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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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persönlichen Wünsche waren jetzt Nebensache; es war ihr Job, ihn zu beschützen. »Eine Sekunde, ich werf mich nur schnell in mein T-Shirt.« In der Garage würde es wahrscheinlich kühler als hier oben sein.
    Nick, der mit seiner Tasche bereits in der kleinen Diele war und die Hand schon auf dem Türknauf liegen hatte, blieb wie angewurzelt stehen. Er drehte sich alarmiert um. »Wozu? Du kommst nicht mit.«
    Daisy war nicht in der Stimmung zu streiten. »Natürlich komme ich mit. Das ist der Grund, warum ich hier bin.«
    »Ich gehe doch nur in die verdammte Dunkelkammer.«
    »Nun, korrigier mich, wenn ich falsch liege, Coltrane, aber ist das nicht derselbe Ort, wo Johnsons Leute neulich Abend herumgewütet haben, bevor sie dir dann die Schulter ausrenkten?«
    Er zuckte die Achseln. »Dann schließe ich eben die Tür ab.«
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht vermittelte ihr das Gefühl, der soziale Emporkömmling zu sein, als den sie die Leute in seinen Kreisen von klein auf betrachtet hatten. Sie war das zwar von anderen gewöhnt, aber nicht von ihm. Sie starrte ihn einen Moment schweigend an. Dann drehte sie sich um und ging zurück ins Wohnzimmer.
    Sie rechnete eigentlich damit, gleich die Wohnungstür von außen zuschlagen zu hören, und kurzfristig war ihr das auch egal. Sie war wütend und fühlte sich das zweite Mal innerhalb weniger Stunden aus unerklärlichen Gründen verraten. Doch an Stelle eines Türknalles hörte sie seine Tasche auf den Boden plumpsen und Schritte auf dem Parkett näher kommen. Sie warf sich auf die Couch und nahm eine Zeitschrift zur Hand, die sie mit gespieltem Interesse durchblätterte. Die Seiten hätten genauso gut leer sein können. Ihre Aufmerksamkeit galt ausschließlich Nick, der sich nun über sie beugte. Sie spürte sofort seine innere Erregung.
    Gut. Sie hatte es nämlich nicht gern, wenn nur sie alleine angespannt war.
    »Ich bekomme hier keine Luft, verdammt noch mal.«
    Er bekam keine Luft? O Gott, das war stark. Sie bekam keine Luft mehr seit der Minute, da er zurück in ihr Leben spaziert war. Sie würde sich lieber die Zunge abbeißen, als ihn merken zu lassen, wie sehr er sie beunruhigte. Doch sie hatte das Gefühl, schon seit ewigen Zeiten vor ihren Gefühlen davonzulaufen, und dies war ihr letzter Strohhalm. Sie warf die Zeitschrift weg und sprang auf. »Dann geh doch! Bring dich doch in Gefahr. Was juckt mich das – ich hab meinen Vorschuss und nach mir die Sintflut.«
    Hoch aufgerichtet stand er vor ihr. »Und das ist das Einzige, das dich interessiert, ja, Daisy? Dein Geld.«
    »Tatsache ist, dass ich vor allem an meinem geschäftlichen Ruf interessiert bin – vor dem du, wie du heute Nachmittag in so beeindruckender Weise klar gemacht hast, keinerlei Respekt hast. Auch gut.« Als sie ihm ihr Kinn herausfordernd entgegenreckte, merkte sie erst, wie nah er vor ihr. stand. Sie wich sofort einen großen Schritt zurück. Um Gelassenheit bemüht, erklärte sie mit ausdrucksloser Stimme: »Ich habe dir gesagt, was ich beruflich gesehen davon halte, allein in die Dunkelkammer zu gehen. Aber ich kann dich natürlich nicht zwingen, meinen Rat zu befolgen. Also mach zum Geier, was du willst.« Sie wandte sich ab.
    Er griff nach ihrem Handgelenk und wirbelte sie zu sich herum. Daisy verlor das Gleichgewicht und prallte gegen seine Brust, woraufhin er sie mit der anderen Hand am Oberarm packte, damit sie nicht hinfiel. »Nur weil ich es abgelehnt habe, ein Protokoll aufnehmen zu lassen, heißt das noch lange nicht, dass ich keinen Respekt vor deinem Job habe«, fauchte er. Er ließ zwar ihren Arm los, nicht aber ihr Handgelenk, und marschierte zur Wohnungstür. Wenn sie nicht von den Füßen gerissen werden wollte, musste sie wohl oder übel hinter ihm herstolpern.
    Daisy sah rot. Der Teufel sollte ihn holen! Er war der einzige Mensch im ganzen Universum, der sie mit entnervender Regelmäßigkeit dazu brachte, die Beherrschung zu verlieren, und das, ohne sich in irgendeiner Weise anzustrengen. Nach Atem und um ihre Fassung ringend, tastete sie nach ihrer Pistole und malte sich aus, wie befriedigend es sein müsste, ihm direkt in sein bestes Stück zu schießen – direkt in sein Ego.
    Nick musste ihre Bewegung gemerkt haben, denn er knurrte sie wütend an: »Wenn du die Waffe auf mich ansetzt, dann solltest du auch bereit sein, sie zu benutzen.« Er bückte sich, um seine Tasche wieder aufzuheben und warf ihr dabei einen Blick über die Schulter zu. »Und komm bloß nicht

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