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Ein unbezaehmbarer Verfuehrer

Titel: Ein unbezaehmbarer Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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Überreste des Käfers hineinfallen und schloss das Glas mit einem winzigen Korkstopfen.
    „Was ist ein Rückenschild?", fragte Jamie. Schnaufend vor Aufregung hatte er sich neben sie gehockt.
    „Die harte äußere Hülle." Alistair stocherte weiter und entdeckte einen winzigen, bleichen Knochen.
    „Oh, und von welchem Tier ist der?", fragte Abigail gespannt.
    „Da bin ich mir nicht sicher." Es war nur der Teil eines Knochens. Alistair hielt ihn hoch, ehe er ihn in ein weiteres Glasbehältnis gab. „Vielleicht von einem kleinen Säugetier, einer Maus oder einem Maulwurf."
    „Mmm", machte Abigail und stand auf. „Gibt es noch andere Spuren, die uns Hinweise auf Dachse geben?"
    „Manchmal findet man auch etwas in dem von den Dachsen aufgewühlten Erdreich." Alistair nahm seinen Tornister und ging näher an den Eingang des Baus heran. Eine Bewegung in den dunklen Tiefen des Tunnels ließ ihn innehalten und Abigail an der Schulter fassen. „Schau."
    „Ein Junges!", hauchte Abigail.
    „Wo? Wo?", flüsterte Jamie aufgeregt.
    „Siehst du? Da." Alistair beugte sich zu dem Jungen hinab und zeigte in die Richtung, wo der kleine Dachs zu sehen war.
    „Oh!”
    Ein kleines schwarzweiß gestreiftes Gesicht spähte aus dem Bau, hinter ihm drängte sich noch ein Junges heran. Als die Dachse sie witterten, verharrten sie reglos, schauten sie einen Augenblick an und waren im nächsten schon wieder verschwunden.
    „Das war aber schön", sagte Helen hinter ihnen. Als Alistair sich umdrehte, lächelte sie ihn an. „Schöner jedenfalls als der Kothaufen. Und wonach suchen wir jetzt?"
    Dabei schaute sie ihn an, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, den Nachmittag mit ihm zu verbringen ... ihn an ihren Kindern teilhaben zu lassen.
    Nur nicht daran denken. Brüsk richtete er sich auf und wandte sich zurück zur Burg. „Genug für heute. Ich habe zu arbeiten."
    Ohne auf Helen oder die Kinder zu warten, marschierte er davon. Es musste aussehen, als flüchtete er vor ihnen, doch war er vor etwas weitaus Gefährlicherem auf der Flucht: der Hoffnung auf künftiges Glück.
    Nachdem sich Alistair heute Nachmittag so rüde aus dem Staub gemacht hatte, hatte Helen sich eigentlich geschworen, nicht wieder zu ihm zu gehen. Doch als es Mitternacht schlug, stahl sie sich wieder durch die dunklen Korridore zu seinem Zimmer. Sie wusste, dass sie mit einem ganz besonders heißen Feuer spielte, wusste, dass sie sowohl ihr eigenes als auch das Wohlergehen der Kinder aufs Spiel setzte, und doch konnte sie nicht von ihm lassen. Vielleicht , gab ihr unbedachtes, stets viel zu hoffnungsfrohes Selbst ihr ein, vielleicht öffnet er sich dir ja. Vielleicht wird er lernen, dich eines Tages zu lieben. Vielleicht möchte er dich sogar zur Frau.
    Dumme, kindische Einflüsterungen. Ihr halbes Leben hatte sie mit einem Mann verbracht, der sie nie wirklich geliebt hat, und der praktische, nüchterne Teil ihrer selbst wusste auch sehr wohl, dass sie mit den Kindern würde gehen müssen, wenn diese Sache mit Alistair vorüber wäre.
    Aber noch war es ja nicht vorbei.
    Nicht heute Nacht.
    Vor seiner Tür zögerte Helen, doch so leise sie auch war, er musste sie gehört haben. Ohne dass sie geklopft hätte, riss er die Tür auf, packte sie am Arm und zog sie herein.
    „Guten Abend", setzte sie an, doch das letzte Wort ging bereits in seinem Kuss unter. Seine Lippen waren heiß und verlangend, geradezu verzweifelt. Helen vergaß, was sie hatte sagen wollen, vergaß alles um sich herum.
    Schließlich hob er den Kopf und zog sie mit sich zum Bett. „Ich will dir etwas zeigen."
    „Was denn?", fragte sie verwundert.
    „Setz dich." Er kramte in der Schublade seines Nachttischs. „Ah, da ist sie."
    Er hielt eine winzige Zitrone hoch, kaum größer als seine Daumenkuppe.
    Fragend hob Helen die Brauen. „Und?"
    „Ich habe Mrs McCleod heute gebeten, welche zu besorgen, als sie einkaufen ging. Ich dachte mir ..." Er räusperte sich. „Nun, ich dachte, du würdest gern Vorkehrungen treffen."
    „Vorkehrungen? Oh ... ah." Sie spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg. Bislang war sie deswegen nicht besorgt gewesen, weil sie ihre Regelblutung gerade erst gehabt hatte, doch da dies nun bereits ihre dritte Begegnung mit Alistair war, konnte es vermutlich nicht schaden, sich langsam Gedanken darüber zu machen, wie eine Schwangerschaft sich vermeiden ließe. Es rührte sie seltsam, dass er von sich aus daran gedacht und sogar etwas unternommen

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