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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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wohl zufällig gerade nicht verfügbar, was?«
    »Autsch.« Er verzog das Gesicht zu einem Grinsen und schlug sich mit einer Hand ans Herz, so als sei er tödlich verwundet. Dann schob er ihr über die Küchentheke einen Kaffeebecher zu und holte die Kanne. Als er ihren Becher gefüllt hatte, fixierte er sie. Das Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden. »Ich habe ihnen mein Wort gegeben.«
    Sie seufzte. Sein Wort war ein Argument, das sie nachvollziehen konnte. Sie war nur überrascht, dass es auch für ihn ein Argument war. Sie drapierte ihre Decke um, so dass sie die Hand durchstecken konnte, legte die Pistole auf die Theke und nahm sich den Becher.
    »Ist es wirklich nötig, dies Ding hier zum Frühstückstisch mitzuschleppen?« Er sah sie stirnrunzelnd an.
    Sie zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich nicht. Aber ich käme mir ganz schön blöd vor, wenn die Schläger deines Gentlemans plötzlich hier auftauchen und das Ding läge drüben bei der Couch.« Sie überlegte, wie sie Pistole und Becher gleichzeitig tragen und dabei auch noch ihre Decke festhalten sollte. Sie setzte den Becher noch einmal ab und drehte sich mit dem Rücken zu Nick. Dann wickelte sie sich die Decke um den Oberkörper und stopfte die eine Ecke unter ihrer linken Achsel fest. So hatte sie beide Hände für den Kaffee und die Pistole frei. »Ich geh jetzt ins Bad.« An ihrem Kaffee nippend, machte sie sich auf den Weg.
    »Du hast dreiunddreißig Minuten.«
    Ohne sich umzudrehen, beschrieb sie mit dem Lauf der Pistole einen kleinen Kreis in der Luft, um zu signalisieren, dass sie verstanden hatte.
    »Ich meine es ernst, Daisy, ich werde deinetwegen nicht zu spät kommen.«
    »Ja, ja, ja.«
    Fünfzehn Minuten später war sie fertig angezogen, die Zähne geputzt, das nasse Haar aus der Stirn nach hinten gekämmt. Sie wusste nicht, warum ausgerechnet Frauen einen so schlechten Ruf hatten. Reggie und die übrigen Jungs, mit denen sie zu tun hatte, brauchten viel länger im Bad als sie. Der Fairness halber musste sie natürlich zugeben, dass die meisten von ihnen Möchtegern-Frauen waren.
    Sie hatte bemerkt, dass Nick ein seidig glänzendes Hemd, Flanellhosen und ein Knitterleinenjackett trug, und sie wollte, um ihr eigenes Outfit – Jeans, Stiefel und ein weißes T-Shirt – aufzupeppen, ihren goldfarbenen Wollblazer anziehen. Doch zuvor schnallte sie sich ein Messer um den Unterarm und steckte ihre Pistole in ihr Halfter.
    »Du bist ja ein wandelndes Waffenarsenal.«
    »Ich bin gern vorbereitet, nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass die bösen Buben nicht hören wollen, wenn man ihnen sagt, sie sollen endlich artig sein.« Sie wurde wieder ernst. »Es wäre wirklich besser, wenn du nicht rausgehen würdest. Bist du ganz sicher, dass du deine Termine nicht verlegen kannst?«
    »Die meisten nicht. Aber während du geduscht hast, habe ich begonnen, die wenigen Termine, bei denen das geht, zu verschieben.« Er nahm sich seine Schlüssel. »Können wir?«
    »Fahren wir mit deinem Wagen?« Als er nickte, bat sie: »Dann lass mich eben noch etwas holen.«
    »Lass mich raten – du hast deine Bazooka vergessen.«
    »Du bist ein echter Witzbold, Coltrane.« Sie lief ins Schlafzimmer und holte etwas aus einer ihrer Tüten. Als sie ins Wohnzimmer zurückkam, schraubte sie die zwei Teile eines Werkzeugs zusammen, die durch einen Klettverschluss verbunden waren. Das Ergebnis war eine lange Stange, an deren einem Ende ein Winkelspiegel steckte. Nick hob eine große Sporttasche hoch, während sie versuchte, sich an ihm vorbeizuschlängeln. Da er ihr jedoch nicht gleich den Weg freigab, streifte sie seinen Körper. Für jemanden, der ein so ausschweifendes Leben führte, fühlte er sich unter seinen schicken Klamotten ziemlich fest an, ein Gedanke, den sie jedoch hastig verdrängte. »Lass mich vorgehen.«
    »Aber ja doch, Puppengesicht, Ladys first.«
    »Das hat hier nichts mit Etikette zu tun, Coltrane. Das ist professionelles Verhalten.« Die Hand an der Pistole, trat sie auf den winzigen Treppenabsatz hinaus und checkte den Garten und die Auffahrt, wobei sie den Schattenstellen besondere Aufmerksamkeit widmete. »Okay, die Luft ist rein.«
    Nick kam heraus und schleppte die Tasche hinter sich her. »Ich komme mir vor wie ein Idiot.«
    »Das brauchst du nicht. Wie geht’s übrigens deinem Arm heute?«
    Er ballte und öffnete ein paarmal seine linke Hand. »Ich habe mehr Kraft drin.«
    »Ja, echt?« Sie stieg langsam die Treppe hinunter. »Wie

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