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Ein Traum in roter Seide

Ein Traum in roter Seide

Titel: Ein Traum in roter Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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eine Trennung hinter sich hat. Diese Art von Verliebtheit vergeht rasch wieder, obwohl es zunächst den Anschein hat, als wäre es wirklich Liebe. Erklär mir eins, Liebes: Hat es etwas mit Kevin oder mit mir zu tun, dass du nicht heiraten willst?" Er sah sie aufmerksam an.
    Ich verrate ihm mein größtes Geheimnis, während mein Herz in tausend Stücke zerbricht, und er denkt nur an sein verdammtes Ego, überlegte sie ärgerlich.
    „Ist das so wichtig?" fuhr sie ihn an. „Du willst mich doch sowieso nicht heiraten."
    „Doch, das will ich." Michelle war sprachlos.
    „Ich liebe dich", fuhr er fort. „Und ich möchte dich heiraten."
    „Ach, red keinen Unsinn. Das stimmt doch gar nicht", erwi derte sie gereizt.
    „Jetzt siehst du es selbst." Seine Stimme klang spöttisch. „Wenn man einen Menschen schon lange kennt, hat man eine feste Meinung über ihn. Und dann kann man das, was man für un möglich hält, kaum glauben. Es kommt mir wie Ironie vor, Michelle: Ich bin überzeugt, dass du Kevin noch liebst, und du bist überzeugt, ich würde nur mich selbst lieben. Ist das nicht verrückt?"
    Sie war verunsichert und sah ihn an.
    „Ehe du zwei und zwei zusammenzählst und wieder fünf bekommst, möchte ich dir etwas vorschlagen", erklärte er.
    „Dich zu heiraten?" stieß sie hervor.
    „Nein, so dumm bin ich nicht. Aber ich schlage vor, wir treffen uns weiterhin und geben uns gegenseitig Gelegenheit, uns über unsere wahren Gefühle klar zu werden."
    „Meinst du, ob wir uns lieben oder nicht?"
    Er nickte. „Ja. Und wenn wir sicher sind, dass wir uns wirklich lieben, bitte ich dich noch einmal, mich zu heiraten."
    Langsam fing Michelle an zu begreifen, dass Tyler sie vielleicht doch 103
    liebte. In ihren Augen leuchtete es auf.
    „Gefällt dir der Vorschlag?" fragte er.
    „O ja."
    „Dann kann ich mich ja wieder ins Bett legen und versuchen, noch etwas zu schlafen."
    „Oh ..." Wie kann er schlafen, wenn er mich wirklich liebt? überlegte sie. Wollte er ihr nicht seine Liebe zeigen?
    Er bemerkte ihre enttäuschte Miene und lächelte wehmütig. „Dir ist doch klar, dass ich eine harte Woche hatte, oder?"
    „Ja, ich weiß ..."
    „Und ich habe auf der Dinnerparty gestern Abend mehr getrunken, als gut für mich war."
    „Das habe ich gemerkt."
    „Danach hat mir dann eine ga nz bestimmte junge Frau noch die letzten Kräfte geraubt."
    „Ach, du Armer." Michelle ließ die Wolldecke fallen und legte ihm die Arme um den Nacken.
    Er tat so, als wäre er entsetzt, aber sein Körper sprach eine ganz andere Sprache.
    „Würdest du immer so viel von mir erwarten, wenn wir irgendwann verheiratet wären?" fragte er scherzhaft.
    „Nur nachts, denn ich würde weiterhin tagsüber arbeiten", erwiderte Michelle.
    „Und an den Wochenenden?"
    „Ja, dann müsstest du dich schon etwas anstrengen." Sie be trachtete seine Lippen.
    Schließlich nahm sie nichts mehr wahr um sich her, denn sie küsste den Mann, den sie liebte, innig und leidenschaftlich. Und er küsste sie genauso leidenschaftlich, ehe er sie hochhob und aufs Bett legte.

14. KAPITEL
    „Du bist in Hochstimmun g, stimmt's?" stellte Lucille fest und rührte den Zucker in ihrem Cappuccino um. „Die Generalprobe im Büro heute Morgen war ein voller Erfolg, und du hast deine große Liebe gefunden. Aber ich würde dir empfehlen, nichts zu überstürzen. Und 104
    unterschreib ja keinen Ehevertrag. Wenn Tyler dir nach den Flitterwochen untreu wird, kannst du eine Abfin dung von mehreren Millionen verlangen."
    Michelle lachte. „Gib dir keine Mühe, Lucille. Deine zynischen Bemerkungen fallen nicht mehr auf fruchtbaren Boden. Wenn du mir dasselbe am Samstagmorgen gesagt hättest, wäre ich wahrscheinlich sehr irritiert gewesen. Aber heute nicht."
    „Nach zwei stürmischen Tagen voller Leidenschaft bist du schon überzeugt? Es war sicher kein Zufall, dass Daddy Garrison wie nebenbei erwähnt hat, er wünsche sich, sein Sohn würde heiraten und Kinder haben. Und prompt erklärt dieser Sohn dir seine Liebe und macht dir Hoffnung, dich zu heiraten. Glaubst du an solche Zufälle?"
    „Na ja, ich kann deinen Einwand verstehen. Dasselbe habe ich auch schon gedacht. Ich habe mich gefragt, warum ausgerechnet ich?
    Warum hat er nicht einer seiner so perfekt aussehenden Freundinnen einen Heiratsantrag gemacht, wenn es ihm nur um eine Frau zum Vorzeigen und Kinder geht? Nein, Lucille, Tyler liebt mich. Ich weiß natürlich nicht, wie sehr, seit wann und wa rum, aber er liebt

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