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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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erklären, was das hier soll?«
    Sie markierte ihre Stelle in der Zahlenreihe mit dem Finger und sah erst ihn, dann das Rechtsdokument und dann wieder ihn an. Reid krampfte sich der Magen zusammen. Mein Gott, wie unglaublich kühl sie in letzter Zeit war! »Das ist der Rückzahlungsbeleg für ein Darlehen.«
    »Von dir zurückgezahlt.«
    »Ja.«
    »Steht dein Name irgendwo auf der Darlehensurkunde, Maureen?«
    »Nein, aber ...«
    »Nichts aber. Meiner steht drauf. Ich habe für das besch... für das Darlehen mitunterzeichnet.« Er stützte sich mit den Händen auf der Schreibtischplatte ab und beugte sich vor, um ihr direkt in ihre hellblauen Augen zu sehen. »Nicht du. Ich!«
    »Das ist alles schön und gut, Reid, aber mir ist aufgefallen, dass du Pettigrew das Geld nicht über die Cavanaugh-Bank geliehen hast.«
    »Das ist richtig. Er hatte nicht die nötigen Sicherheiten, um den Kreditausschuss zufrieden zu stellen.« »Und trotzdem hast du persönlich mitunterzeichnet?«
    »Er brauchte das Geld, Mo.«
    »Die brauchen immer Geld, Reid! Mein Gott, du bist so ein Weichei! Und jeder dahergelaufene Versager weiß das. Wozu brauchte Pettigrew das Geld denn so furchtbar dringend? Für ein neues Polo-Pferd vielleicht?«
    »Interessiert dich das wirklich? Oder geht es dir vielmehr darum, auf deinem hohen moralischen Ross zu sitzen und sarkastische Bemerkungen abzusondern?«
    »Du hast unser Geld jemandem geliehen, von dem du weißt, dass du es niemals zurückbekommen wirst!«
    »Ach, jetzt ist es auf einmal also unser Geld, hm? Findest du das nicht ein bisschen heuchlerisch, angesichts der Tatsache, dass du jahrelang strikt zwischen deinem Geld und meinem Geld unterschieden hast, wenn es um unsere Finanzen ging? Außerdem wird er es zurückzahlen.«
    »Ich habe neulich gehört, wie du am Telefon jemandem erzählt hast, dass Pettigrew seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen ist und dass du nun dafür geradestehen musst.«
    »Und wenn du ein paar Minuten länger gelauscht oder dir die Mühe gemacht hättest, nach dem Telefonat mit mir darüber zu sprechen, dann hättest du auch mitbekommen, dass ich mir sicher bin, dass er mich nicht sitzen lassen wird.«
    Sie warf ihm nur diesen mitleidigen Blick zu, den sie so gut beherrschte. Er wusste, dass sie ihn für ganz schön naiv hielt. Wieder einmal. Dass sie so gar kein Vertrauen in seine Urteilskraft hatte, ärgerte ihn gewaltig. »Das war mein Problem, Mo! Ich war dabei, mir einen Überbrückungsplan zurechtzulegen, bis Pettigrew wieder flüssig ist. Aber hast du mir etwa zugetraut, dass ich das selbst auf die Reihe bekomme? Nein, natürlich nicht. Ich frage mich, wem ich das wohl verdanke. Vermutlich Old-Daddy, wenn ich mir dich und deinen Bruder so ansehe. Ihr beide habt doch eine Betriebsstörung.«
    Ihre Wangen wurden rot, und sie sprang wütend auf: »Das ist gemein. Und unfair.« Ihre Gesichter waren sich jetzt ziemlich nah, und die Atmosphäre knisterte vor emotionsgeladener Spannung. Trotzdem beugte er sich noch ein Stückchen weiter vor. »Mag sein, aber es trifft den Nagel auf den Kopf. Wir schleichen um die Tatsache, dass unsere Ehe inzwischen ein einziges Chaos ist, schon viel zu lange wie die Katze um den heißen Brei herum. Dein Vater war ein emotionaler Krüppel, also zieht Nick beim geringsten Anzeichen, eine Beziehung könnte ernst werden, sofort den Schwanz ein. Und du« – er lachte sarkastisch auf –, »nun ja, du bist fest entschlossen, es mit mir bis zum bitteren Ende durchzuziehen, komme, was da wolle. Hab ich nicht Recht, Mo? Wir wollen doch um Himmels willen nicht, dass dich einer mit deinem Vater in einen Topf wirft.«
    Die Farbe ihrer Wangen wechselte von rot auf kreideweiß. »Ist es das, worauf du eigentlich hinauswillst? Willst du die Scheidung?«
    »Ich will, dass du mir nur ein einziges, lächerliches Mal vertraust. Ich möchte wie ein vollwertiges Mitglied dieser Familie behandelt werden, und nicht wie irgendein inkompetenter Teenager, der jedes Mal, wenn er in der Tinte sitzt, nach seiner Mami rufen muss.«
    Er wollte einfach seine alte Mo wieder zurück – aber die hatte sich schon vor langer Zeit verabschiedet, und so wie es aussah, kehrte sie auch nicht mehr zurück. Irgendwo unterwegs war ihre Ehe, die so glücklich und so voller Liebe und Hoffnung begonnen hatte, auf der Strecke geblieben, hatte sich verbraucht und war schal geworden. Anfangs nutzten sie jede freie Minute, die ihnen ihre Verpflichtungen ließen, um zusammen

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