Ein Traum von Glueck und Liebe
Abschiedsworte ihr wohl für alle Zeiten in Erinnerung haften bleiben würden.
Die Tür hinter sich zuzuschlagen war kindisch. Darüber war Connor sich im Klären. Es war dumm. Dass er Lucy und Emily vermisste, war noch dümmer.
Schließlich brauchte er Lucy nicht, um sich vollständig zu fühlen. Doch auf dem ganzen Weg nach Hause hatte er nicht aufhören können, darüber nachzudenken, wie er es besser anstellen könnte, Lucy zu helfen. Irgendwie hatte er das ganze Gespräch verkehrt angefangen, hatte sie nur noch mehr gegen sich aufgebracht, bis sie sich gegen seine Hilfe völlig sperrte. Und doch, wie konnte er es zulassen, dass sie und Emily in diesem Rattenloch lebten?
Wütend auf Lucy und auf sich selbst parkte er seinen Wagen in der Einfahrt und marschierte auf das Haus zu. So wütend, wie er die Tür vom Wohnwagen hinter sich zugeschlagen hatte, so wütend riss er die Tür zum Haus auf.
„Hey“, sagte Kenny.
Der Gruß kam so unerwartet, dass Connor einen Moment brauchte, um seinem Bruder zu antworten. „Seit wann bist du hier?“
„Seit zwanzig Minuten etwa. Ich brauche deine Hilfe“, sagte Kenny in einem Atemzug.
Connor musterte ihn misstrauisch und wartete auf eine Erklärung.
„Golf könnte noch lukrativer für mich werden, wenn alles nach Plan ginge. Ich habe neue Sponsoren aufgetrieben, und du könntest mich…“
„Halt!“ unterbrach Connor ihn. Es gab wichtigere Dinge, über die sie reden sollten, statt Pläne zu machen, wie Kennys Turniere noch besser gesponsert werden könnten. Doch offensichtlich sah sein Bruder das ganz anders. Erinnerte der sich eigentlich überhaupt daran, seine Exfreundin schwanger sitzen gelassen zu haben?
„Hör mal, ich brauche eine volle finanzielle Förderung, um…“
„Ach, lass mich mit dem Käse in Ruhe!“ entgegnete Connor barsch. „Werde endlich erwachsen! Hat Mom sich wegen Emily mit dir in Verbindung gesetzt?“
Mit einem Seufzer nickte Kenny. „Ja. Ich hab ihr versprechen müssen, hierher zu kommen. Zufrieden?“ Dann lächelte er ziemlich aufgeblasen. „Du könntest doch so eine Art von Verbindungsmann zwischen Lucy und mir sein, was meinst du dazu?“
„Ich will gern vermitteln“, antwortete Connor, „aber nur, wenn du vorhast, Unterhalt zu zahlen.“ Genau, das war die Lösung! Von ihm hatte Lucy jede Hilfe abgelehnt. Eine Unterstützung vom Vater ihres Kindes konnte sie wohl kaum zurückweisen.
Und Kenny musste einfach für einen angemessenen Lebensstandard seines Kindes sorgen.
„Okay“, murmelte Kenny. „Wenn du mir bei dem ganzen Ablauf hilfst.“ Dann warf er seinem Bruder einen fragenden Blick zu. „Du bist ihr begegnet, nicht wahr?
Wie sieht sie aus?“
Als Connor mit seiner Antwort einen Moment zögerte, bohrte Kenny weiter. „Ich meine, ist Lucy fett geworden, wo sie nun das Kind hat und all das? Du weißt ja, wie manche Frauen ihre Figur verlieren. Lucy sah früher wirklich gut aus.“
Konzentriere dich auf das, worum es wirklich geht, befahl Connor sich und ballte die Hände zu Fäusten. Es spielte keine Rolle, dass Lucy so dumme Bemerkungen vom Vater ihres Babys nicht verdient hatte. Es spielte auch keine Rolle, dass Kenny offensichtlich vorhatte, wieder bei ihr aufzukreuzen, wenn sie nur gut aussah. Immerhin hatte Lucy ihn bereits als Mistkerl erkannt und abgetan. Das Einzige, was zählte, war, dass Lucy und Emily unter besseren Bedingungen lebten als derzeit. In diesem Loch von Wohnwagensiedlung!
Kenny hatte bereits wieder zu seiner gewöhnlich guten Laune zurückgefunden, denn er schlug Connor vergnügt auf den Rücken. „Also, gehen wir zum Golfplatz, und du kannst mir Lucys Telefonnummer geben.“
„Sie hat kein Telefon“, entgegnete Connor mürrisch. „Du musst schon persönlich zu ihr gehen.“
„Nun gut. Nach dem neunten Loch schau ich mal bei ihr vorbei. Und sehe mir mein Kind an. Ich wette, dass es süß ist.“ Und als ob er sich plötzlich erinnerte, holte er aus der Reisetasche einen Teddybären und setzte ihn gewollt schwungvoll auf den Tisch. „Sollte man doch annehmen, nicht? Lucy und ich…
das Kind kann nur süß sein.“
Kenny würde also mit dem Teddybären in der Hand bei Lucy hereinschneien, um dann herumzuprahlen, wie ,süß’ seine Tochter sei.
„Wie war’s, Con, wenn wir gemeinsam zu ihr fahren? Mit Lucy hat man Spaß. Du wirst sie mögen.“
Connor mochte sie bereits.
Er sehnte sich nach ihr.
Aber er liebte sie nicht wirklich.
„Ich habe keine
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