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Ein Tropfen Blut

Ein Tropfen Blut

Titel: Ein Tropfen Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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haben?«
    »Diese Drecksau!«, fauchte Lacour wütend.
    »Drecksau?«, wiederholte Hofmann. »Wen meinen Sie?«
    »Diese verdammte Drecksau Baltrusch«, wetterte Locke. »Ich hab doch gewusst, dass man dem nicht trauen darf.«
    »Mag sein«, meinte Wielert. »Aber die Kopien haben wir aus einem Schließfach. Jedoch, wenn Sie schon davon anfangen, wie lief das mit Achmed?«
    Lacour pumpte seine Lungen voll Luft. »Kann ich bitte eine Zigarette haben?«, fragte er leise.
    »Lassen Sie erst mal was hören«, erwiderte Katharina.
    Locke seufzte laut auf und sank in sich zusammen. »Das alles war Balus Idee«, brachte er schließlich hervor.
    »Der Reihe nach«, bat Wielert. »Herr Baltrusch hat Sie dazu überredet, Werner Peeren zu töten? Verstehe ich das richtig?«
    »Ja«, nickte Lacour. »Im Gegenzug wollte er mir die Schuldscheine aushändigen, die ich bei Achmed unterschrieben habe, außerdem sollte ich noch Bargeld kriegen. Mir stand das Wasser bis zum Hals, mir blieb doch gar nichts anderes übrig. Er hat mir erzählt, dass freitagmorgens immer dieser Getränkelieferant kommt und Mausi kurz vorher die Hintertür aufschließt. Dann hat er mir eine Pistole besorgt und wir haben die Sache durchgezogen.«
    »Also war diese Mausi ebenfalls eingeweiht?«, fragte Schäfer nach.
    »Klar. Sie hat mir gesagt, wo sich Achmed aufhält, dann hab ich sie auf der Toilette eingesperrt und Achmed abgeknallt.«
    »Haben Sie die Schuldscheine bekommen?«
    »Ja. Bevor ich Mausi weggeschlossen habe, drückte sie mir die Dinger in die Hand.«
    An der Tür klopfte es einmal, dann steckte Gassel seinen Kopf durch den Rahmen. Er nickte Wielert kurz zu, worauf der aufstand und auf den Flur trat.
    »Haben Sie, abgesehen von den Schuldscheinen, tatsächlich noch Bargeld erhalten?«, fragte Katharina.
    »Ja, ein paar Riesen«, nickte Lacour resignierend.
    »Gestern Abend war ich noch einmal in der Bar, weil ich mehr Kohle brauchte. Da hat mich Balu rausgeschmissen.«
    »Wo haben Sie sich mit ihm getroffen, um den Mord zu besprechen?«, wollte Hofmann wissen.
    »Einmal in einer Kneipe, warten Sie, auf der Hattinger Straße. So ein australisches Restaurant. Und dann noch mal in der Kneipe im Hauptbahnhof.«
    Wielert und Gassel kehrten zurück. Der Hauptkommissar kniff seinen Kollegen ein Auge zu und nahm wieder seinen Platz ein.
    »Bevor wir in die Einzelheiten gehen, kommen wir doch noch mal auf den Mord an Ihrer Frau zurück«, sagte er.
    »Ich hab doch schon gesagt, ich habe…«
    »Einen Scheiß haben Sie«, fuhr Wielert donnernd dazwischen. »Die falsche Blutspur nutzt Ihnen gar nichts. Obwohl, das war schon ein genialer Plan. Wenn Sie nicht ausgerechnet das Blut eines unserer Kollegen geklaut hätten, wären wir nie darauf gekommen.«
    Lacour schnappte nach Luft. »Aber…«, begann er.
    »Wir wissen, wie Sie es gemacht haben«, meinte Gassel. »Vor ein paar Wochen waren Sie in den Städtischen Kliniken Dortmund, um sich als Blutspender zu melden. Und zufällig haben Sie mitbekommen, dass einer der Behälter undicht war und ausgetauscht werden musste. Während die MTA eine neue Konserve geholt hat, haben Sie sich die kaputte mit dem darin schon enthaltenen Blut eingesteckt und sind verschwunden. Ist das richtig?«
    Lockes Halsschlagader pulsierte heftig. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Wir können es beweisen«, fuhr Gassel fort. »Jeder neue Spender muss ein Formular mit seinen Personalien und eventuellen Vorerkrankungen ausfüllen. Auf dem Formular steht nicht nur Ihr Name, es befinden sich auch Ihre Fingerabdrücke darauf. Haben wir bereits festgestellt.«
    »Haben Sie eigentlich einen speziellen Grund gehabt, ausgerechnet das Blut unseres Kollegen zu stehlen?«, fragte Katharina.
    Lacour raufte sich die Haare. »Nein«, gab er dann zu. »Ich hab gehört, wie die MTA gesagt hat, da dürfte kein Tropfen verschwendet werden, so selten, wie die Blutgruppe von diesem Typen ist. Sie hat die kaputte Konserve beiseite gelegt und eine frische angeschlossen. Ich dachte, das hätte niemand bemerkt. Da hätte niemand drauf kommen sollen… Der Plan war doch perfekt.«
    »Fast«, gab Wielert widerwillig zu. »Erst zwei wildfremde Frauen vergewaltigen, bevor man seine eigene Exfrau tötet, um die Lebensversicherung zu kassieren. Woher wussten Sie eigentlich, dass Ihre Frau die nicht längst gekündigt hatte?«
    »Das Geld ging doch per Lastschrift von einem meiner Konten ab«, antwortete Lacour leise. »Eigentlich wollte ich das direkt nach der

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