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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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ein Laut tiefster Befriedigung. Dann sank sie wieder in einen tieferen Schlaf, wurde schlaff und schwer.
    Er schlang einen Arm um sie und grinste in die Dunkelheit. Wer hätte gedacht, dass jemand, der im Wachzustand solch eine Kratzbürste war, im Schlaf zu so einem Kuscheltier mutierte? Obwohl, wenn er genauer darüber nachdachte, dann war das gar nicht so überraschend. Daisy war ein Mensch, der ausgesprochen gern Körperkontakt suchte. Sie hatte, weiß Gott, nie gezögert, »Hand an ihn zu legen« – sei es in freundlicher oder in feindlicher Absicht.
    Doch das eigentlich Verblüffende war, dass er selbst sich als so ein verliebter Narr entpuppt hatte. Und er war verliebt, trotz all seiner Bemühungen, dies abzuleugnen.
    Es hatte ihn wie ein Hammerschlag getroffen, als sie in diesem Videoladen gestanden hatten und er ihr den Mund zugehalten hatte, um sie daran zu hindern, die Größe seines besten Stücks lächerlich zu machen. Bis zu diesem Augenblick hatte er sich miserabel gefühlt, war wegen der Demolierung seines Autos krank vor ohnmächtiger Wut gewesen, einer Wut, die ihn innerlich fast aufgefressen hatte. Jede andere Frau, die er kannte, hätte ihn bemitleidet und bedauert, gehätschelt und getätschelt, bis er die Situation wieder im Griff gehabt hätte. Daisy hatte ihm zwar auch beigestanden und Mitgefühl gezeigt, als sie den Wagen entdeckten, aber sie hatte im Übrigen keine besondere Rücksicht auf ihn genommen. Dann hatte er sie mit dieser blöden Bemerkung in Verlegenheit gebracht. Kein Mensch, der solche Dinge auf sich beruhen ließ, hatte sie ihr eigensinniges Kinn vorgestreckt und ihm in der ihr typischen Manier eins übergebraten, und RUMMS! Plötzlich hatte er sich glücklich gefühlt, einfach so, obwohl er absolut keinen Grund dazu hatte. Und in diesem Augenblick hatte er gewusst, es war um ihn geschehen. Er konnte es einfach nicht länger leugnen.
    Seine Gefühle für sie waren so stark, dass sie ihm gehörig Angst machten. Wenn Daisy da war, war alles schärfer, klarer, heller – das Leben war prickelnder, die Welt war aufregender. Ohne sie hatte er ein absolut akzeptables Leben geführt, doch mit ihr, o ja, mit ihr fühlte er sich hundertmal lebendiger.
    Er wäre ein Narr, wenn er nicht Angst hätte. Daisy hatte die Macht, ihn zu verletzen, und zwar auf eine Weise, die er selbst eigentlich gar nicht so recht begriff. Aber er hatte es satt, sich etwas vorzumachen. Es ging nicht nur um Lust oder Zuneigung oder Freundschaft. Die Wahrheit war, dass er sich wahrscheinlich schon vor neun Jahren in sie verliebt hatte. Er war nur nicht bereit gewesen, das zu akzeptieren.
    Er war in jeder Hinsicht von ihr fasziniert, besonders aber von ihrer widersprüchlichen Persönlichkeit. Es faszinierte ihn, wie sie körperlich so furchtlos sein konnte und dabei gleichzeitig emotional so schüchtern. Sie steckte von einem Mann, der doppelt so groß war wie sie, einen Schlag ein, ohne mit der Wimper zu zucken ... und dann drehte sie sich um und errötete wie ein Schulmädchen, wenn von ein bisschen Sex die Rede war.
    Und dann drehte sie sich noch einmal um und brachte sich mit der Begeisterung, wenn auch nicht der Routine einer Kurtisane, die seit ihrer Geburt auf nichts anderes trainiert worden ist, in den Akt selbst mit ein.
    Sie konnte taktvoll sein, aber auch von einer Direktheit, die bis hin zur Aggressivität ging. Er hatte erlebt, wie sie in dem einen Augenblick unglaubliche Geduld an den Tag legte, um im nächsten unvermittelt aus der Haut zu fahren. Sie konnte brüskieren oder charmant sein. Er wusste nie genau, was er von ihr zu erwarten hatte ... nur, dass sie immer ehrlich mit ihm sein würde. Daisy war weder anmaßend noch hochgestochen, weder angeberisch noch geschwätzig, Maulheldentum war ihr so gut wie fremd.
    Er wusste auch, dass er ein hartes Stück Arbeit vor sich hatte, wenn er ihre Liebe zurückgewinnen wollte. Sie hatte sie ihm einmal freiwillig gegeben, und er hatte sie mit Füßen getreten. Es würde kein Spaziergang werden, Daisy zurückzuerobern.
    Er musste ihr den Hof machen, musste um sie werben. Aber wie sollte er das bewerkstelligen, wenn er und Daisy wie die Kletten aneinander hingen? Er konnte nicht überraschend mit einem Strauß Blumen in der Hand vor ihrer Tür stehen oder unter ihrem Fenster eine Serenade darbringen oder sie zu einem Candlelight-Dinner entführen und zu einem langsamen Tanz auffordern.
    Trotzdem ... es war nicht unmöglich. Dinge ließen sich immer

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