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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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vielen Köpfe, die sich nach ihnen umdrehten, schienen ihn überhaupt nicht zu stören. »Ich kann dir gar nicht sagen, was für ein Stein mir vom Herzen fällt.« »Ich dachte mir schon, dass du darüber froh sein würdest«, stimmte Mo zu. Etwas außer Puste und leicht verlegen strich sie ihr Kleid glatt und schenkte Nick ein strahlendes Lächeln, der sich wieder neben Daisy stellte. »Und nicht nur um meinetwegen. Reid erzählte mir, wie weit du zu gehen bereit gewesen wärst, um mir aus der Klemme zu helfen. Er sagte, du wolltest tatsächlich deine Fotos an ... Was ist?«
    Daisy spürte, wie Nick sich neben ihr verkrampfte und blickte gerade noch rechtzeitig hoch, um zu sehen, wie er sich mit dem Finger imaginär den Hals durchtrennte. Sie bekam auch noch einen Zipfel von seinen Gesichtsverrenkungen mit, mit denen er Mo dazu brachte, das, was sie sagen wollte, für sich zu behalten. Was immer das auch war. Es bedurfte wahrlich nicht des Instinkts eines Polizisten, um zu sehen, dass etwas im Busch war. »Okay, raus mit der Sprache, Coltrane. Was geht hier vor?«, verlangte sie zu wissen.
    »Wir reden später darüber.« Als sie den Mund aufmachte, um zu protestieren, strich er beruhigend mit der Fingerspitze über ihre Lippen. »Ich verspreche es.« Er sah seine Schwester an. »Mo, entschuldigst du uns? Ich muss zurück an die Arbeit – ich hatte bis jetzt noch kein rechtes Glück bei meiner Motivsuche.« Ein Lächeln erhellte plötzlich sein Gesicht, als er hinzufügte: »Aber ich habe das Gefühl, jetzt wird gleich alles viel besser gehen. Ich bin froh, dass du mir die gute Nachricht mitgeteilt hast.«
    Mo musterte ihn kurz und wandte sich dann Daisy zu. »Wir müssen uns ganz bald einmal treffen. Lass uns zusammen Mittagessen gehen. Oder vielleicht kommt ihr beide mal zum Abendessen bei uns vorbei.«
    »Gerne – entweder das eine oder das andere.«
    Doch momentan hatte Daisy ganz andere Probleme im Kopf. Nick führte irgendetwas im Schilde, und dass sie nicht den geringsten Schimmer hatte, was das sein könnte, bereitete ihr Bauchschmerzen – sowohl in beruflicher als auch in privater Hinsicht.
    Sie sah ihn mit der Kamera vor dem Auge durch den Ballsaal streifen, und versuchte, den genauen Zeitpunkt festzumachen, von dem ab er sich anders benommen hatte. Wenn sie sich nicht irrte, war das auf dem Weg hierher, und zwar nach ihrem Zwischenstopp bei der Post.
    Sie erinnerte sich an seinen seltsamen Gesichtsausdruck, als er die Umschläge, die er aus dem Postfach genommen hatte, durchsah. Aber als sie ihn gefragt hatte, ob irgendetwas nicht in Ordnung sei, hatte er die Post nur in sein Smokingjackett gesteckt, unwirsch mit den Schultern gezuckt und ihre Frage verneint. Als er die Briefe hinterher in seinem Handschuhfach verschloss, schien sein vorheriges von innen kommendes Strahlen allerdings ein bisschen blasser geworden zu sein.
    Doch vielleicht projizierte sie ja auch nur ihre eigenen Empfindungen auf ihn. Sie musste zugeben, dass er sie mit seinem Liebesgeständnis in den siebten Himmel katapultiert hatte – auch wenn sie es sich selbst gegenüber partout nicht hatte eingestehen wollen. Sie konnte nicht einmal mit Bestimmtheit sagen, ob sie sich nicht auch sein Strahlen nur eingebildet hatte. Möglicherweise hatte sie ihre himmelhoch jauchzende Gemütsverfassung auf ihn übertragen.
    Sie zuckte ungehalten mit den Schultern. Über die Motive – sowohl die ihren als auch die seinen – konnte sie sich später immer noch Gedanken machen. Jetzt verwendete sie ihre Zeit besser darauf, herauszufinden, was Nick im Schilde führte. Sie hatte den unangenehmen Verdacht, dass es, was immer es auch sein mochte, seine Sicherheit gefährden konnte.
    Wollte er sich womöglich schützend vor sie stellen, wollte er sie in Watte packen? Daisy nickte Sue und John Smart zu, einem Ehepaar, mit dem sie sich vorher angeregt unterhalten hatte, und ging weiter. Sie fing einen Ober ab, um ein Club-Soda zu ordern, und setzte, als sie es kurz darauf bekam, ihren Weg zu Nick fort.
    Um ihn nicht bei seiner Arbeit zu behindern, wahrte sie einen angemessenen Abstand zu ihm. Sie sah zu, wie er seine Bilder schoss, nippte zwischendurch an ihrem Club-Soda und kehrte wieder zu dem Gedanken zurück, der sie vorhin angesprungen hatte und der sie gewaltig beunruhigte.
    Wollte er sie wirklich beschützen? War das des Pudels Kern – dass er beschlossen hatte, er musste die kleine Frau beschützen, weil er sie liebte?
    Wenn dem so war, dann

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