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Ein unbezaehmbarer Verfuehrer

Titel: Ein unbezaehmbarer Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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glücklich machen zu wollen. Alle Versuche dürften zum Scheitern verurteilt sein. Niemand kann Abigail glücklich machen außer sie selbst. Vielleicht brauchst du sie ja nur zu lieben." Er schaute in ihre glockenblumenblauen Augen. „Und das tust du bereits."
    „Ja." Ihre Augen wurden ganz groß. „Ja, das tue ich."
    Er sah wieder zur Seite und spürte, wie sie kurz seine Hand drückte, ehe sie ihre zurückzog.
    „Kommt, Kinder!", rief sie und begann hinunterzugehen.
    Er schaute ihr nach, wie sie mit wogenden Röcken hügelabwärts ging und sich in verführerischem Rhythmus in den Hüften wiegte. Der Wind wehte eine hellgolden schimmernde Locke unter ihrem Hut hervor. Alistair blinzelte, als wäre er aus einem Traum gerissen worden, und setzte den Hang hinunter, immer ihren lockend schwingenden Hüften hinterher.
    „Wo sind jetzt die Dachse?", fragte Jamie ihn und griff ganz selbstverständlich nach seiner Hand.
    Alistair deutete mit dem Kinn nach vorn. „Dort, hinter dem nächsten Hügel."
    Sanft geschwungenes, von Heidekraut und Stechginster bedecktes Hügelland erstreckte sich bis an den Horizont. Etwas weiter im Westen weideten Schafe; wie wollige weiße Punkte wirkten sie auf den grünen und violetten Hängen.
    „Aber da sind wir gestern auch schon gewesen", wandte Abigail ein. „Miss Munroe hat nirgends Dachse gefunden."
    „Ja, weil sie nicht weiß, wo sie suchen muss."
    Abigail warf ihm einen so zweifelnden Blick zu, dass er ein Lachen unterdrücken musste.
    „Puddles will nicht mehr laufen", verkündete Jamie.
    „Woher willst du das denn wissen?", fragte Abigail mit Blick auf den Welpen, der, soweit Alistair das beurteilen konnte, nicht den Eindruck machte, als wolle er nicht mehr laufen.
    „Weiß ich eben", erwiderte Jamie und schnappte sich den Hund. „Uff, ist der schwer!"
    Abigail verdrehte die Augen. „Kein Wunder, dass er fett wird, wenn du ihm immer den Rest von deinem Porridge gibst."
    Ehe Jamie sich weiter ereifern konnte, räusperte sich Alistair.
    „Ich habe heute morgen in der Küche eine Pfütze entdeckt, von der ich glaube, dass sie von Puddles stammt. Gebt bitte darauf acht, dass er für sein Geschäft nach draußen geht.”
    „Machen wir", versprach Abigail.
    „Habt ihr euch schon einen Namen für ihn ausgedacht? Er kann nicht bis ans Ende seiner Tage Puddles heißen."
    „Ich dachte an George, dem König zu Ehren, aber Jamie gefällt es nicht."
    „Ist ein blöder Name", murmelte Jamie.
    „Und was schlägst du vor?", fragte Alistair.
    „Spot!", rief Jamie.
    „Nun, das ist ..."
    „Blö-höde! ", triumphierte Abigail. „Außerdem ist er eher gefleckt als gepunktet, und Splotch wäre ein noch viel blöderer Name."
    „Abigail", sagte Helen. „Bitte entschuldige dich bei Sir Alistair dafür, dass du ihm ins Wort gefallen bist. Eine Dame unterbricht einen Gentleman nicht."
    Alistair hob die Brauen. Das hörte er auch zum ersten Mal.
    Mit zwei langen Schritten war er bei Helen und neigte sich zu ihr. „Niemals?"
    „Es sei denn, der Gentleman ist ausgesprochen hartnäckig", erwiderte sie ruhig.
    „Ah ja."
    „Tut mir leid", murmelte Abigail.
    Alistair nickte. „Halt den Kleinen jetzt gut fest."
    „Warum?", fragte Jamie.
    „Weil der Dachsbau gleich da vorn ist." Alistair zeigte mit seinem Wanderstock auf einen flachen, von Stechginster bewachsenen Erdhügel. „Seht ihr die frisch aufgewühlten Erdlöcher? Da haben sie ihre Tunnel gegraben."
    Jamie drückte Puddles so fest an sich, dass der Welpe quiekte, und flüsterte laut: „Und wo sind sie jetzt?"
    „Vielleicht schlafen sie in ihrem Bau. Oder sie wühlen nach Würmern."
    „Würmer?” Jamie rümpfte die Nase.
    „Doch, doch." Alistair nickte. „So ein schöner fetter Wurm ist ein richtiger kleiner Leckerbissen."
    „Schaut mal!" Abigail hatte ihre Röcke untergeschlagen und hockte sich ganz vorsichtig hin.
    Alistair ging zu ihr und entdeckte einen kleinen schwarzen Haufen. „Oh, gut gemacht! Das ist Dachskot, was du da entdeckt hast."
    Hinter ihm gab Helen einen leisen missbilligenden Laut von sich, doch er schenkte dem keine Beachtung. Er hockte sich neben Abigail, nahm einen Zweig und stocherte in den fast vertrockneten Exkrementen herum. „Hier, siehst du das?"
    Er kratzte ein paar schwarze Schuppen ab.
    Abigail betrachtete sie aufmerksam. „Was ist das?"
    „Der Rückenschild eines Käfers." Alistair streifte seinen Tornister ab und kramte darin, bis er ein kleines Glasbehältnis gefunden hatte, ließ die

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