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Ein unbezaehmbarer Verfuehrer

Titel: Ein unbezaehmbarer Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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Augengläser, eigens von ihm entwickelt, um den Schaden zu begrenzen, den Licht auf das menschliche Auge hat. Ich habe sie mir extra aus London schicken lassen."
    „Bei Gott, sind die hässlich!"
    „Sir Alistair!", entfuhr es Helen.
    „Stimmt doch", murmelte er. „Und sie weiß es ganz genau." Seine Schwester lächelte verkniffen. „Eine solche Reaktion war von einem Banausen wie dir ja zu erwarten."
    „Du hast also den weiten Weg gemacht, um sie mir zu zeigen?"
    „Nein, ich wollte nur mal schauen, ob mein einziger Bruder noch lebt."
    „Warum sollte ich nicht mehr leben?", blaffte er.
    „Weil ich auf meine letzten drei Briefe keine Antwort erhalten hatte", blaffte seine Schwester zurück. „Was hätte ich da anderes denken sollen, als dass du in diesem alten Gemäuer verrottest?"
    „Ich beantworte jeden deiner Briefe", erwiderte Sir Alistair gereizt.
    „Aber nicht die letzten drei."
    Helen räusperte sich. „Soll ich vielleicht Tee bringen?"
    „Oh, das wäre ganz reizend", ließ Miss McDonald sich neben Miss Munroe vernehmen. „Und dazu vielleicht ein bisschen Gebäck, wenn es keine Umstände bereitet. Sophie liebt Gebäck, nicht wahr, meine Liebe?"
    „Phoebe, ich hasse ...", setzte Miss Munroe an und verstummte plötzlich. Hätte Helen es nicht besser gewusst, würde sie schwören, dass Miss McDonald ihre Freundin gekniffen hat.
    Miss Munroe holte tief Luft und meinte: „Einen Tee könnte ich ganz gut vertragen."
    „Gut." Helen nickte Meg zu, die mit den anderen Bediensteten den Wortwechsel gespannt verfolgt hatte. „Bitte sag der Köchin, sie soll Tee bereiten, und sieh auch nach, ob noch Gebäck oder Kuchen da ist."
    „Ja, Ma'am." Meg eilte davon.
    Vielsagend blickte Helen die anderen Bediensteten an, bis sie widerwillig folgten.
    „Möchten Sie Ihrer Schwester nicht anbieten, sich zu setzen?", flüsterte sie Sir Alistair zu.
    „Ich habe zu arbeiten", grummelte er, fügte dann aber doch hinzu: „Bitte setzt euch doch, Sophia und Phoebe. Sie auch, Mrs Halifax."
    „Aber ...", wollte sie widersprechen, besann sich jedoch eines Besseren, als sein finsterer Blick sie traf. Artig nahm sie auf einem schmalen Stuhl ohne Armlehnen Platz.
    „Vielen Dank, Alistair", sagte Miss Munroe und ließ sich auf einem der Sofas nieder.
    Miss McDonald setzte sich neben sie und sagte: „Es ist schön, Sie wiederzusehen, Alistair. Wir waren wirklich enttäuscht, dass Sie an Weihnachten nicht kommen konnten. Es gab Gänsebraten — so eine große Gans habe ich mein Lebtag noch nicht gesehen!"
    „Ich komme doch nie zu Weihnachten", protestierte Sir Alistair. Er setzte sich auf einen Stuhl neben Helen, was sie ziemlich verlegen machte.
    „Dann wird es vielleicht mal Zeit", tadelte Miss McDonald ihn sanft.
    Ihre Worte schienen viel mehr Wirkung zu zeigen als Miss Munroes scharfer Ton. Fast schien es, als erröte Sir Alistair. „Ich reise nicht mehr so gern."
    „Ja, das wissen wir", sagte Miss McDonald, „aber das allein sollte kein Grund sein, uns zu meiden. Sophie war sehr verletzt, dass Sie ihr nicht einmal einen Weihnachtsgruß geschickt haben."
    Miss Munroe schnaubte und sah alles andere als verletzt aus. Sir Alistair runzelte die Stirn und wollte zu seiner Verteidigung ansetzen.
    Helen fürchtete, dass er abermals etwas Unbedachtes sagen könnte, und kam ihm zuvor, indem sie sich an Miss McDonald wandte. „Verstehe ich Sie richtig, dass Sie in Edinburgh leben?"
    Die kleine Dame strahlte. „Ja, ganz recht. Sophie und ich haben ein ganz reizendes Haus mit Blick auf die Stadt. Sophie gehört einigen wissenschaftlichen und philosophischen Gesellschaften an, und es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht einen Vortrag, eine Vorführung oder einen Salon besuchen."
    „Das muss wunderbar sein", sagte Helen. „Und Sie interessieren sich auch für Wissenschaft und Philosophie, Miss McDonald?"
    „Interessieren schon", erwiderte sie lächelnd, „aber mit Sophie kann ich es natürlich nicht aufnehmen."
    „Ach, Unsinn", blaffte Miss Munroe. „Für einen ungeschulten Verstand schlägst du dich recht tapfer, Phoebe."
    „Oh, danke, Sophie", murmelte Miss McDonald und zwinkerte Helen verschwörerisch zu.
    Helen musste ein Lächeln unterdrücken. Miss McDonald schien sehr genau zu wissen, wie sie ihre beeindruckende Freundin behandeln musste.
    „Wussten Sie, dass Sir Alistair an einem weiteren wunderbaren Buch arbeitet?", fragte sie.
    „Wirklich?", rief Miss McDonald und schlug die Hände zusammen. „Können wir

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