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Ein Tropfen Blut

Ein Tropfen Blut

Titel: Ein Tropfen Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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Magazin abgekriegt. Hat was von einer Hinrichtung, findet ihr nicht?«
    Wielert schaute sich, so gut er konnte, in dem Büroraum um. Kommissar Rex hielt sie zwar auf Abstand, aber bis zur Türzarge durften die Ermittler schon vortreten. In dem Raum herrschte ein fürchterliches Durcheinander. Die Augen des Hauptkommissars hefteten sich an den offen stehenden Wandsafe. Bevor er es wagen konnte, den Inhalt in Augenschein zu nehmen, musste Rex erst Entwarnung geben.
    »Würde mich nicht wundern, wenn das ein Bekannter von uns ist«, murmelte Wielert mehr zu sich selbst.
    »Wer? Der Tote oder der Mörder?«, fragte Hofmann.
    »Vermutlich beide«, gab Wielert zurück. »Ihr kennt den Toten nicht?«
    Sowohl Thalbach als auch Hofmann schüttelten den Kopf.
    »Vielleicht hat der ‘ne Akte bei der Sitte«, meinte Katharina. »Der Laden sieht mir nach Separeebetrieb aus. Vielleicht hatte der mal was wegen Förderung der Prostitution an den Hacken.«
    Aus den Tiefen der Bar gesellte sich Gassel zu ihnen. Der Exdicke hatte sich mit seinem Handy in ein ruhiges Eckchen verkrümelt und mit der Zentrale gesprochen. Selbst Wielert kannte Gassel schon gut genug, um an dem Leuchten in den Augen gute Nachrichten zu erkennen.
    »Um den Mann ist es nicht wirklich schade«, posaunte Gassel. »Hat eine dermaßen dicke Akte, dass wir mindestens vier Monate kein Klopapier bräuchten, wenn wir die mit aufs Örtchen nehmen würden.«
    »Was steht drin?«, fragte Wielert geduldig.
    »Werner Peeren, wenige Wochen vor seinem fünfzigsten Geburtstag. Es hat in den letzten Jahren insgesamt acht Ermittlungsverfahren gegen ihn gegeben. Betrug, Wucher und illegales Glücksspiel.«
    »Lass mich raten«, bat Katharina. »Null Verurteilungen.«
    »Du sagst es, Kollegin«, fuhr Gassel fort. »Unser Achmed war einer von den dickeren Fischen.«
    »Achmed?«, hakte Wielert nach.
    »Sein Spitzname. Hat sich immer die besten Anwälte erlauben können, die ihn auch bei einem Massenmord gegen Kaution rausgeholt hätten. Scheinbar ging es hier in dem Laden um bedeutende Summen.«
    »Können wir den Fall dann nicht vielleicht der organisierten Kriminalität zuschustern?«, fragte Hofmann.
    »Damit warten wir noch«, meinte Wielert zerstreut. »Hatte der bei uns auch einen Eintrag?«
    »Nein«, sagte Gassel. »Keine Kapitalverbrechen, wenigstens hat er sich nie erwischen lassen. Aber die Kollegin vom Betrugsdezernat hat sich vor Freude auf die Schenkel geschlagen. Wahrscheinlich kann sie nun, nachdem Achmed aus dem Spiel ist, endlich mal ein paar Überstunden abbauen.«
    »Na ja, an möglichen Motiven werden wir wohl keinen Mangel haben«, seufzte Katharina. »Und der Kreis der möglichen Verdächtigen füllt bestimmt die Ruhrlandhalle.«
    »Ihr seid ja richtige Optimisten«, grunzte Wielert. »Fangt lieber an zu arbeiten.«
    Gassel rammte Hofmann seine Pranke auf die Schulter und dirigierte den Jüngeren zu den Spurensuchern. Wielert und Katharina enterten den vorderen Bereich der Bar und steuerten die Theke an. Neben zwei Uniformierten krümmte sich eine attraktive Blondine auf einem Hocker und heulte sich die Augen aus dem Leib, ein untersetzter Frührentner klammerte sich mit zitternden Fingern an eine nur noch knapp gefüllte Wodkaflasche.
    »Erst mal der Alkoholiker, bevor der unterm Tisch liegt«, raunte Wielert seiner Mitarbeiterin zu und gab den Streifenhörnchen einen Wink.
    »Ist der über die Wupper?«, empfing die Glühnase die Kripobeamten aufgekratzt.
    »Verraten Sie mir bitte Ihren Namen?«, ignorierte Wielert die Frage.
    »Gerhard Schröder«, kam es wie aus der Pistole geschossen.
    »Und ich bin Rita Süßmuth«, flüsterte Katharina.
    »Ehrlich, dat stimmt. So selten ist der Name auch nicht«, verteidigte sich der Dicke.
    »Da haben Sie Recht, Herr Schröder«, nickte Wielert. »Haben Sie die Leiche gefunden?«
    »Wusste ich es doch, der ist erledigt«, sagte Schröder zufrieden und nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche.
    Wielert holte tief Luft und zog ihm das Glasgefäß von den Lippen. »Bitte, Herr Schröder, antworten Sie auf meine Frage.«
    »Nee, gefunden hat ihn die Mausi. Ich bin nur hinten an die Hoftür, wie jeden Freitag. Hab mich gewundert, dat keiner im Laden is. Und da hab ich die Mausi an die Tür bummern hören.«
    »An welche Tür?«, fragte Katharina nach.
    »Na, von dem Lokus. Da war sie doch eingesperrt. Ich hab aufgemacht und dann is Mausi in dat Büro und hat den Achmed gefunden. Und dann hab ich die Polizei

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