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Ein Traum von Glueck und Liebe

Ein Traum von Glueck und Liebe

Titel: Ein Traum von Glueck und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurie Campbell
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Armlehnen seines Sitzes so fest umklammert hielt, dass seine Handknöchel weiß hervortraten. Er brauchte eine Sekunde, um zu antworten und ihr zu bestätigen, dass alles in Ordnung sei. Dabei fiel ihm ein, dass er eigentlich dringend zu arbeiten hatte. Schnell öffnete er seinen Laptop, um gleich damit anzufangen. Nun konnte er sich ausschließlich auf das Geschäftliche konzentrieren.
    Die Hauptsache war, dass er nicht mehr wie besessen an Lucy denken musste.
    Jetzt, nachdem er sie bald sehen würde, musste er nicht mehr ununterbrochen daran denken, wie sehr er sie vermisste.
    Wenige Stunden später, nach der Landung in Phoenix, war sein Kopf jedoch wieder randvoll mit Lucy, Lucy, Lucy. Himmel noch mal, warum nahm sie nicht den Hörer ab, wenn er sie anrief?
    Gut, sie hatte natürlich keine Ahnung, dass er kommen würde. Er hätte früher anrufen und seinen Besuch ankündigen sollen. Vielleicht war es aber gut so, dass sie mit Emily irgendwo unterwegs war. Allein ihre Stimme zu hören, hätte ihn womöglich mit so großer Ungeduld erfüllt, dass er sie bereits am Telefon gebeten hätte, zu ihm nach Philadelphia zu ziehen. Ihn dort zu besuchen.
    Das sollte er lieber auf die richtige Weise tun und nicht einfach so…
    holterdiepolter.
    Mit Lucy musste er vorsichtig umgehen. Er musste besonnen vorgehen. Sachte, nicht fordernd. Ohne große Erwartung. Er durfte sich nicht einmal Hoffnung machen.
    Mit dem Taxi würde er eine Stunde brauchen, bis er in Scottsdale war.
    Doch das Taxi brauchte länger als eine Stunde, weil der Nachmittagsverkehr die Straßen verstopfte. Connors Ungeduld hatte fast den Siedepunkt erreicht, als der Fahrer ihn schließlich vor der Haustür absetzte.
    Kein Zeichen von Lucy, als er die Eingangstür aufschloss.
    „Lucy?“ rief er und schaute in das Wohnzimmer und von da zum Esszimmer. Das Erste, was ihm auffiel, war, dass die Babyschaukel nicht mehr in der Essecke hing. Wahrscheinlich hatte Lucy einiges umgeordnet und einen gründlichen Hausputz vorgenommen, denn irgendwie erschien das ganze Haus… anders. Auch wenn er nicht sagen konnte, warum.
    Es war schon komisch, wie leer ihm das Haus ohne Lucys Nähe vorkam. Wo war sie nur? Wahrscheinlich einkaufen. Hoffentlich war sie bald wieder zurück.
    Er stellte seinen Laptop auf den Tisch und trug seine Reisetasche in das Schlafzimmer. Auch hier sah alles seltsam unberührt aus. Na klar, wie sollte es auch sonst aussehen? Dann entdeckte er jedoch die Autoschlüssel auf dem Tisch vor dem Fenster.
    Mit wenigen Schritten war er im Gästezimmer. Es war leer, keine Spur von Lucy oder Emily – bis auf einen Umschlag und die Ohrringe mit Rubinen auf dem Nachttisch neben dem Bett.
    Was zum Teufel war hier los?
    Panik ergriff Connor, noch während er versuchte, den Sinn von all dem zu erfassen. Genau so war ihm zu Mute gewesen, als er Bryan auf der Straße liegen sah. Auch da war es erst Unglauben gewesen, dann Verzweiflung. Und schließlich quälender Kummer und tiefe Trauer.
    Lucy konnte nicht ausgezogen sein…
    Seine Hand zitterte so, dass er Schwierigkeiten hatte, den Umschlag aufzunehmen. Und als er seinen Namen auf dem Umschlag las, spürte er, wie die Kälte sich in seinem ganzen Körper bis ins Herz hinein ausbreitete.
    Er  zog  den  zerdrückten  und  wieder  glatt  gestrichenen  Brief  der  Treuhandgesellschaft aus dem Kuvert, die er beauftragt hatte, Lucy die monatliche Unterstützung für Emily zu überweisen. Oben auf dem Rand war in Lucys Handschrift eine kurze Notiz hingekritzelt.
    Ich habe im Büro alles aufgearbeitet, was für die nächsten zwei, drei Wochen nötig war. Für den Rest musst du dich um Ersatz kümmern. Dein großzügiges Angebot kann ich nicht annehmen. Auch nicht für Emily. Trotzdem – danke.
    Das war alles.
    Doch es ergab keinen Sinn. Lucy konnte doch nicht ausgezogen sein, weil er Emilys Zukunft absichern wollte. Das war lächerlich. Das war unmöglich. Das war wie Bryans Tod. So etwas konnte nicht sein, so plötzlich aus dem Nichts, so ohne Vorwarnung.
    Dann entdeckte er auch noch das Armband, das er ihr geschenkt hatte, und den mit Platin besetzten Rahmen mit dem Bild von ihr und Emily. Warum? Was hatte Lucy sich nur dabei gedacht, all diese Geschenke einfach zu hinterlassen? Er musste die Dinge klarstellen. Er musste es ihr erklären. Verdammt, er musste Lucy finden!
    „Wir müssen dir einen größeren Pullover kaufen“, sagte Lucy zu ihrer kleinen Tochter, während sie ihr den Pulli überzog, der Emily

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