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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ist es normalerweise üblich, wenn eine Frau beteiligt ist, wissen Sie. Aber mein zweiter Vormund ist ein alter Knacker, ein alter Narr, der Anwalt meines verstorbenen Vaters. Er lebt irgendwo auf dem Land vergraben. Wenn meine Schwester erst unterschrieben hat, wird er es auch tun, und dann ist alles in Butter.«
    Crowley schaute zu Swales, der die Schultern zuckte. Crowley sah wieder zu Gerrard, dann nickte er: »In Ordnung.« Er wuchtete seine massige Gestalt aus dem Sofa.
    Gerrard entfaltete seine langen Glieder mit der mühelosen Eleganz der Jugend, stand auf und streckte seine Hand aus. »Prima. Ich werde die Urkunde also fertig machen, den Schuldschein unterschreiben lassen und Ihnen dann alles unverzüglich zurücksenden.«
    Er schüttelte erst Crowley, dann Swales die Hand und begleitete die beiden zur Tür. Dort blieb Crowley stehen. Gabriel und die Gräfin traten einen Schritt zur Seite und reckten den Hals, um sie im Blickfeld zu behalten.
    »Also, wann können wir den Wechsel zurückerwarten?«
    Gerrard grinste in törichter Ahnungslosigkeit. »Ach, in ein paar Wochen müsste alles erledigt sein.«
    »Wochen!« Crowleys Gesicht lief rot an.
    Gerrard blinzelte ihn an. »Wieso, ja - hatte ich das nicht gesagt? Vaters alter Anwalt lebt in Derbyshire.« Als Crowley immer finsterer dreinschaute, flogen Gerrards Augenbrauen in die Höhe, sein Gesichtsausdruck war der eines Kindes, das befürchtet, um ein versprochenes Vergnügen gebracht zu werden. »Wieso? Es eilt doch nicht, oder?«
    Crowley musterte Gerrards Gesicht, dann gab er ein ganz klein wenig nach. »Wie ich schon sagte, die Gesellschaft steht kurz davor, in die nächste Phase zu treten. Sobald wir diesen Punkt erreicht haben, werden keine weiteren Schuldverschreibungen mehr akzeptiert. Wenn Sie Anteil an unseren Profiten haben wollen, müssen Sie die Urkunde unterschreiben lassen und an uns zurückschicken - Sie können sie an Thurlow & Brown, Lincoln’s Inn, senden.«
    »Aber wenn Sie das nicht bald erledigen, verpassen Sie den Annahmeschluss.«
    »Ach, das wird nicht passieren! Ich werde dafür sorgen, dass meine Schwester morgen unterschreibt, und das Dokument dann gleich losschicken. Wenn ich es per reitendem Boten schicke, wird es, eh wir uns versehen, wieder zurück sein, oder?«
    »Dafür sollten Sie auch sorgen.« Mit einem letzten Furcht einflößenden Blick zog Crowley die Tür auf.
    Swales folgte ihm in den Flur. Gerrard blieb an der Schwelle stehen. »Ehm, vielen Dank und auf Wiedersehen.«
    Crowleys brummiger Abschiedsgruß rumpelte bis zu ihnen und übertönte Swales’ Anwort.
    Gerrard stand in der Tür und sah ihnen mit seinem dümmlichen Lächeln auf dem Gesicht nach. Dann trat er beiseite, schloss die Tür und ließ seine Maske fallen.
    Gabriel schloss seine Hände um die Schultern der Gräfin. Sie ließ sich erleichtert gegen ihn sinken - für einen lustvollen Augenblick liebkoste sie ihn von den Schultern bis zur Hüfte - dann riss sie sich zusammen und richtete sich peinlich berührt wieder auf. Lächelnd drückte Gabriel ihr noch einmal im Dunkeln die Schultern, dann entließ er sie. Er ging hinaus zu Gerrard, während sie hinter der Tür blieb.
    Als Gerrard ihn anblickte, legte er einen Finger an die Lippen. Gerrard gehorchte - Stille. Beide warteten sie, lauschten, dann bedeutete Gabriel Gerrard, dass er die Tür öffnen und hinausschauen solle.
    Gerrard kam der Aufforderung nach, trat dann einen Schritt zurück und schloss die Tür wieder. »Sie sind weg.«
    Gabriel nickte, wobei er Gerrards Gesicht musterte. »Gut gemacht.«
    Gerrard lächelte. »Das war die längste Vorstellung, die ich je gegeben habe, aber es hat nicht den Anschein, als hätte er Verdacht geschöpft.«
    »Bestimmt nicht. Wenn er etwas bemerkt hätte, wäre er nicht so entgegenkommend gewesen.« Während er zu dem Schreibpult auf der Fensterseite hinüberging, holte Gabriel Papier und Stift hervor. »Und nun zum letzten Akt der Vorstellung. Wir müssen alles, was wir gehört haben, aufschreiben, mit Datum und Unterschrift versehen.«
    Gerrard zog einen Stuhl heran. Gemeinsam rekonstruierten sie das Gespräch, notierten Namen, Orte und Summen. Wegen seines guten Gedächtnisses konnte Gerrard das Gespräch mühelos noch einmal durchgehen, Gabriels Erinnerungen bestätigen und weitere Details ergänzen. Eine Stunde verging, bis die beiden schließlich zufrieden waren.
    Gabriel stieß sich vom Schreibpult ab. »Damit haben wir eine Menge zu überprüfen,

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