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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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hat, unterhalten. Ich denke, wir beide haben zu lange zu viele Dinge unter Verschluss gehalten, und es ist Zeit, offen darüber zu sprechen. Aber das muss noch ein bisschen warten, weil wir jetzt nämlich ...«
    »Gibst du dich etwa der Illusion hin, dass du von jetzt an die Zügel in der Hand hast?« Sie zog die Nase hoch und glitt von der Konsole. Jetzt war sie wieder ganz die Alte. Er grinste.
    »Das ist keine Illusion, mein Herz. Das ist ein Fakt. Und wie ich gerade anfing, bevor ich von dir so rüde unterbrochen wurde ...«
    Sie schnaubte verächtlich, was wenig damenhaft klang.
    »... weil wir jetzt nämlich noch ein paar weitere Kröten aus meinen Kumpels herausquetschen werden. Ich gebe keine Ruhe, bis ich nicht hundertprozentig sicher bin, dass du nicht in den Knast wanderst.«

21
    N ick sah sich den Ballsaal, auf der Suche nach dem perfekten Motiv, durch die Linse seiner Kamera an. Er schwenkte langsam von einer Seite zur anderen und dann von vorne nach hinten. Doch abgesehen von zwei Aufnahmen, die er schon vorher von Daisy gemacht hatte, stieß er auf nichts, was auch nur im Entferntesten brauchbar war, ganz zu schweigen von einem entscheidenden Moment, der sich lohnte, für alle Zeiten im Bild festgehalten zu werden.
    Das größte Problem aber war seine geistige Verfassung. Sie hatten auf dem Weg hierher bei der Post Halt gemacht, und er hatte die Gebote der Zeitungen aus seinem Postfach abgeholt. Es war schwer, sich zu motivieren, nach dem ultimativen Schnappschuss Ausschau zu halten, wenn er drauf und dran war, seine Karriere die Toilette runterzuspülen.
    Er hatte versucht, dem Ganzen zumindest eine gute Seite abzugewinnen, und sich an dem Strohhalm festgehalten, schlimmer könne es ja nicht mehr werden. Doch dann beobachtete er, wie seine Schwester und sein Schwager den Saal wieder betraten. Er ließ die Nikon sinken und starrte sie quer durch den Raum an. Na großartig. Der Faktor »Ich bin erledigt« hatte sich gerade potenziert. Es war schon so schwierig, alle Kugeln, die er in Bewegung gesetzt hatte, im Auge zu behalten, da brauchte er nicht auch noch Mo.
    Bis jetzt hatte er Glück gehabt: Sie und Reid waren mit einer Reihe von Leuten beschäftigt gewesen, und es war ziemlich leicht gewesen, Daisy am anderen Ende des Saals aus ihrem Blickfeld zu halten.
    Gar nicht auszudenken, wie Daisy reagieren würde, wenn sie davon erfuhr ... Sie würde glauben, er schäme sich ihrer. Aber er wollte einfach nur Mos Schwall von Fragen aus dem Weg gehen, wenn sie Daisy in seiner Gesellschaft antraf. Zum Beispiel, wie es dazu gekommen sei, dass sie plötzlich wieder in seinem Leben aufgetaucht war. Das würde zwangsläufig weitere Fragen nach sich ziehen, die er jetzt noch nicht beantworten wollte – nicht bevor er eine Chance hatte, Daisy darüber aufzuklären, dass die Dinge etwas anders lagen, als er es ihr erzählt hatte.
    Deshalb hatte er gedacht, das Schicksal meine es gut mit ihm, als er beobachtete, wie Reid seine Frau aus dem Raum bugsierte. Es hatte so ausgesehen, als hätten sie einen Streit. Aber er konnte nicht einmal so viel moralischen Anstand aufbringen, sich Sorgen darüber zu machen. In der Liebe und im Krieg kämpfte jeder Mann für sich alleine, und im Moment war ihm beinahe alles recht, solange es nur verhinderte, dass seine Beziehung zu Daisy in die Brüche ging. Außerdem war seine Schwester eine starke Frau.
    Abgesehen davon war ihre Aktion wohl nur halb so schlimm gewesen, denn sie und Reid wirkten jetzt verdammt harmonisch. Er musste die Situation missverstanden haben, als sie den Raum verließen. Das bestätigte mal wieder seine Vorliebe, im Allgemeinen offen und ehrlich zu sein. Lügen hatten die unangenehme Angewohnheit, sich plötzlich umzudrehen und einen in den Hintern zu beißen.
    Also denk nach, du Pfeife. Wenn du nach den nächsten fünfzehn Minuten noch mit Daisy zusammen sein willst, dann lass dir besser etwas Gutes einfallen.
    Oder aber: Zukunft ade.
    Daisy sah sich aufmerksam in dem luxuriösen Ballsaal um. Die Fete war ziemlich perfekt – schmeichelhaftes Licht, stilvolle, unaufdringliche Musik, wunderbares Essen. Und der Wein, darauf würde sie ihren letzten Dollar wetten, war auch exzellent. Das Vergnügen, die Probe aufs Exempel zu machen, musste sie sich allerdings verwehren. Schließlich war sie im Dienst.
    Sie wünschte, Reggie und die Jungs wären hier. Sie würden einen Mordsspaß haben – vor allem im Hinblick auf die hocheleganten Smokings und die

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