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Ein Tropfen Blut

Ein Tropfen Blut

Titel: Ein Tropfen Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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Ich glaub, vor zwei oder drei Wochen. Vor drei Wochen etwa, richtig. Ich hab mir noch ein paar Sachen aus der Wohnung geholt, Versicherungspapiere und Unterlagen für die Steuer. Warum?«
    »Herr Lacour, wir haben schlechte Nachrichten für Sie«, seufzte Katharina. »Ihre Frau ist ermordet worden.«
    »Was?« Lacour richtete sich in seinem Sessel auf. »Sabine? Ermordet?«
    »Leider. Haben Sie denn heute noch keine Zeitung gelesen?«
    »Doch«, antwortete. Lacour. Dann schien es ihm zu dämmern. »Etwa die Tote von gestern? In dem… dem Müllcontainer?«
    »Ja«, nickte Hofmann. »Unser Beileid.«
    »Danke«, nickte Lacour zerstreut und griff nach einer zerbeulten Hardbox auf dem Wohnzimmertisch. Instinktiv glitten Katharinas Finger zu ihrer Handtasche, aber sie konnte sich noch rechtzeitig bremsen. In so einem Moment zu rauchen zeugte nicht gerade von Souveränität.
    »Wie ist das denn passiert?«, stellte Lacour die logischste aller Fragen. »In der Zeitung stand ja kaum etwas.«
    »Ihre Frau wurde erwürgt«, gab Katharina Auskunft.
    »Und jetzt stehe ich als ihr Ex natürlich an der Spitze der Verdächtigen«, mutmaßte Lacour mit einem traurigen Lächeln.
    »Das nicht«, schwächte Hofmann ab. »Aber selbstverständlich müssen wir Ihnen einige Fragen stellen.«
    »Schon klar«, nickte Lacour. »Schießen Sie los.«
    »Besonders erschüttert wirken Sie nicht auf mich«, mischte sich Katharina wieder ein.
    »Ach, wissen Sie, zwischen Sabine und mir war der Ofen schon lange aus«, erklärte der Witwer. »Als ich vor… knapp sechs Monaten ausgezogen bin, war es höchste Zeit. Wir haben uns doch nur noch angeschrien und angegiftet.«
    »Wie lange ging das so?«
    »Etwa zwei Jahre. Wir haben schnell geheiratet, wie es aussieht, viel zu schnell. Sabine und ich kannten uns nur ein paar Monate, die rosaroten Wochen waren ziemlich fix vorbei, eigentlich hatten wir gar nichts gemeinsam. Irgendwann fingen dann die Streitereien an, zum Schluss war es dann nicht mehr zum Aushalten. Und da hab ich mir diese Wohnung genommen und bin ausgezogen.«
    »Standen Sie danach noch regelmäßig in Kontakt?«, hakte Hofmann nach.
    »Nein, kaum. Aber wenigstens konnten wir wieder wie zivilisierte Menschen miteinander umgehen, wenn wir uns gesehen haben. Ist doch auch schon etwas, oder?«
    »Hatte Ihre Frau Feinde?«
    Lacour musterte Thalbach über die Spitze seiner Zigarette. »Sabine? Garantiert. Aber fragen Sie mich nicht nach Namen.«
    »Und warum nicht?«, meinte Hofmann, wobei er demonstrativ seinen Notizblock zückte.
    »Sie war manchmal ‘ne richtige Xanthippe«, grinste Lacour freudlos. »Wenn sie gut drauf war, konnte sie einem den Himmel auf Erden bereiten, aber wehe, sie hatte schlechte Laune. Dann war sie sarkastisch, verletzend und hinterhältig.«
    »Kein Grund, jemanden umzubringen«, warf Katharina ein.
    »Stimmt«, bestätigte Lacour. »Ich meine ja nur, dass es nicht leicht war, sie gern zu haben. Sabine war eine egozentrische Zicke. Entschuldigung, das klingt schrecklich, aber es war so. Vielleicht ist sie an jemanden geraten, dem deswegen die Sicherungen durchgegangen sind.«
    Die Beamten wechselten einen viel sagenden Blick.
    »Wissen Sie, wie wir uns kennen gelernt haben?«, fuhr Lacour fort, ohne auf die nächste Frage zu warten. »Wir haben in derselben Bank gearbeitet. Sie war mir aufgefallen, wenn sie durch die Kassenhalle paradierte, meistens war sie ja oben in der Chefetage. Auf einem Betriebsfest hab ich sie gefragt, ob sie mit mir tanzen wolle. Und beim Tanzen ist es dann nicht geblieben.«
    »Was ist daran so ungewöhnlich?«, fragte Katharina.
    »Sie war damals seit über drei Jahren verlobt« erklärte Lacour. »Am nächsten Tag hat sie dem Typen den Laufpass gegeben und ist mit Sack und Pack bei mir eingezogen. Ich hab den Mann später kennen gelernt, war eigentlich ein total netter Kerl. Von daher würde es mich nicht wundern, wenn sie, nach unserer Trennung, so etwas wieder abgezogen hätte.«
    »Wissen Sie zufällig noch den Namen dieses anderen Verlobten?«, wollte Katharina wissen. Diesen Punkt mussten sie auf jeden Fall überprüfen.
    »Tut mir Leid. Aber Sabines Eltern können Ihnen da bestimmt weiterhelfen. Die haben damals ganz schön Theater gemacht.«
    »Hat Sie Ihnen von einem neuen Mann in ihrem Leben erzählt?«
    »Mir?«, fragte Lacour ungläubig. »Quatsch. Ohne Anwalt hätte mir Sabine noch nicht mal verraten, wie spät es ist.«
    »Profitieren Sie eigentlich in irgendeiner Form vom

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