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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Gleiche, was ich allen anderen auch sage: Wenn Sie meine Privatnummer anrufen oder eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter hinterlassen, sind Sie automatisch aus dem Rennen. Es gibt keine zweite Chance.« Er drückte energisch auf die Stopp-Taste und wählte die nächste Nummer auf seiner Liste.
    Eine Dreiviertelstunde später hatte er den letzten Anruf hinter sich. Er warf das Telefon auf das Bett und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, um es sich aus der Stirn zu streichen. Dann presste er die Handballen an die Schläfen, um seine Kopfschmerzen ein wenig zu lindern.
    Er sollte sich eigentlich großartig fühlen. Himmel, er sollte eine Flasche Champagner köpfen. Es sah ganz so aus, als bekäme er das Geld, das er brauchte, um seiner Schwester zu helfen. Er musste nur noch eins hinbekommen – bis Freitagabend am Leben bleiben.
    Aber es waren nicht Douglass’ Schläger, die ihm Bauchschmerzen bereiteten. Der Verkauf an die Boulevardblätter war ein Verrat all seiner Überzeugungen. Wenn Mos Lage nicht so ernst wäre – wenn sie nicht mehr Geld brauchen würde, als sie und Reid kurzfristig flüssig machen konnten –, dann würden die Journalisten der Yellow Press nicht mal in die Nähe dieser Fotos kommen. Aber ihre Lage war mehr als ernst, und wenn er mit seinem Talent herumhuren musste, um ihr aus der Klemme zu helfen, dann würde er das eben tun.
    Er drückte seine Handballen noch fester gegen die Schläfen. Meine Güte, was für ein Tag. Man hatte ihn um ein Haar überfahren, er hatte Daisy geküsst, er hatte sie und die Polizei belogen und sich quasi verpflichtet, seine Berufsehre an jeden Zuhälter zu verkaufen, der genügend Zaster hatte. Und das alles innerhalb weniger Stunden.
    Yes, Sir. Den Tag musste man sich im Kalender rot anstreichen.
    Wenn es zu heftig wurde, suchte Nick meist bei seinem Sandsack Zuflucht und boxte sich den Frust aus dem Leib. So zog er sich bis auf seine Boxershorts aus, schnürte sich ein Paar Boxhandschuhe an und drosch auf den Sandsack ein, der in seinem Schlafzimmer in einer Ecke hing. Er boxte so lange, bis ihm der Schweiß aus allen Poren strömte. Dann warf er sich ein paar Aspirin ein, spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht und zog sich eine Jeans und ein T-Shirt an. Anschließend ging er in die Küche, um sich irgendetwas zu essen zu machen ...
    ... nur um festzustellen, dass die Übung ihre normalerweise beruhigende Wirkung verfehlt hatte. Er fühlte sich nach wie vor gestresst. Er blickte immer wieder von dem Gemüse auf, das er sich auf ein Schneidbrett gestapelt hatte, und sah zu Daisy hinüber, die auf der anderen Seite des Zimmers in einem Sessel saß und mit ihren Waffen herumhantierte. Seit sie die Polizeistation verlassen hatten, hatte sie kein einziges Wort mehr mit ihm gewechselt. Zu Anfang hatte er dem Schweigen ja noch etwas abgewinnen können, aber jetzt begann es ihn zu nerven.
    Dass sie sich umgezogen hatte und jetzt ein Tank-Top trug, war auch nicht gerade hilfreich; so wie sie darin aussah, strapazierte sie sein ohnehin angespanntes Nervenkostüm zusätzlich. Was interessierte es ihn, dass es im Laufe des Nachmittags immer wärmer geworden und in seiner Wohnung im ersten Stock stickig war. Wenn sie so professionell wäre, wie sie ständig behauptete, hätte sie ihr lang-ärmeliges T-Shirt anbehalten. Er würde seinen letzten Cent verwetten, dass sie den Strip nur veranstaltet hatte, um ihn zu ärgern – wahrscheinlich um ihm zu signalisieren: Sieh dir genau an, was du nicht bekommen kannst, Freundchen.
    Eins war jedenfalls ganz sicher: Er hätte sie heute Mittag nicht küssen dürfen. Hätte er das nicht getan, dann würde ihn ihre spärliche Kleidung eventuell auch nicht so aus der Fassung bringen.
    Es war aber auch gut möglich, dass es einfach nur die Umstände waren, die ihn so überreagieren ließen. Der Tourist hatte es wahrscheinlich erfasst: Nachdem man ihm beinahe seine letzte Rasur verpasst hatte, hätte Nick zweifellos jeden x-Beliebigen geküsst, der ihm über den Weg gelaufen wäre, einfach nur, um sich zu vergewissern, dass an ihm noch alles dran war. Das war ein eindeutiger Fall von Überlebenssyndrom. Jeder Mensch auf der Welt hätte so reagiert.
    Das Problem war nur, er hatte eben nicht irgendjemand x-Beliebigcn geküsst, er hatte Daisy geküsst. Und er hatte genau gewusst, wie wunderbar das sein würde. Daisy küsste, wie sie alles andere im Leben auch tat: Leinen los und volle Kraft voraus, ohne Rücksicht auf Verluste ... mit

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