
    „Auch gut, dann können wir bei dir etwas essen. Vielleicht möchtest du mir deine Kochkünste vorführen."
    „Ich habe keine Lust, dich mit meinen Talenten als Hausfrau zu beeindrucken."
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    „Willst du Streit anfangen, Michelle?" fuhr Tyler sie schließlich doch noch an. „Wenn ja, dann sei vorsichtig. Du könntest bekommen, was du haben willst." Dann war die Leitung tot.
    Michelle betrachtete das Telefon und schämte sich. Was war eigentlich mit ihr los? Wieso ließ sie sich von Lucille in ihrer Mei
    nung über Tyler beeinflussen? Und wieso zerstörte sie das Beste, was ihr jemals passiert war?
    Ihre Finger zitterten, als sie sogleich die Nummer seines Handys wählte. Sekundenlang befürchtete sie, er würde sich nicht melden. Zu ihrer Erleichterung tat er es dann doch, aber seine Stimme klang kühl und gleichgültig.
    „Tyler, ich bin's", platzte sie heraus. „Es tut mir Leid, ich weiß selbst nicht, was in mich gefahren ist. Ich habe mich schrecklich benommen, verzeih mir. Natürlich würde ich gern heute Abend mit dir ausgehen, wirklich."
    Er zögerte, und Michelle hatte das Gefühl, ihr Herz würde aufhören zu schlagen.
    „Gut", antwortete er schließlich kühl. „Wann?"
    „Was meinst du?"
    „Wann soll ich dich abholen?"
    „Oh ... Ist sieben Uhr zu früh?"
    „Dann verpasst du die Quizsendung", erklärte er spöttisch.
    „Ach, vergiss die Quizsendung!" rief sie aus.
    Tyler musste lachen und hörte sich schon wieder viel glücklicher an.
    „Nein, das wäre nicht in Ordnung. Ich bin um sieben bei dir, und wir sehen sie uns gemeinsam an. Danach gehen wir zum Essen. Aber ich muss dich warnen, ich habe geübt."
    „Gegen mich hast du keine Chance!"
    „Wetten wir?"
    „Okay. Um was?"
    „Der Verlierer muss heute Nacht der Liebessklave des anderen sein.
    Er oder sie muss dem anderen jede Bitte erfüllen, ohne zu zögern und ohne Wenn und Aber."
    Michelle verspürte ein Kribbeln im Bauch. Was hatte dieser Mann für niederträchtige Gedanken! Aber sie konnte gar nicht verlieren, oder etwa doch? Egal, es würde bestimmt lustig werden. Die Vorstellung jedoch, dass Tyler ihr in der Nacht jede Bitte erfüllte, war verlockend 108
    und aufregend.
    „Einverstanden", erklärte sie etwas selbstgefällig. Auch wenn ich nicht alle Fragen schneller als er beantworten kann, werde ich trotzdem gewinnen, sagte sie sich.
    „Du hinterhältiger Kerl!" rief Michelle um dreiundzwanzig Minuten nach sieben aus. Die Quizsendung war zu Ende, und sie hatte klar verloren. „Du hast mich beim ersten Mal absichtlich gewinnen lassen!"
    Er saß im Sessel und lächelte. „Warum hätte ich das tun sollen?"
    „Weil du ein hinterhältiger Kerl bist, wie ich gerade gesagt habe."
    „Ärger dich nicht, sei eine gute Verliererin." Er stand auf. In dem marineblauen Blazer, dem weißen Seidenhemd und der anthrazitgrauen Hose sah er einfach fantastisch aus. Mit lässig wirkenden Schritten durchquerte er den Raum und blieb an der Tür stehen. „Komm her, meine Liebessklavin." Er zwinkerte ihr zu.
    Widerwillig stand Michelle auf und ging langsam auf ihn zu. Es gefiel ihr nicht, dass sie verloren hatte. Doch dann begegnete sie Tylers Blick, und ihr Ärger war vergessen. Hatte Kevin sie jemals so angesehen? Wahrscheinlich nicht. Sie konnte sich jedenfalls nicht daran erinnern.
    An diesem Abend war sie weniger auffällig gekleidet. Sie trug ein schwarzes Kleid aus Seidencrepe und eine hüftlange schwarze Jacke aus demselben Material. Das Haar fiel ihr offen auf die Sc hultern. Auf Schmuck hatte sie verzichtet.
    Doch mit ihrem Make-up hatte

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