Ein unsittliches Angebot (German Edition)
Ihre Augen wanderten kurz zur Überdecke. »Manche … Akte … scheinen bei dem einen Mann geschmacklos, aber nicht gänzlich unangemessen bei einem anderen.«
»Akte.« Plötzlich musste er sich räuspern. »Und was für Akte wären das genau?«
»Frag doch dein Anhängsel.« Ihr Gesicht nahm einen boshaften Ausdruck an. »Es scheint ein paar Ideen zu haben.«
In der Tat schoss sein Blut jetzt mit vereinten Kräften dorthin, wo es am meisten ausrichten konnte. »Mein Anhängsel hat immer Ideen, und es ist noch nie mit einem Akt konfrontiert worden, der ihm nicht gefallen hätte.« Vorsichtig legte er das Kuhpocken-Pamphlet beiseite. »Ich bin immer noch gespannt.«
Ihr Blick enthielt jedes weibliche Geheimnis, das die Welt je gekannt hatte. Ihre Lippen täuschten ein Lächeln an, gaben ihm aber doch nicht ganz nach. Ohne Eile drückte sie ihre Schultern vom Kopfende des Bettes weg und setzte sich auf. Die Decke wogte wundervoll, als sie sich hinkniete. Dem Schicksal sei Dank.
Sie blickte auf und nieder. »Du badest es hin und wieder, hoffe ich?« Mrs Russell mit Leib und Seele.
»Täglich. Mit genau diesem Zweck im Sinn.«
»Weil du jederzeit einer Dame begegnen könntest, die es in den Mund nehmen will?«
»Ich bin ein optimistischer Mensch.« Er streckte eine Hand aus und berührte sie am Arm. »Hast du das schon mal gemacht?«
Sie nickte.
»Aber nicht mit Freuden, vermute ich?« Als sie den Kopf schüttelte, schloss er die Finger um ihren Arm. »Martha, wenn du es unangenehm findest, dann tu es nicht. Ich brauche es nicht.«
Ihre Stirn runzelte sich. Eine Weile lang starrte sie ihn an, der gewohnte Ernst in einem ungewohnten Kontext. Dann lehnte sie sich vor, die Decke noch immer unter den Armen, und legte die Lippen an seine empfindlichste Stelle.
Hölle. »Martha.« Sie drehte den Kopf, noch immer gebeugt, und blickte zu ihm auf wie eine Bittstellerin aus seinen schmutzigsten Träumen. »Ich werde nicht wollen, dass du aufhörst, wenn du einmal angefangen hast.«
»Das kann ich mir auch nicht vorstellen.«
»Das musst du aber. Wenn du es unangenehm findest, musst du aufhören, auch wenn ich dich anflehe, weiterzumachen. Versprich es mir.«
»Ich verspreche es.« Ganz rehäugiger, nackter Gehorsam, seine Bittstellerin. Die Decke bedeckte ihre Vorderseite, aber die entzückende Kurve ihres Rückens lag frei vor seinen Augen.
»Also dann.« Er ließ sich etwas tiefer in sein Kissen sinken und schloss die Augen, lauschte mit dem ganzen Körper auf den Augenblick, in dem sie – Da! Ihre Lippen berührten ihn und hinterließen eine funkelnde Spur unter seiner Haut. Dann eine schmalere Berührung, die nur von ihrer Zungenspitze herrühren konnte. Dann nichts. Ihr Atem. Er spürte ihren Atem, ruhig und warm, wo ihre Zunge seine Haut befeuchtet hatte.
Er wartete. »Ist es …?« Die Worte kamen rau und unsauber. »Hast du es dir anders überlegt?«
Sie antwortete mit der Zunge. Er zuckte unter ihr. Dann glitt er den Bettpfosten hinab, bis er flach auf dem Bett lag. Wieder hielt sie inne und atmete.
Gütiger Himmel. Sie würde ihn umbringen. »Bitte«, flüsterte er. Er hatte nicht erwartet, schon so bald zu betteln.
Ihr Atem erreichte ihn ungleichmäßig. Gelächter. »Ist das ein Befehl?«
»Was immer deinen Mund am schnellsten zurückbringt, Frau! Ich hatte an ein Flehen gedacht. Aber wenn dir ein Befehl lieber ist, dann ja. Beglücke mich unverzüglich. Ich befehle es.«
Mehr brauchte er nicht zu sagen. Still wie ein See lag er da und spürte die Berührung ihres Munds, hier und da, wie vereinzelte Regentropfen auf der ruhigen Wasseroberfläche, der sanfte Anfang von etwas, das zu einer Sintflut werden würde. »Am Ende ist es am besten«, murmelte er. »Da, wo es rund ist. Vor allem an der Unterseite. Da fühlt es sich am besten an.«
»Geduld.« Sie sprach gegen seine Haut, und er spürte die Silben. Verspielt und ohne Eile arbeitete sie sich vom Ansatz seines Geschlechts zu dessen Kopf und erforschte ihn mit Lippen und Zunge. Geduld! Sein Körper stand bereits in Flammen, reckte sich um den knappen Zentimeter, der fehlte, wenn sie so grausam war, ihren Mund wegzunehmen. Er würde es nicht überstehen. In dem Augenblick, wo sie ihn in den Mund nahm, würde es ihn zerstören – oder – ah – vielleicht doch nicht. Vielleicht würde er es noch ein paar Sekunden aushalten. Zur Hölle. Hatte Mr Russell ihr das beigebracht? Diese schnellen, boshaften Muster, die ihre Zunge beschrieb? Die Art,
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