Ein unbezaehmbarer Verfuehrer
hatte.
„Ich habe noch nie ..." Etwas verspätet fiel ihr ein, dass sie ja die respektable Witwe gab, die wohl ihr Lebtag noch nicht von Verhütungsmitteln gehört, geschweige denn von ihnen Gebrauch gemacht hatte. Tatsächlich hatte der Duke bisweilen speziell angefertigte Präservative benutzt, meist jedoch nicht.
Auch Alistair glühten mittlerweile die Wangen. „Ich zeige es dir. Lehn dich einfach zurück."
Als sie begriff, was er vorhatte, wollte sie widersprechen. Es war eines, sich ihm zu zeigen, wenn sie miteinander intim waren, aber wie er so angezogen vor ihr stand, das war etwas ganz anderes. Es schien irgendwie ... unschicklich.
„Helen", sagte er ruhig.
„Oh, na schön." Sie ließ sich aufs Bett sinken und starrte zur Decke hinauf.
Sie spürte, wie er ihren Morgenmantel und das Hemd hochschob, spürte die Seide über ihre Haut gleiten, ein leises Rascheln im ansonsten stillen Zimmer. Bis zur Taille entblößte er sie, dann hörte sie ihn wieder im Nachttisch kramen, und als Nächstes stieg ihr frischer Zitrusduft in die Nase. Sie hob den Kopf und sah ihn die halbierte Zitrone hochhalten. Sein Blick begegnete kurz dem ihren, dann kniete er sich vor dem Bett nieder. Helen hielt den Atem an. Sie spürte seine Hand wieder warm auf ihren Beinen, spürte, wie er ihre Schenkel behutsam auseinanderschob. Sie schluckte und öffnete sich ihm.
„Noch mehr", flüsterte er.
Sie schloss die Augen. Oh Gott, er war ihr so nahe, dass er alles sehen konnte! Er würde sie sogar riechen können. Sie biss sich auf die Lippe und spreizte die Beine weiter.
„Noch mehr."
Und sie tat es, öffnete sich ihm, bis ihre Schenkel zu zittern begannen und sie ganz entblößt vor ihm lag. Sie spürte, wie er bedächtig ihre Schenkel hinaufstrich.
„Mit fünfzehn", sagte er derweil im Plauderton, „fand ich in der Bibliothek ein Anatomiebuch, das meinem Vater gehörte. Es war ausgesprochen lehrreich, insbesondere im Hinblick auf den weiblichen Körperbau.”
Sie schluckte. Sachte fuhr er mit den Fingern durch die fein sich krausenden Löckchen.
„Dies ... ", er breitete seine Hand über ihrem Schoß aus, „nennt man den mons veneris , den Venushügel."
Seine Finger wanderten weiter einwärts, kitzelten ein wenig, ließen sie erschauern.
„Das sind die labia majora ." Er strich auf der anderen Seite wieder hinauf.
Dann fühlte sie kalte, feuchte Tropfen. Sie schrak zusammen, roch frischen Zitrusduft.
Sie spürte glatte, kühle Zitronenschale, als er die Frucht durch ihre feuchten Schamlippen gleiten ließ. „Und dies sind die labia minora . Aber hier ...", dozierte er weiter, umrundete mit der Zitrone ihre Vulva und hielt oben plötzlich inne, um dann, ganz unvermittelt und unerhört, fest zuzudrücken, „... stoßen wir auf ein Problem."
„Ein Problem?", entfuhr es ihr schrill.
„Mmmm", grummelte er. „Hier haben wir die Klitoris. Sie wurde von Signor Gabriele Falloppio im Jahre 1561 entdeckt."
Während er sie so aufreizend mit der Zitrone erkundete, versuchte Helen sich auf seine Worte zu konzentrieren, doch jedweder Sinn entfiel ihr.
Schließlich fand sie ihre Stimme wieder. „Du meinst ... bis zu diesem Jahr wusste niemand, dass es sie überhaupt gibt?"
„Das meinte Signor Falloppio, aber mir scheint es doch etwas ... nun ja, sagen wir unwahrscheinlich." Dem letzten Wort verlieh er mit einem kurzen Klopfen der Zitrone Nachdruck. Helen keuchte auf. „Doch das ist längst nicht das einzige Problem. Du musst nämlich wissen, dass ein Landsmann von Falloppio, ein Italiener namens Colombo, sich zu der Behauptung verstiegen hatte, die segensreiche Entdeckung bereits zwei Jahre vor Signor Falloppio gemacht zu haben."
„Die Frauen dieser Gentlemen waren wohl zu bedauern", murmelte Helen benommen. Sie glühte am ganzen Leib, der stete Druck der kühlen Zitrone irritierte, erregte sie. Sie wünschte, er brächte es endlich hinter sich und würde sie lieben.
Aber Alistair schien keine Eile zu haben. „Du solltest lieber jene Frauen bedauern, deren Gatten nicht um die Existenz der Klitoris wussten oder diese bestritten."
Blinzelnd sah sie zur Decke hinauf. „Solche Männer gibt es?"
„Aber ja doch", murmelte er. Endlich nahm er die Zitrone von ihrer empfindsamen Haut, doch sie fühlte sich plötzlich wie beraubt. „Man soll es kaum glauben, nicht wahr?"
Und damit führte er die halbierte Zitrone langsam in sie ein.
Die Empfindung ließ sie wohlig erschauern. Die kühle Frucht, seine warmen Finger.
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