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Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Titel: Ein unsittliches Angebot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecilia Grant
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wie ihre Lippen sich über ihm schlossen und ihn willkommen hießen? Er würde dem Mann im Jenseits dafür danken müssen. Vor allem dafür.
    Er hob seine Hände und vergrub die Finger in ihrem offenen Haar, spielte mit den Fingerspitzen über ihre Kopfhaut, so wie sie es mochte. Sie würde noch mehr Freuden erleben, in ein paar Minuten. Dafür würde er sorgen. Hiernach konnte sie kaum ablehnen.
    Eine Sekunde noch konnte er aushalten. Nein, zwei. Und drei. Und – Nein. Hier war die Grenze. Seine Hände glitten hinab und hielten ihren Kiefer, legten sich dann auf ihre Schultern. Verwirrt blinzelte sie ihn an, als er versuchte, sie unter sich zu bekommen, die Decke wegzuzerren, sich an die richtige Stelle zu bringen. »Samen«, erklärte er heiser und gab ihn ihr, nur eine halbe Sekunde, bevor er ihn dem Laken hätte geben müssen.
    Sonderbare Bilder kamen und gingen auf dem langen Weg zurück ins Bewusstsein. Ein Kind. Mehr als eins. Sie kamen nach ihm und nach ihr, in allen möglichen Kombinationen. Ein Junge, groß und blond, aber mit kaffeefarbenen Augen. Ein Mädchen mit tadelloser Haltung, die Strenge seines Gesichts gemildert durch einen Mund, der zum Lachen aufgelegt war. Ein Kind nach dem anderen, eins hübscher als das andere.
    Er stieß sich von ihr ab und sank an ihrer Seite auf die Matratze. Eine Hand hob sich, streichelte ihre Wange und klemmte eine lose Haarsträhne hinter ihr Ohr. Er hatte ihr etwas zu sagen. Doch zuerst hatte er etwas zu tun.
    Ihre Stirn kräuselte sich, als er sich aufsetzte und die Arme unter sie schob; einen hinter ihre Schultern, den anderen unter ihre Knie. Sie runzelte die Stirn, als er aufstand und sie hochhob, doch sie sagte keinen Ton. Erst, als er sie in den Sessel setzte und ihn vor den größten Spiegel im Raum zog, sprach sie. »Was tust du?« Ja, das würde den Rest seines Lebens die einzig angemessene Antwort einer überraschten Frau bleiben.
    »Sieh zu und entdecke! Leg dein Bein über die Lehne. Egal welches.«
    Ein Beben durchfuhr sie. »Das will ich nicht. Ich möchte nicht hinsehen.«
    Weniger Befehl. Mehr Überredung. Er veränderte seine Stimme. »Ich zeige dir etwas Sehenswertes. Versprochen. Aber lass dich solange ansehen.« Er stellte sich hinter den Sessel, einen Arm auf der Rückenlehne, und lehnte sich vor, um ihr ins Ohr zu sprechen. »Wie gebieterisch du aussiehst, wenn du so dasitzt! Sieh dein Gesicht an. Oder meins.« Im Spiegel lauerte er hinter ihr, und eine Hand schlängelte sich die Rückenlehne hinab, die Armlehne entlang. Er lehnte sich nach links, griff weiter und erreichte ihr Knie. Ihre Lippen pressten sich zusammen. »Ich wünschte, ich hätte eine Krone, die ich dir aufsetzen könnte. Du musst dich jetzt wie eine Königin fühlen.«
    »Bist du mein König?« Ihr Blick, im Spiegel, haftete fest auf seinem.
    Er schüttelte den Kopf. »Stallbursche.« Sie sträubte sich nicht, als er ihr Knie anhob und ihr Bein über die Stuhllehne legte. »Großer, bärenstarker Stallbursche, der der Königin aufgefallen ist, und dessen Dienste in ihren Gemächern benötigt werden.«
    »Das ist ja schockierend von mir.« Ein weiteres Beben durchfuhr sie, ein besseres diesmal.
    »Du bist eine entsetzlich schockierende Königin.« Er ließ sie sehen, wie sein Blick ihr Spiegelbild hinabwanderte, ihren nackten Körper hinab, bis dorthin, wo sie am allernacktesten war. »Jeder Mann im Palast, vom Premierminister bis hin zum Rattenfänger, kennt deine Vorlieben und lebt in der Hoffnung, eines Tages auserkoren zu werden.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich das gutheiße. Bin ich verheiratet?«
    Sie dachte zu viel nach. Wie immer. »Nur auf dem Papier.« Er drückte seinen Mund auf ihre Schulter, auf die empfindsame Haut in ihrem Nacken. »Der König kümmert sich um seine eigenen Angelegenheiten, solange du ihm keine Bastarde schenkst. Und das werden wir nicht.« Er bedeckte ihre Schulter und ihren Arm mit Küssen, während er sich hinter dem Sessel hervorwand und mit teuflischer Anmut seinem Vorhaben entgegenschritt.
    »Jetzt kommt der Teil, den du sehen solltest«, sagte er und sank vor ihr auf die Knie. Hin und zurück wanderte ihr Blick, von seinem Gesicht zum Spiegel. Sie war erblasst; vor welchem Gefühl, vermochte nur sie selbst zu sagen. Noch blasser waren die Innenseiten ihrer Schenkel, auf die er seine aufgefächerten Finger legte. Und dazwischen, natürlich, das errötete Rosa ihres süßesten Fleisches.
    Er neigte den Kopf und legte seinen Mund auf sie.

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