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Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Decke. »Miles, willst du jetzt zu mir kommen?«, fragte sie, um einen vernünftigen Ton bemüht. »Lass uns einen Erben zeugen.« Sie sagte es ebenso sachlich, als spräche sie zu einem Whist-Partner.
    Das Bett ächzte, als Miles sich niederlegte. Esme zog die Vorhänge zu, und sie lagen in absoluter Dunkelheit da.
    Sie wartete einen Moment, doch Miles rührte sich nicht. Sie seufzte innerlich und streckte die Hand aus. Doch seine Hände kamen ihr schon auf halbem Wege entgegen. Sie strichen über die Decke und blieben auf ihren Schultern liegen.
    »Ich schäme mich so.«
    »Miles, wir sind Freunde . Und wir sind beide nicht unerfahren. Das sollte uns die Aufgabe doch erleichtern.«
    Seine Hand glitt von ihrer Schulter zu ihrer Brust. Ihre Hände wanderten tiefer.
    Esme erwachte ungefähr drei Stunden später. Hatte Miles sie mit einem Geräusch geweckt? Nein, er atmete laut, aber regelmäßig, und das war gut so, denn vorhin war sein Atem so mühsam geworden, dass sie schon befürchtet hatte, er überanstrenge sich.
    So schlimm war es doch gar nicht gewesen, redete sie sich ein. Sie hatten ihre Aufgabe mit Würde und einer guten Portion Humor bewältigt. Esme sah auch keinerlei Schwierigkeiten darin, es zu wiederholen, wenn es denn sein musste. Um schwanger zu werden, genügte ein einziges Mal in der Regel nicht.
    Da war das Geräusch wieder. Sie hatte sich doch nicht verhört! Esme stützte sich auf die Ellbogen, konnte jedoch wegen der geschlossenen Bettvorhänge nichts erkennen. Ja, da war unzweifelhaft jemand im Zimmer. Es klang wie ein Schlurfen.
    Und dann fiel ihr siedend heiß ein, dass die Statue, die Gina ihr zur sicheren Verwahrung gegeben hatte, auf dem Nachttisch stand, eine leichte Beute für den Eindringling.
    Sie legte ihren Mund an Miles’ Ohr. »Wach auf! Im Zimmer ist ein Dieb!«
    Er erwachte, ohne einen Laut von sich zu geben, und schob sie sanft zurück. Das Bett knarrte, als er sich aufsetzte, doch der Dieb schien es nicht gehört zu haben. Vielleicht glaubte der Eindringling, sie hätte sich im Bett umgedreht. Lautlos glitt sie zur Bettkante und noch ein Stück darüber hinaus unter dem Vorhang hervor.
    Esme packte die Aphrodite und wollte auf Zehenspitzen um ihre Schlafstätte herumschleichen, als sie ein gedämpftes Geräusch wie von einer Rauferei hörte. Sie eilte um das Fußende herum und sah, dass Miles sich vom Bett auf den Eindringling gestürzt hatte. Das Feuer war fast heruntergebrannt, deshalb konnte Esme nur zwei schwarze Gestalten erkennen, die in der Dunkelheit miteinander rangen. Sie hörte, wie Miles vor Anstrengung keuchte.
    Plötzlich fand sie ihre Stimme wieder. »Hilfe! Hilfe!«, schrie sie aus vollem Halse, stürzte zur Zimmerklingel und zog mit aller Kraft an der Schnur. »Bitte helft uns! Im Zimmer ist ein Dieb!«
    Eine Sekunde später hörte Esme verwirrte Ausrufe im Korridor. Alles ging so schnell, dass sie später große Schwierigkeiten hatte, den Vorfall zu beschreiben. Die beiden Kämpfenden lösten sich voneinander, der Größere schwankte und fiel auf die Knie, wobei er die Hände auf die Brust presste.
    »Miles!«, rief Esme und lief zu ihm.
    Merkwürdigerweise floh der Dieb nicht unverzüglich. Sie drohte ihm mit der Statue. »Wenn Sie näherkommen, schlag ich Ihnen auf den Kopf!« Dann sah sie ihren Ehemann genauer an und ließ die Aphrodite zu Boden fallen. »Miles, was ist mit dir?« Er saß seltsam zusammengesunken da, der Kopf war ihm auf die Brust gefallen. Aus seiner Kehle drang ein gurgelnder Laut.
    Mit einem Schritt war der Dieb an Esmes Seite und kniete nieder. Er streckte die Hand aus, um Miles’ Kopf anzuheben.
    »Oh, du meine Güte … Sebastian!«

35
    Kurz vor der Morgendämmerung
    Die Tür flog auf, und ein wahrer Menschenauflauf drängte ins Zimmer, doch Esme beachtete sie alle gar nicht.
    Als die Tür aufgegangen war, fiel das Kerzenlicht der Eintretenden ins Zimmer. Miles’ Gesicht hatte eine seltsame grau-grünliche Farbe angenommen, und er schien nicht aufstehen zu können.
    »Bitte, helfen Sie doch«, bat sie mit heiserer Stimme. »Miles, bitte! Sprich mit mir!«
    Starke Hände schoben sie beiseite. Lady Childe zog Miles seitwärts zu sich heran, sodass sein Kopf an ihrem Busen ruhte. Esme wurde angst und bange, als sie erkannte, wie schlaff sein Körper war. Sie versuchte, seine Beine gerade auszustrecken.
    »Miles«, bat Lady Childe mit ihrer tiefen Stimme. »Mach die Augen auf, Miles!«
    Um die drei herum bildete sich ein Kreis des

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