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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NICOLA CORNICK
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rief sie entzückt aus. „Warum haben Sie das nicht gleich gesagt, Chisholm! Worauf warten Sie? Bitten Sie ihn sofort herein!“
    Der Butler verzog keine Miene. „Sehr wohl, Madam.“
    Sarah unterdrückte ein Lächeln und fragte sich, ob Amelia die endlose Geduld ihres Personals zu würdigen wisse. Die Angestellten waren ihr trotz ihres sprunghaften Wesens sehr ergeben.
    „Sir Greville! Wie geht es Ihnen? Ich hatte keine Ahnung, dass Sie schon aus London zurück sind!“
    Amelia dachte nicht mehr an ihre Verärgerung und lächelte strahlend, als die Besucher in den Raum gebeten wurden. Sarah war überzeugt, dass ein weniger gutmütiger Mann als Sir Greville Baynham viel mehr aus dem herzlichen Empfang gemacht hätte, als von Amelia beabsichtigt war. Sir Greville war in den letzten Jahren Amelias beharrlichster Verehrer gewesen. Sie hatte jedoch, obwohl sie stets zu erkennen gab, dass sie seine Gesellschaft genoss, keinen seiner Heiratsanträge angenommen. Sarah glaubte, Amelia werde ihn sehr vermissen, falls er aufhören sollte, ihr den Hof zu machen. Leider ließ ihre Cousine nicht erkennen, dass ihr das bewusst war.
    „Bitte, erlauben Sie mir, Lady Amelia, Ihnen Viscount Renshaw vorzustellen“, sagte Greville förmlich. „Er ist einige Tage bei mir in Chelwood zu Gast. Guy, das ist Lady Amelia Fenton, und das ist …“ Lächelnd drehte er sich zu Sarah um. „… die ehrenwerte Miss Sarah Sheridan, Lady Amelias Cousine. Ich glaube, Sie beide haben sich bereits getroffen.“
    Sarah hatte den hoch gewachsenen Herrn, der Sir Greville in den Salon gefolgt war, sofort erkannt. Ihr Herz hatte einen Schlag lang ausgesetzt. Viscount Renshaw! Welch fürchterliches Pech, dass er genau in dem Moment wieder aufgetaucht war, als sie es geschafft hatte, ihn sich samt seinem boshaften Lächeln und seinem sie beunruhigenden Blick aus dem Kopf zu schlagen! Schlimmer noch! Sie hatte sich offensichtlich nicht in der Annahme getäuscht, ihn zu kennen, wenngleich zwischen dem schlaksigen Jüngling, der sie früher gnadenlos geneckt hatte, und dem sehr stattlichen Mann kaum Ähnlichkeit bestand.
    Guy verneigte sich formvollendet. „Wie geht es Ihnen, Lady Amelia? Ich habe so viel über Sie gehört!“ Seine Stimme war dunkel timbriert und klang sehr angenehm, so melodisch, wie Sarah sie vom Vormittag her in Erinnerung hatte. Sie spürte das Herz schneller klopfen und musste tief durchatmen, um sich etwas zu beruhigen.
    Amelia errötete und reichte dem Viscount lächelnd die Hand. Sarah bemühte sich, nicht zu lachen. Sir Grevilles betrübter Miene nach zu urteilen, bedauerte er, dass er seinen Freund der Dame, die er so glühend zu heiraten wünschte, hatte vorstellen müssen! Amelia war schrecklich flatterhaft und hatte seine Verehrung nicht verdient, wohingegen man dem Viscount, wie Sarah jetzt wusste, kaum trauen durfte.
    „Und Miss Sheridan.“ Lord Renshaw drehte sich zu ihr um. Um seine Mundwinkel spielte ein Lächeln. Er war wirklich ungemein attraktiv und Sarah überzeugt, dass er das wusste. Der Gedanke führte dazu, sie ruhiger zu stimmen. Sie war nicht gewillt, dazu beizutragen, dass Lord Renshaw sich bestätigt fühlte!
    „Wir sind uns nicht nur schon früher begegnet, Madam“, sagte er. „Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass wir Freunde aus Kindertagen sind!“
    „Wart ihr das wirklich, Sarah?“ Starke Neugier sprach aus Amelias Augen, während sie zwischen dem Viscount und der Cousine hin und her blickte. „Wie aufregend!“
    Sarah sah sehr betont Lord Renshaw an und bemerkte, dass sein Lächeln herausfordernd wurde, während er auf ihre Reaktion wartete.
    „Lord Renshaw irrt sich“, erwiderte sie bedächtig. „Wir waren nie befreundet.“
    Es verursachte ihr eine gewisse Genugtuung zu sehen, dass flüchtig ein überraschter Ausdruck in seinen Augen erschien. Er war, wie sie fand, viel zu selbstsicher und sich seiner Ausstrahlung zu sehr bewusst.
    „Wie hätten wir befreundet sein können“, fuhr sie in süßlichem Ton fort, „da Lord Renshaw doch die ganze Zeit damit verbrachte, mich mit Spinnen und Kröten zu ärgern? Ich glaube, ich fand ihn unausstehlich!“
    Amelia lachte hell auf. „Du meine Güte, Lord Renshaw! Mir scheint, meine Cousine hat, was kindliche Streiche angeht, ein sehr langes Gedächtnis! Sie werden sich sehr bemühen müssen, damit Sie ihre Sympathie erringen!“
    „Das werde ich tun, Madam, falls sie mir eine zweite Chance einräumt!“ Der Blick, den Guy Sarah

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