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Ein unbezaehmbarer Verfuehrer

Titel: Ein unbezaehmbarer Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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des Bettes und wollte die Hand auf Mrs Halifax' Schulter legen, um sie aufzuwecken. Doch ihr Anblick ließ ihn innehalten. Anders als seine Schwester schlief seine Haushälterin mit offenem Haar. Hell schimmernde, vom Schlaf ein wenig zerzauste Locken kringelten sich über die Kissen. Ihre Wangen waren rosig wie ihre Lippen, die sich bei jedem Atemzug leicht öffneten. Einen Moment stand er reglos, gebannt vom Anblick ihrer Verletzlichkeit — und seinen hart werdenden Lenden.
    Wollen Sie sie wachrütteln?", fragte Abigail hinter ihm.
    Herrgott! Was für ein Unhold er doch war, in Anwesenheit des Mädchens solche Gedanken zu hegen! Alistair schlug die Augen nieder, beugte sich über seine verführerische Haushälterin und fasste sie nun endlich an der Schulter. Warm und weich fühlte sie sich an. „Mrs Halifax!"
    „Mmmm", seufzte sie und bewegte sich ein wenig.
    „Mama!", rief Abigail laut.
    „Was?" Mrs Halifax blinzelte mit ihren blauen Augen schaute sie benommen in die seinen. „Was ist denn?"
    „Du sollst aufstehen!", sagte Abigail in einem Ton, als spreche sie zu einer Schwerhörigen. „Wir wollen ..." Hier drehte sie sich zu Alistair um. „Warum stehen wir eigentlich so früh auf?"
    „Weil wir angeln gehen."
    „Juhu!", jauchzte Jamie und krabbelte neben seiner Mutter unter den Laken hervor. Entweder war er doch nicht so verschlafen, wie seine Schwester glaubte, oder die Aussicht aufs Angeln wirkte sehr belebend auf ihn.
    Mrs Halifax stöhnte schlaftrunken und schob sich eine Haarsträhne aus der Stirn. „Aber warum müssen wir dazu so früh aufstehen?"
    „Weil ...", Alistair beugte sich über sie und flüsterte ihr ins Ohr, „... die Fischlein nur so früh beißen."
    Wieder stöhnte sie, aber Jamie war jetzt putzmunter und sprang johlend neben ihr auf dem Bett herum. „Komm schon, komm schon, komm schon!"
    „Na schön", meinte seine Mutter, „aber erst muss Sir Alistair wieder hinausgehen, damit wir uns in Ruhe anziehen können." Ihre rosigen Wangen röteten sich, als werde ihr jetzt erst bewusst, wie spärlich sie bekleidet war.
    Einen Moment noch blieb Alistair, forderte sie mit seinem Blick heraus. Unter der Bettdecke schien sie nur ein dünnes Nachthemd zu tragen, und kurz war er versucht, einfach abzuwarten, bis sie kaum länger im Bett bleiben konnte und aufstehen musste. Um zu sehen, wie ihre Brüste sich unter dem zarten Stoff bewegten, wie ihr Haar ihr über die nackten Schultern fiel.
    Wahnsinn, blanker Wahnsinn!
    Und so besann er sich eines Besseren. „Zwanzig Minuten", sagte er, ohne den Blick von ihr zu nehmen, dann schnappte er sich den Welpen und beeilte sich, aus dem Zimmer zu kommen, bevor ihm neuer Unfug einfiel.
    Der kleine Hund lag brav in seinen Armen, als er mit ihm die Treppe hinunter in Richtung Küche lief und Mrs McCleod beim Schüren des Herdfeuers antraf. Eines der Mädchen saß am Küchentisch und gähnte. Als es ihn sah, quiekte es erschrocken.
    Mrs McCleod richtete sich auf. „Sir?"
    „Könnten Sie uns Butterbrote und etwas Käse einpacken?" Etwas ratlos ließ er seinen Blick durch die Küche schweifen. „Vielleicht auch Obst und Bratenaufschnitt? Wir gehen zum Angeln."
    Mrs McCleod nickte bedächtig. Nichts in ihrem breiten, geröteten Gesicht ließ erkennen, dass sie sich über seine Bitte wunderte. „Ja, das kann ich wohl."
    „Und wenn wir zurückkommen, machen Sie uns bitte ein herzhaftes Frühstück." Alistair sah sich stirnrunzelnd um. „Wo steckt Wiggins?"
    Das Mädchen schnaubte verächtlich. „Schläft wahrscheinlich noch." Als Alistair sich nach ihm umdrehte, wurde es puterrot und setzte sich gerade hin. „T...tut mir leid, Sir."
    Alistair winkte ab. „Wenn du ihn siehst, sag ihm, der Stall muss mal ausgemistet werden."
    Wiggins ist wirklich ein fauler Hund, dachte er, als er hinaustrat in die Morgensonne. Wie faul, war ihm erst bewusst, seit andere Bedienstete im Haus waren. Nein, das stimmte so auch nicht. Er setzte den Welpen ins taunasse Gras. Er hatte schon immer gewusst, dass Wiggins faul war. Keine Arbeitsmoral besaß. Aber bislang hatte ihn das herzlich wenig gekümmert.
    Grimmig blickte Alistair auf den Welpen hinunter, der genüsslich gähnte und in die frische Morgenbrise schnupperte. Wiggins war ein Problem, um das er sich würde kümmern müssen — aber nicht gleich heute Morgen.
    „Komm schon, Bürschchen, mach dein Geschäft", murmelte er. „Am besten gewöhnst du dich gleich daran, es hier draußen zu erledigen. Gott weiß, was

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