Ein Traum von Glueck und Liebe
Zeit“, wies Connor die Einladung zurück. „Ich muss nach Chicago, ich habe eine Verabredung mit dem Anwalt für die Stiftung.“
„Was, heute?“
„Ja.“
Kenny nickte nur. Dann grinste er. „Vergiss nur nicht, mir aufzuschreiben, wo ich Lucy finden kann.“
10. KAPITEL
„Wir brauchen Mister Superreich Connor Tarkington nicht“, sagte Lucy ihrer kleinen Tochter, während sie an einem Bindfaden farbige Teelöffel über der Babytragtasche befestigte, damit die Kleine ein bisschen damit spielen konnte.
„Wir brauchen überhaupt keine Freunde. Mummy hat einen Job, und wir bringen hier alles in Ordnung, damit es hübsch und gemütlich ist, und du wirst dich nicht einmal daran erinnern können, dass wir mit diesem…“
Lucy brach ab. Nicht einmal jetzt konnte sie Connor einen Mistkerl nennen. Doch wie konnte er nur solche Sachen sagen wie „Ich wünschte, ich könnte dich so lieben, wie du es verdienst.“ – und dann von ihr erwarten, dass sie ihm das abnahm? Wenn er sie wirklich wollte, würde er es auf einen Versuch ankommen lassen. Verdammt!
Sie wäre das Risiko eingegangen. Immerhin hatte sie schon ganz andere Niederlagen in ihrem Leben hinnehmen müssen.
Während sie aus der Hocke hochkam, gab sie den Löffeln einen Stups, dass sie in allen Farben hin und her pendelten. Trotz alledem, sie konnte den Klang von Connors Stimme nicht vergessen. Und auch nicht den Geschmack seiner Haut und das köstlich sorgenfreie Leben dieser wenigen Tage, als er sich nicht scheute, sie zu lieben. Obwohl er es niemals ausgesprochen hatte.
„Siehst du, Schätzchen, wie die Löffel tanzen? Bald wirst du so weit sein, mit deinen Händchen hochzugreifen und ihnen selbst einen Stups zu geben. Du hast keine Angst, Neues auszuprobieren.“
Nicht so wie gewisse Leute, die nicht daran glauben wollten, dass ihr Herz eine eigene Sprache hatte. Und dass es gut wäre, darauf zu hören.
„Und Mummy wird nicht herumsitzen und sich an jeden Mann klammern, der sie unterhält, so wie es deine Grandma getan hat“, fuhr Lucy fort, während das Baby einnickte. „Weil ich sehr gut auf mich aufpassen…“
Ein Klopfen an der Tür unterbrach sie. Lucy ging rasch hin und fand es ärgerlich, wie hoffnungsvoll ihr Herz schlug. Vielleicht hatte Connor es sich ja doch überlegt.
Doch es war nicht Connor, wie sie ziemlich schockiert feststellte.
Es war Kenny Tarkington.
„Lucy“, begrüßte er sie mit dem gleichen sorgenfreien Lächeln, das ihr vor so langer Zeit einmal sehr gefallen hatte. „Du siehst großartig aus.“
Großartig sah auch er aus in seiner^ neuesten Designergolfkleidung. Er hatte noch immer dasselbe ihr so vertraute Grübchen im Kinn, noch immer die selbstbewusste Haltung eines Mannes aus der Geldaristokratie. Wie hatte sie das alles an ihm bewundert! Und wie gleichgültig war er ihr geworden.
Dennoch, er war Emilys Vater. „Komm herein“, lud sie ihn ein und fragte sich, was ihn hierher gebracht hatte. War es Zufall, dass er an genau dem Tag hier aufkreuzte, an dem sie mit seinem Bruder gebrochen hatte? Hatte Connor ihn aufgefordert, sich endlich um sie und Emily zu kümmern? „Wie hast du mich gefunden?“
„Con gab mir deine Adresse“, antwortete Kenny leichthin und musterte sie offen von Kopf bis Fuß. Ihm schien zu gefallen, was er sah, denn er bemerkte: „Du siehst wirklich, wirklich gut aus.“
„Danke“, murmelte Lucy unbehaglich und ging ihm zu dem winzigen Wohnraum voraus. „Emily war gerade dabei, einzunicken. Vielleicht schläft sie noch nicht.
Möchtest du sie sehen?“
„Sicher, okay“, antwortete er ein wenig nervös. Als Lucy das halb schlummernde Baby aus der Tragtasche holte und auf den Arm nahm, zeigte sich ihr ganzer Stolz auf das Kind in ihrem Gesicht und jeder ihrer Bewegung. Kenny machte einen Schritt zurück. „Sie wird mir nicht auf das Hemd spucken?“ fragte er besorgt.
Der Mann verdiente wirklich Schlimmeres als ein voll gespucktes Hemd, wenn das seine erste Reaktion auf das Wunder auf ihrem Arm war. „Hemden kann man auswaschen“, erwiderte sie heftig, erinnerte sich aber gleich, dass Emily gut von ihrem Vater denken sollte, und zwang sich zu einem Lächeln. Sie hielt ihm das Baby hin. „Nächsten Donnerstag wird sie drei Monate alt.“
„Wirklich?“ Kenny nahm das Kind zögernd und blickte misstrauisch auf den Winzling in der rosa Babydecke. „Also, äh, sie ist wirklich niedlich.“ Er trat von einem Fuß auf den anderen, und als er meinte, dass er das Baby
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