Ein unerhörter Ehemann (German Edition)
Treppe herunterfallen.
»Das ist mir so entsetzlich peinlich«, sagte sie gedehnt, während sie sich am Geländer räkelte wie eine kühne Kurtisane.
Cam hob eine Augenbraue. »Ach, tatsächlich?« Auch er war nun fast vollständig entkleidet.
»Tatsächlich. Könntest du bitte die Kerzen löschen, Cam?«
Er musste lachen. »Meine kleine Herzogin … du hast mich doch schon von der Angst vor der Dunkelheit kuriert, weißt du das nicht mehr?« Er trat nahe an sie heran.
Er küsste sie, jedoch ohne sie mit den Händen zu berühren. Sie erschrak ein wenig vor ihrer eigenen Lust und wich zurück.
»Cam«, sagte sie mit leiser, bebender Stimme.
Nackt war er so schön, wie sie es sich früher niemals hätte ausmalen können. Man achtete nicht auf Cams Körper, wenn er angekleidet war. Dazu war seine Persönlichkeit zu stark, zu lebendig. Doch wenn er seine Kleider abgelegt hatte, sah man die starke Linie seines Oberschenkels, die stramme Schönheit seines Hinterns und die geballte Kraft in seinen Armen.
Auf dem Weg nach oben löschte er die Kerzen, und allmählich verdichteten sich die Schatten und tauchten die gewaltige Treppe in Dunkelheit. Cam löschte die letzten Lichter an der Wand und stieg weiter hinauf, an Gina vorbei. Als er vom Kopf der Treppe herabblickte, wurde die Treppe nur noch von einem schwachen Kerzenschein erleuchtet, und an ihrem Rand konnte er eine wunderbare weiße Gestalt ausmachen, die er von Kopf bis Fuß beinahe auswendig kannte – ein Körper, der vor atemlosem Lachen erzitterte, ein Mund, der voller Begierde küsste, liebte … Gina liebte mit solch ungeheurer Kraft.
Cam löschte beiläufig die letzte Kerze. Und dann, endlich, tat er, was er die ganze vergangene Stunde schon vorgehabt hatte: Er setzte sich auf die oberste Stufe und breitete die Arme aus.
Doch Gina konnte ihn nicht sehen. Durch die hohen Flügelfenster fiel nur bei Vollmond Licht, und heute Nacht war Neumond.
»Gina«, sagte er mit einer Stimme, die heiser war vor Begierde. »Komm her!«
Sie klang unsicher. »Wo bist du?«
»Genau gegenüber. Hab keine Angst! Ich lasse dich nicht fallen.« Er streckte die Hand aus und ertastete einen schlanken Knöchel, strich mit den Fingern an ihm empor, zog sanft an ihrem Bein. Und dann saß sie auf seinem Schoß, die hinreißend langen Beine um seine Hüften geschlungen. Er lehnte sich gegen kühlen Marmor und strich mit einem Daumen über ihre Brustwarzen.
Der erstickte, leise Laut tief in ihrer Kehle war alles, was er sich im Leben wünschte.
Zart strich sie mit ihren Fingerspitzen an seinem Wangenknochen entlang. »Keine Scherze?«, flüsterte sie fragend. Seine Finger bewegten sich weiter, und sie stöhnte in seinen Mund.
»Mein Puls geht ruhig«, sagte er.
Sie legte ihren Mund an seinen Hals und bog sich nach vorn, seinen Händen entgegen. Sie spürte, wie er sich unter ihr bewegte. Sein Puls pochte unter ihren Lippen. »Nein, durchaus nicht«, widersprach sie.
»Es liegt nicht an der Dunkelheit, sondern an dir«, sagte Cam. Seine Stimme war sanft und nicht im Geringsten scherzhaft. »Du bist meine Frau, meine züchtige Herzogin, meine nackte Geliebte.« Seine Hände pressten ihren Körper an sich. »Ich brauche nicht zu scherzen … dich im Arm zu halten ist Freude genug.«
»Oh, Cam … «, seufzte Gina und stöhnte dann leise.
Er vergaß die Dunkelheit. Alles, was zählte, waren die seidigen Berührungen, ihre köstlichen Rundungen, die Hitze und die keuchenden Atemstöße seiner Herzogin.
Und Gina vergaß, dass eine Herzogin stets Haltung bewahrte. Ihr Mann hob sie hoch, ließ sie über sich schweben und ihr köstliches Gewicht wieder auf seinen Schoß sinken. Sie schrie auf. Nun war sie nicht mehr zurückhaltend, nicht souverän, nicht schicklich. Sie ritt ihn voller reiner, wilder Freude und überschäumendem Verlangen, das jede Anstandsregel missachtete. Sie lachte, rieb ihre Brüste an seinem Brustkorb, kostete das Gefühl bis zum Letzten aus. Er lachte ebenfalls, als sie ihn kitzelte, aber nur bis ihre Finger tiefer glitten.
Irgendwann streckte Gina die Hand aus und hob ihr Kleid auf, damit Cam es sich in den Rücken legen konnte, da er behauptete, der kalte Marmor werde ihn für den Rest seines Lebens zum Krüppel machen. Doch sie wollte auf der Treppe bleiben, und er konnte sich nicht vorstellen, ohne sie auch nur einen einzigen Schritt zu machen. Sie brauchte ihn als ihren Anker, und er brauchte sie, um die Finsternis zu erleuchten.
Schließlich
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