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Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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gehobenen Gesellschaft, wie jeder weiß.«
    Esme ging auf ihn zu und legte ihm die Hände auf die Brust. »Willst du nicht zu mir ins Bett kommen, Miles?« Sie reckte sich empor und hauchte einen Kuss auf seine Lippen. Dann trat sie einen Schritt zurück, löste den Gürtel ihres Hausmantels und ließ ihn fallen.
    Miles zuckte zusammen.
    Esme wusste ganz genau um ihre Wirkung. Sie trug ein französisches Modell, das jeden Mann vor Begierde rasend machen konnte. Jedenfalls hatte es zu dem erwünschten Ergebnis geführt, als sie es das letzte Mal getragen hatte.
    Miles jedoch stand immer noch wie angewurzelt da.
    Sie knöpfte ihm langsam die Weste auf. »Möchtest du jetzt vielleicht ins Bett kommen?«
    Wieder wurde er rot. »Ja, natürlich. Ich bitte um Vergebung, Liebes.« Er schob ihre Hände fort und zog die Weste selbst aus. Von dem einengenden Kleidungsstück befreit, schien sein Bauch sich ungehindert in alle Richtungen auszubreiten. Esme wandte taktvoll den Blick ab.
    Miles kämpfte mit seinen widerspenstigen Manschettenknöpfen.
    »Möchtest du, dass ich dir helfe?«
    »Nein! Nein, danke«, sagte er.
    Esme musste sich eingestehen, dass seine Stimme eher unglücklich klang. Sie trat ein paar Schritte zurück und setzte sich auf die Bettkante. Miles trug ein Hemd, das ihm fast bis zu den Knien reichte, deshalb kostete es ihn einige Mühe, es über den Kopf zu ziehen. Außerdem schien es eine ziemliche Anstrengung zu sein, sich vorzubeugen und die Stiefel auszuziehen – eine Aufgabe, die normalerweise wohl sein Kammerdiener übernahm – , aber schließlich schaffte er es. Nun trug er nichts mehr außer seiner Unterhose, und Esme atmete tief durch. So schlimm, wie sie gedacht hatte, war es doch gar nicht. Sie konnte es tun.
    Die eigentliche Frage aber war: Konnte er? Er schien nicht gerade vor Verlangen zu brennen. Nun setzte er sich neben sie aufs Bett, nahm aber lediglich ihre Hand und tätschelte sie auf eine geradezu väterliche Weise.
    Esme beugte sich vor und küsste ihn auf die Wange. Doch Miles machte keinerlei Anstalten, sich auf sie zu stürzen. Sollte sie vielleicht das Nachthemd ausziehen? Anders als Miles’ Kleidung war es nur ein Hauch von Stoff und ließ sich im Handumdrehen abstreifen.
    Er warf einen Blick auf sie … und sah rasch wieder weg, als hätte sie in der Öffentlichkeit gerülpst. Esme schaute an sich herab. Soweit sie es beurteilen konnte, sah sie so reizvoll aus wie immer. In jedem Fall genauso wie zu jener Zeit, als sie frisch verheiratet waren, und damals hatte Miles sie erfreulich zuvorkommend umworben – wenn sie nicht gerade stritten.
    »Miles, wir sind doch Freunde. Kannst du mir nicht in aller Freundschaft anvertrauen, worin das Problem besteht?« Sie bemühte sich um einen beiläufigen Ton.
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Ich bin nicht sicher, ob ich das hier tun kann.«
    »Bin ich … ? Stört dich etwas an mir?«
    »Du bist reizend.« Doch er mied immer noch ihren Blick. »Ich fühle mich schuldig!«, brach es plötzlich aus ihm heraus. Seine Augen blickten so traurig wie die einer kranken Kuh. »Ich mache mich nicht gut als Ehebrecher. Ich habe das Gefühl, untreu zu sein.«
    »Lady Childe?«, erriet Esme.
    »Ja. Ist das nicht töricht? Du bist meine Frau, und sie ist es nicht. Aber … «
    »Sie ist die Frau deines Herzens.« Esme lächelte. »Möchtest du es lieber nicht tun, Miles?«
    »Sie hat mir gesagt, ich solle es tun«, sagte er niedergeschlagen. »Sie hat gesagt, ich müsse es tun, und sie freue sich für mich, und ich hätte auch keine andere Wahl.«
    »Natürlich hast du eine andere Wahl! Du kannst dich wieder anziehen und auf dein Zimmer gehen, und niemand wird etwas merken.«
    Miles schüttelte den Kopf. »Ich habe in den letzten Jahren schrecklich viel Zeit damit verbracht, mich nach einem Erben zu sehnen, Esme. Ich hätte nie gedacht, dass ich tatsächlich noch einmal eine Chance bekommen würde.«
    »Du hättest dich von mir scheiden lassen können.«
    »Nein. Unsere Ehe war ein beiderseitiger Fehler.«
    »Du bist so ein guter Mensch, Miles!«, sprudelte Esme hervor. »Ich verdiene dich nicht.«
    »Unsinn!«
    Sie biss sich auf die Unterlippe. »Pass auf!« Sie stand auf und ging zu der Weinkaraffe hinüber, die auf dem Tisch stand. »Trink noch ein Glas!« Sie schenkte ihm ein und löschte dann die Kerzen, bis das Zimmer nur noch durch das schwache Glühen der Scheite im Kamin erhellt wurde.
    Dann legte sie sich wieder ins Bett, diesmal unter die

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