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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zurückkehren.«
    »Du bist aber immer noch hier.«
    »Ja, ich. Alathea, die du schon dein ganzes Leben lang kennst. Ich bin keine erotische Kurtisane, die zu verführen deinen Ehrgeiz weckt. Du bist verärgert, weil du mich für die Gräfin gehalten hast - jetzt weißt du es eben besser. Und du weißt auch ganz genau, dass du - sobald du deinen Ärger erst einmal überwunden hast - sofort hinter einer anderen Dame her sein wirst, einer, die deinem Geschmack besser entspricht.«
    Er blieb mit geneigtem Kopf an der Tür stehen und musterte sie. »Also ist mein Interesse an dir nur durch meine Verärgerung begründet?«
    »Darin und durch deinen Starrsinn. Eine Reaktion auf Chillingworth und die anderen. Es ist ja fast so, als hättest du deine alberne Bewachung der Zwillinge nur aufgegeben, um deine Aufmerksamkeit jetzt ganz mir zuzuwenden.«
    »Und was ist daran so falsch?«
    »Dein übertriebener Beschützertrieb. Wenn du nur einmal innehalten und nachdenken würdest, dann kämst du schon darauf, dass es dafür überhaupt keine Notwendigkeit gibt. Ich brauche sogar noch weniger Schutz als die Zwillinge! Und was noch schlimmer ist: Dich ständig in meiner Nähe herumzutreiben ist extrem unklug. Es lenkt Aufmerksamkeit auf uns - du kennst die Leute doch. Bevor du noch weißt, wie dir geschieht, steigert sich der ton in etwas hinein, das es schlicht und einfach nicht gibt.«
    Ein Augenblick verstrich, dann fragte er: »Dieses Etwas, das es nicht gibt - diese Einbildung, in die sich der ton hineinsteigert, was genau ist das?«
    Alathea schnaubte. Sie sah ihm quer durch den Raum in die Augen. »Sie werden sich einbilden, dass wir übereingekommen sind, in Kürze in der Gazette eine Verlobungsanzeige zu veröffentlichen. Wie Chillingworth so klug festgestellt hat, ist es allgemein bekannt, dass unsere Familien sich nahe stehen, dass du und ich uns seit Jahren kennen. Niemand wird sich eine unschickliche Beziehung vorstellen können - sie werden sich einbilden, dass wir heiraten. Wenn diese Idee sich erst einmal durchsetzt, wird uns das teuer zu stehen kommen.«
    »Hm.« Er ging langsam auf sie zu. »Und das ist es, was dir keine Ruhe lässt?«
    »Ich habe absolut kein Verlangen danach, den ganzen Rest der Saison dem geneigten Publikum erklären zu müssen, warum wir nicht heiraten werden.«
    »Ich kann dir garantieren, dass das nicht geschehen wird.«
    »In der Tat?« Sie ärgerte sich über seinen herablassenden Ton. »Und wie kannst du dir da so sicher sein?«
    »Weil wir heiraten werden.«
    Gabriel blieb direkt vor ihr stehen. Eine ganze Minute verstrich, während sie ihn sprachlos anstarrte.
    »W-was?«
    »Ich war einverstanden, dass wir die Diskussion darüber verschieben, bis die Angelegenheit mit der Central East Africa Gold Company geklärt ist - was offensichtlich nicht funktioniert. Also können wir die Sache genauso gut jetzt bereinigen. Soweit es mich betrifft, so werden wir heiraten, und zwar je eher, desto besser.«
    »Aber du hast nie vorgehabt, mich zu heiraten. Nicht, als wir uns nach Lady Arbuthnots Ball miteinander unterhalten haben.«
    »Zum Glück hast du nie gelernt, meine Gedanken zu lesen. Ich habe schon beschlossen, dich zu heiraten, als du noch die Gräfin warst. Am Morgen nach dem Ball von Lady Arbuthnot musste ich noch mit der etwas verwirrenden Erkenntnis zurechtkommen, dass du es warst, die ich beschlossen hatte, zu meiner Frau zu machen. Wie du dir sicher vorstellen kannst, war das schon ein gewisser Schock …«
    »Aber … du musst doch deine Meinung geändert haben. Du willst mich nicht heiraten.«
    »Ich will dich nicht nur heiraten, ich werde dich heiraten, eine Tatsache, die mein Verhalten dir und anderen Gentlemen gegenüber doch vollkommen verständlich macht. Ich mag ja vielleicht ein wenig übertrieben beschützend sein, aber nur gegenüber Menschen, denen gegenüber ich auch übertrieben besitzergreifend bin, wie zum Beispiel der Dame, die meine Frau sein wird. Die letzte Konsequenz deiner Scharade als Gräfin wird darin bestehen, mich zu heiraten. Deshalb besteht für den ton auch kein Grund, sich etwas einzubilden, das es nicht gibt - die einzige Schlussfolgerung, zu der die feine Gesellschaft kommen wird, ist nämlich die Wahrheit.«
    »In deiner Einbildung.«
    »In der Realität.« Er trat noch näher an sie heran. Sie war sich seiner Präsenz wohl bewusst; sie hob ihr Kinn. Er fing ihren Blick auf und fixierte ihn. »Das ist real. Ich werde deiner nicht überdrüssig werden

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