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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sterben; was sollte also Schlimmes an dieser einen Kostprobe der Herrlichkeit sein? Es würde für den Rest ihres Lebens ausreichen müssen.
    Auch wenn er in ihr gewesen war, bevor sie so recht begriff, was er überhaupt vorhatte, hatte sie doch ganz genau gewusst, was sie tat, als sie ihm sagte, er solle nicht aufhören. Sie hatte genug Erfahrung damit, Entscheidungen zu treffen. Sie wusste, wie es sich anfühlte, wenn sie richtig entschied. Und so hatte es sich angefühlt.
    Genauso wenig, wie sie je zurückgeschaut, es je bedauert hatte, London und seiner Ballsaison vor all den Jahren den Rücken gekehrt zu haben, genauso wenig würde sie dies hier jetzt bedauern. Ganz egal, welche Komplikationen sich noch daraus ergeben würden, sie hatte eine Erfahrung gemacht, sie hatte es genossen - und die pure Lust dabei empfunden.
    Glucksendes Lachen stieg in ihr auf. Sie unterdrückte es mit Gewalt und versuchte sich zu bewegen, doch es war unmöglich. Die Bewegung lenkte ihre Aufmerksamkeit auf den männlichen Körper, der den ihren hart aufs Bett drückte. Er war schwer, aber nicht unangenehm, ja sie mochte das Gefühl sogar, wie seine schweren Glieder sie in die Matratze pressten. Sie fühlte sich nicht unwohl - eher das Gegenteil eigentlich. Ein seltsamer Gedanke. Ihre Beine waren entspannt von seinen Hüften geglitten, aber noch immer mit seinen verflochten. Einer ihrer Arme lag auf seiner Schulter, der andere an seiner Flanke.
    Er. Sie konnte es nicht begreifen! Ihr Bewusstsein scheute vor dem Gedanken zurück, ihn sich vorzustellen. In der Dunkelheit war er nichts weiter als ein großartiges Exemplar der Spezies Mann gewesen, eines, dem sie so tief vertraute, dass ihr der Gedanke, er könnte ihr körperlich wehtun oder sie verletzen, gar nicht gekommen war. Sie hatte sich ihm hingegeben, und er hatte sie genommen, sie in seine Arme gerissen und sie in Freuden eingeführt, die sie immer noch kaum begreifen konnte.
    Doch sie wusste, wer er war.
    Oder etwa nicht?
    Stirnrunzelnd löste sie ihre Hand von seiner Seite, um zart seine Schulter zu berühren. Als er weiterhin tief und gleichmäßig atmete, ließ sie ihre Finger weiterwandern, folgte den kräftigen Knochen, den geschmeidigen Muskelsträngen. Sie breitete ihre Finger aus und erkundete seinen Brustkorb, dann seinen Rücken, fühlte die Kraft in den stahlharten Muskeln unter der weichen Haut.
    Sie hatte seinen nackten Oberkörper vor Jahren schon einmal gesehen; schon damals hatte er sie fasziniert, auch wenn sie sich gesagt hatte, dass es reine Neugier war. Jetzt konnte sie ihn genießen. Sie ließ ihre Hände weiterwandern und füllte ihre Sinne mit ihm.
    Ihre Haut wurde lebendig, überall. Der plötzliche Ansturm von Empfindungen ließ ihr den Atem stocken; er war so warm, so männlich, so erregend real. Eine Welle verwirrender Gefühle stieg in ihr auf und rollte auf sie zu. Die Welle türmte sich auf und brach - erschütterte sie, riss sie von ihrem sicheren Ankerplatz fort und warf sie hinaus in die turbulente Brandung. Sie hielt den Atem an, erbebte, trieb steuerlos in einem Meer von Gefühlen dahin, hin- und hergeworfen von einem plötzlichen Aufruhr.
    Rupert?
    Nein - Gabriel.
    Die Realität fuhr ihr durch Mark und Bein. Er war ihr in so vieler Hinsicht vertraut, und doch war er in Wahrheit ein Mann, den sie erst vor kurzem kennen gelernt hatte. Sie konnte seine Hände auf sich spüren, sie hielten sie noch im Schlaf. Diese starken, klugen Hände, die sie geliebt, sie liebkost hatten, ihr unaussprechliche Freude und Lust bereitet hatten. Diese Berührung war für immer in ihr Gedächtnis eingebrannt, ebenso die schmerzliche Leere, die sie plötzlich ergriffen hatte, die nur er hervorrufen und nur er füllen konnte.
    Sie bewegte ihren Kopf und spähte in sein Gesicht, doch die Dunkelheit vereitelte ihr Vorhaben. Alles, was sie wahrnahm, war sein warmes Gewicht, die Berührung seiner Hände und der Strom von Gefühlen, die über sie hinweg und durch sie hindurch pulsierten und sie innerlich zitternd zurückließen.
    Sie brauchte ein Weilchen, um wieder zu Atem zu kommen, sich wieder zu sammeln, um in die Realität zurückzufinden und die Fantasie - und diesen Jubel, der sie so verletzlich gemacht hatte - verblassen zu lassen.
    Er wäre entsetzt, wenn er wüsste, dass sie es war. Aber warum schrie jede Faser ihres Seins, schrien all ihre Instinkte, dass dies richtig war, absolut richtig, obwohl sie doch wusste, dass alles falsch war, nur falsch sein

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